zitat 573

andernfalls? ja, du bist ein ungeliebtes wort in der deutschen sprache, da jeder denkt, du wärst falsch. ich küsse dich, andernfalls.

quelle: twitter






irgendwie von admiral vernon und seinen erfolgen...

'dort würde ich auch wegziehen, in dieser gegend brennt es viel zu oft', sagte die königin am telefon, als wir über meine umzugspläne sprachen. und heute abend roch es wieder nach verbranntem menschenfleisch in den straßen. irgendwo in der nähe entschied eines der häuser, seinen zinnen einzuheizen. wieder einmal brannte ein mehrfamilienhaus. entweder schlief opa mit der zigarette ein oder irgendwelche leute wollten schauen, ob gas wirklich brennt. und die königin hatte recht: es brennt ständig in dieser gegend. und dies ist ein grund mehr, hier wegzuziehen. gerade jetzt, wo mein haus eine schlanke gasheizung spendiert bekam, die vom vermieter selbst eingebaut wurde. wenn ich an die schwache stiftführung in seiner unterschrift denke, möchte ich nicht wissen, welche art von gerippe er in den neuen heizungskeller bannte. wie lange wird es dauern, bis auch wir in kleinen aschehäufchen an der hauptstraße enden? gut, wir würden dann immerhin in der zeitung stehen. noch besser: nur ich. immerhin wohne ich direkt neben diesem tollen heizungskeller und rauche wie ein schlot. romantisch. bestimmt.

es klopfte noch spät am küchenschrank. ich öffnete genervt. hinter wertvollen sammeltassen versteckt stand admiral vernon. das ist eindeutig gelogen, aber irgendwie muss man einen spannungsbogen aufbauen. vernon sah mir mit seinem heroischen blick tief in die augen, sein nicht vorhandener bart kräuselte sich an seinem nicht vorhandenen kinn. 'da bist du, junge, ich habe auf dich gewartet', sagte er verstaubt und war sich dabei nicht sicher, ob wirklich ein komma nach seiner wörtlichen rede richtig gesetzt schien. ich war verblüfft. seit mir "admiral vernon" das erste mal begegnete, vergingen eine unzahl an tagen. ja, ich erinnere mich, wie ich ihm bei bernie und john aus canada begegnete. leider begegnete ich ihm nicht in canada, sondern in bremen, als ich ihre katzen hütete. ich bin tödlich allergisch gegen katzen. dennoch muss ich sie anfassen und ihnen meine sympathie durch tiefeninhalation ihres felles darbieten. 'ich liebe euch, ihr vor angst kotzenden blagen!', schrie ich einst im supermarkt. alle anwesenden schauten mich ängstlich an und kauften verwirrt eisbergsalat. hach, und in dieser nacht, als ich die katzen hütete, wandelte ich durch die fremde küche. ergötzte mich an der sauberkeit, die nur oberflächlich war. als ich nämlich die küchenschränke putzte, fand ich den wahrhaftigen gilb. nein, ich putze nicht, wenn ich auf deine katzen aufpasse. schmink' es dir ab. bernie und john sind irgendwann nach kanadien gezogen und ich bot mich an, ihre küchenschränke zu putzen. das ätzende putzmittel konnte es kaum mit dem schmutz aufnehmen. aber das macht nichts. ich bin auch eine sau. schau mal unter mein bett, muschi.
jedenfalls liebte die katze mich (zu dieser zeit war es nur eine). sie krabbelte meine nackten beine hoch wie reinhold messner irgendeinen unbedeutenden steinhaufen.

jedenfalls war es die besagte nacht. ich liefe durch die ellenlange küche und stand gelangweilt vor einem regal. penisnudeln waren dort auch vertreten. ich hasse gag-geschenke. mein bruder wünschte sich einst das neue album irgendeiner metal-band und bekam flugs ein hustendes aschenbecher-klo von einem freund geschenkt. er ließt uns alle seine zufriedenheit spüren.
ich verheddere mich. ich hole zu weit aus. kehren wir zurück.
achja. in diesem regal fand ich "admiral vernon" und er wurde zum inbegriff der wundervollen namen für mich. sogar im zweitklassigen spiel "worms" musste immer ein wurm "admiral vernon" heißen. nachdem ich die fremde flasche in einem zug austrank, schrieb ich ein wildes gedicht über diesen famosen tropfen. doch an dieses gedicht kann ich mich nicht mehr erinnern. auch nicht an das biber-gedicht, das ich einst für sibylle berg schrieb und im gegenzug eine handsignierte cd geschenkt bekam. 'in bremen ist es auch ganz schön. auf der durchreise.', schrieb sie in zerbrechlichen lettern, die mich zutiefst zu tränen zwangen. ach, sibylle, warum bist du nicht mehr so abgewichst?

wir sind alle nicht mehr so abgewichst wie früher. da können bestimmte leute ein lied von singen. ja, baby, ich meine dich. mal sehen, wer sich nun angesprochen fühlt, denn ich hatte niemanden in gedanken.

ich schreibe unfug. aber das ist alles nur fassade, um von meinen sehnsüchten abzulenken. ich lausche wundervoller musik und hasse sie dabei, weil ich nicht so walten kann, wie ich es gerne möchte. 'ja, baby, setze dir ziele!', sagt ein unbekannter, der schrägschrift nicht verdient. was weißt du schon von zielen, unbekannter? ziele, wünsche und hoffnungen. alles ein dreck. betonung auf "alles", nein, eher auf "ein", oder nur auf "dreck"? ach, betone doch, was du willst. ich mache nun einen schein-absatz.

admiral vernon kommt näher und streichelt mir durchs volles haupthaar: 'ich dachte, du hättest schon längst eine glatze, aber es fühlt sich an wie ein afro!', sagt vernon angewidert. und er hat recht. vor samstag muss ich unbedingt zum friseur. ich weiß nicht mehr wohin mit meinen haaren. und wie sollen sie diesmal aussehen? gehe ich noch einmal zu nadja? sie schneidet nicht schön, aber sie schweigt dabei. ich kann es nicht ausstehen, wenn ich mich mit friseuren unterhalten muss. schweigen ist auch nicht toll. aber wenn der friseur der deutschen sprache nicht mächtig ist, habe ich kein problem damit, nichts sagen zu müssen.

wilde erinnerungen durchdringen mich. plopp! mein bruder liegt auf seinem bett, ich auf dem boden. mein kopf wird von einem ding mit kordeln daran gestützt. es dient eigentlich als ablage der füße. mein bruder ist angeheitert. über die boxen schallt "hannes wader". mein bruder erzählt mir vom leben. ich lausche. plopp! ich werfe meinen schnuller eigenhändig in den mülleimer, mutter freut sich. plopp! ich bin bei einem freund im hochhaus zu besuch. habe angst vor dem fahrstuhl und springe in irgendeiner etage heraus. es gibt dort kein treppenhaus. nur den aufzug. ich bekomme panik. plopp! ich bringe zaziki mit und es ist noch halb gefroren. plopp! nach dem töpfern springe ich enthusiastisch einer fremden mutter in den einkaufskorb. ich schäme mich zu tode, sie findet es lustig. plopp! ich muss im konfirmandenunterricht eine strafarbeit machen, da ich während des unterrichts mit dem verkrüppelten jan sprach. plopp! 'da ist ein florian, der dich gerne kennenlernen möchte.', sagt eine stimme. doch ich bin nicht interessiert, da ich mein unheil an der hand halte. plopp! ich schlafe in mutters neuer wohnung auf dem boden ein. als kopfkissen dient ein stück alter teppich. die wohnung ist noch nicht eingerichtet. was mache ich hier? plopp! ich erhalte meinen einzugsbescheid per post. sofort höre ich "the beautiful people" auf wiederholung. tagelang. plopp! sie weint. es bricht mir das herz. dabei wollte ich ihr nur mitteilen, dass ich woanders hinziehe. plopp! wir wollen immer freunde bleiben, capper? plopp! ach, wir werden uns ewig kennen. auch die zeit kann uns nicht im wege stehen. plopp! da ihr nicht die polizei gerufen habt, dürfen wir nun freunde bleiben, sagt meine mutter. plopp! komm' mal in den keller, ich muss dir etwas zeigen! plopp! es regnet. wir essen süßigkeiten. ich mag die sauren pommes nicht. er wirft alle süßígkeiten in den mülleimer. es waren meine fünf mark, die er mir stahl, aber ich bin zu jung, um ihn zu verklagen. plopp! ich spiele gitarre. plopp! ich bin der letzte, der zu seinem grab geht. plötzlich weht laub vorbei. fast wie im film. ich nehme etwas sand in die hand und sage zu ihm: 'bis bald. plopp! seine hände fahren durch mein haar. plopp! ich überlege ein drittes und ein viertes mal, dann kaufe ich endlich "silent hill 2". plopp! wir finden es toll, dass sie sich auf diese stelle bewerben, obwohl sie selbst wissen, dass wir sie niemals einstellen würden. plopp! ich habe dein lied gehört. wollen wir nicht vielleicht zusammen musik machen? plopp!

huch, ich schweife ab. ungewollte. entschuldigung, geneigter leser, dass ich gerade jetzt so viel einblick gewähre. in zukunft werde ich das unterbinden.

ich verspreche es.






inhaltsregister

informationsterminal


post an herrn twiggs

▫ dieses tagebuch besteht seit qualvollen 6707 tagen.

▫ es gibt 345 beiträge und 809 kommentare.

das alte weblog auf 20six enthält 311 beiträge.

▫ 95 blogköpfe befinden sich in der rotation.

interne suchmaschine

 

verweise

tagebücher:

kommentare

für immer
sollst du träumen - dir nie erwas abgewöhnen und schreiben...
eierkochautomat - Sa, 10. Feb, 01:08
...irgendwas mit schnecken. Find...
...irgendwas mit schnecken. Find ich gut, hier wieder...
Shhhhh - Sa, 23. Sep, 19:35
vulva vulgata
mutter roch nach frühling. sie nicht. so sieht´s mal...
Lenore (Gast) - Do, 15. Jun, 20:46
Just want to say Hi!
Thanks really handy. Will share website with my good...
4rx (Gast) - Sa, 8. Apr, 08:13
saure kaffeesahne - ablaufdatum...
saure kaffeesahne - ablaufdatum überschritten? ;)
nömix - Fr, 11. Jul, 09:16
...
manchmal glaube ich auch, das ich aus einem vergewaltigungsschlafzimme r...
der schlachter (Gast) - Do, 30. Mai, 09:45
wie kann man denn "schönen...
wie kann man denn "schönen deutschen filterkaffee"...
ngâzreth (Gast) - Do, 18. Apr, 03:27
»Ich freue mich wenn...
»Ich freue mich wenn es regnet. Weil wenn ich mich...
nömix - Mi, 17. Apr, 10:44
ein gutes neues jahr...
ein gutes neues jahr für dich. es kann zwar alles nur...
upitgoes (Gast) - Di, 1. Jan, 22:04
! massenselbstmord. mein...
! massenselbstmord. mein senseo auch. heute. er geht...
glamourdick - Fr, 16. Nov, 12:17

mitgliederlogin

credits

Knallgrau New Media Solutions - Web Agentur f�r neue Medien

powered by Antville powered by Helma


Creative Commons License

xml version of this page
xml version of this page (summary)

twoday.net AGB

.