kammer sieben - contradictory necrologues

nach sieben jahren melden sich kammer sieben mit contradictory necrologues zurück, einem album, das ihre musik neu definiert. wie gewohnt setzen kammer sieben auf pathos, gemischt mit elektronischen einflüssen. der clou ist, dass das folge-album zu unfinished movies kostenlos zur verfügung gestellt wurde. ein geschenk zur wiedervereinigung, die im august 2012 stattfand.


Das komplette album ist hier erhältlich.






irgendwie blauäugig...

Lesbensex. Die wahrscheinlich letzte Hürde eines schwulen Mannes in meinem Alter. Die Schamlippen leerer Charaktere klatschen drei Stunden lang aneinander. Flache Dialoge suchen ihresgleichen. Schablonenhaft werden Klischees der LGBT-Welt bedient. Und ich mittendrin. Das ganze schimpft sich Arthouse und es kommen Leute, die besondere Filme lieben. Sie tragen ihr graues Haar mit Stolz und gucken intellektuell, fassen dabei an ihr Kinn und rümpfen die Nase. "Seitdem ich Arthouse-Filme gucke, ist mein Leben so vollkommen.", sagen sie, bevor sie sich mit einer abgesägten Schrotflinte selbst richten. Es ist Ewigkeiten her, dass ich einen Film sah, der vor Belanglosigkeit schier explodierte. Eine schnöde Aneinanderreihung von episodenhaften Szenen, in denen die Charaktere Gespräche über Nichtigkeiten führen, dabei ständig Nudeln essen oder explizit koitieren. Und das in einer sechsminütigen Szene. Die Hauptdarstellerinnen lecken sich gegenseitig wild die Rosetten und man wartet darauf, dass ein Säureattentat auf das Kino vereübt wird, während man sich diesen Schund reinzieht.
Dieser Film gewann die Palme d'Or (Goldene Palme) in Cannes. Das erste Mal wurde nicht nur der Regisseur damit belohnt, sondern auch seine angeblich grandiosen Hauptdarstellerinnen. Rezensenten auf der ganzen Welt loben dieses Meisterwerk bis in den Himmel, schreiben, dass dieser Film nicht eine Minute zu lang dauert, dass er vor Emotionen nur so sprudelt. Wenn sie damit die Trivialität meinen, kann ich das nachvollziehen.

Ich überlege auch, ob es vielleicht an mir liegt. Durch jahrelanges Genießen von Filmen habe ich sicher meinen Anspruch ziemlich hochgesetzt und lasse mich nur schwer von Mainstream-Filmen einlullen, die ihre fade Handlung hinter wundervollen CGI-Effekten verstecken. Und dann kommt dieser französische Film daher. "Blau ist eine warme Farbe" (La vie d'Adèle). Sicher ein Film, der Herta Müller gefallen hätte. Sie bekam den Nobelpreis für Schund.

Nach dreistündiger Belanglosigkeit sitzt man im Kinosessel und freut sich, dass man noch halbwegs bei Verstand ist. Die Arthouse-Menschen verlassen befriedigt das Kino, denn alles, was großartig bewertet wurde, ist großartig. Mein Bruder und ich bleiben noch eine Weile sitzen und können unsere Erschütterung kaum verbergen. Sogar das Carrie-Remake besaß bessere Dialoge, obwohl ich mir beim Sehen oftmals auf die Finger beißen musste, um nicht irgendwelchen Menschen die Augen einzudrücken. Schlechte Dialoge machen mich fertig. Ich möchte den Autoren dabei zusehen, wie sie ihr Werk fressen müssen. "Du riechst als hättest du gefickt." - Die Arthouse-Leute lachen. Eine Familie sitzt abends am Tisch und die Mutter fragt, ob der Vater die Brust möchte - die Arthouse-Leute lachen wieder. Sicher ist es ein Verlegenheitslachen, das sich automatisch absetzt, wenn sein Widersacher nicht weiß, ob es sich um einen intellektuellen Witz handelt. So lacht man einfach mit. Lachen kann ja nicht schaden.

Wirkliche Perlen der Filmgeschickte verschwinden ungesehen in irgendwelchen schwarzen Löchern, die hier ausgiebig ausgelutscht wurden. Angeblich spielt der Film in einer Zeitspanne von zehn Jahren, doch die leeren Charaktere bewegen sich in dieser Zeit keinen einzigen Zentimeter. Und dem Zuschauer wird der Blick auf die Inhalte der Geschichte verwehrt. Es ist ihm nicht möglich, dem Geschehen zu folgen, da in diesem Film nichts passiert.
Wer darauf steht, Menschen beim Essen und Tanzen zu beobachten, kommt bei diesem Rotz garantiert auf seine Kosten. Doch wie schlecht die anderen Einreichungen in Cannes sein mussten, kann man nur raten. Garantiert ist es wieder so ein Ding, das über Kontakte und Schmiergelder abgefrühstückt wird. Enttäuschend, unendlich.

Ansonsten hat sich in meinem Leben nichts getan. Ich sitze noch immer täglich auf meiner Couch und warte darauf, dass mich Gott zu sich ruft, um mir eine neue Aufgabe zu geben. Aber er tut es nicht. Sicher bin ich zu kritisch für ein Leben nach dem Tod und werde zur Strafe auf ewig hier verweilen.

Ich brauche jetzt dringend meinen achten Kaffee.






irgendwie an dich...

Hallo Arschloch,

ich dachte, ich schreibe dir einen Brief, weil du sicher nicht lesen kannst. Wie du sehen konntest, ließ es mich vollkommen unbeeindruckt, dass du eine Stunde klopfend und rufend vor meiner Wohnungstür verbrachtest. Auch niedliche Kätzchen versuchten schon, mich auf diese Weise aus dem Haus zu lockend. Vergebens.
Zudem kann ich mir nicht ausmalen, was du an meiner Nachricht "Das war's!" nicht verstanden hast. Eigentlich sollte es dir implizieren, dass ich nichts mehr mit dir zu tun haben möchte, dass du dich bitte ohne großes Brimborium aus meinem Leben verpisst. Doch leider fehlt dir für diese Observation anscheinend der ausreichende Verstand. Das könnte mich traurig machen, wenn ich meine Zeit im Lotto gewonnen hätte.
Ich zweifel auch aktuell noch an meinem Verstand, weil ich so verblendet war, dich in mein Leben zu lassen. Kurzzeitig musste ich Google konsultieren, um zu überprüfen, ob ich "Brimborium" richtig schrieb, weil du mit deiner hohlen Scheiße derbe mein Hirn fickst. Aber ich gebe meine Fehler wenigstens zu.

In der Tat frage ich mich, weshalb du dich wunderst, dass sich all deine Freunde gegen dich wenden und keiner mehr etwas mit dir zu tun haben will. Lies mal die Nachrichten, die du schreibst. Man sollte dir das Handy wegnehmen und dich gleich mit wegsperren. Du verstehst zudem keine Zusammenhänge und das macht unser Zusammenleben zu einem echten Problem.

Solltest du deine Psychospielchen in der nächsten Woche nicht einstellen, sehe ich mich gezwungen, dir tote Ratten in den Briefkasten zu werfen. Dann kannst du mal sehen, wie psychopathisch ich sein kann. Oder ich gehe mit deinen zahlreichen Exfreunden Kaffeetrinken und wir lästern während eines gemeinsamen Skiurlaubs über dich und darüber, wie awkward du nackt aussiehst. Deine Küchenhygiene ist auch ein recht spannendes und verstörendes Thema. Jeder sollte dich mal besuchen, damit er weiß, dass es auch schlimmer geht.

Natürlich werde ich dir diesen Brief niemals zukommen lassen. Don't feed the troll, you twisted cunt! Und du kennst meinen Blog auch nicht, denn ich habe gewisse Aspekte meines Leben vor dir geheim gehalten oder du hast sie schon wieder vergessen, da es schon zum Alltag gehörte, dass du alle Dinge doppelt fragtest.

Ich kann nur hoffen, dass du demnächst an einen richtig üblen Typen gerätst, der dich derbe durchfistet und dir mal zeigt, wie man mit Psychos wie dir umgeht. Währenddessen esse ich Erdnüsse und sehe dir beim leiden zu. Das wird köstlich.

Nun muss ich mich um etwas anderes kümmern. Um wahre Freunde, zum Beispiel.






irgendwie von jünglingen...

welch finale. gerade kam ich nach hause. leicht benommen. etwas angeheitert. lustig war ich vorhin. jetzt ist alles wieder so wie vorher. die tasten drücken sich schwer, die rechtschreibung lässt zu wünschen übrig. ich gucke auf den viel zu hellen monitor. es ist fast acht. normale leute schlafen jetzt oder steigen über ihre frigiden ehefrauen her - und ich sitze hier im höschen und denke über das leben nach. ich denke darüber nach, was dieser ganze scheiß soll. wohin möchte mich dieser weg führen? wenn es einen gott gibt, dann führt er mich im kreis. er zeigt mir situationen und abkürzungen, die ich bereits kenne. er möchte, dass ich glücklich bin, schafft es aber nicht, mir die richtung zu weisen.

huch, das wird mir gerade alles zu christlich hier.

eben lief ich alkoholisiert gefühlte 43 stunden durch die gegend. gezielt ging ich richtung cruising area. ich hoffte, dort ebenso gescheiterte wie mich zu treffen. ein falsches "hallo" und schnell abgewichst. ich saß dort auf der bank und hörte den vögeln bei ihrem täglichen intermezzo zu. dort, wo sonst literweise sperma fließt, saß ich auf einer bank und rauchte eine jungfräuliche zigarette. ich sah durchs geäst, suchte körper, doch fand nur mich. wie poetisch.

ständig laufe ich jünglingen hinterher, begehre sie, umgarne sie und denke, dass es ihnen gefällt. aber in wirklichkeit bin ich nur ein armer schlucker. und sicher merkt es jeder außer mir. meine art mag auf mich "charming" wirken, aber in der realität sind es die letzten zuckungen eines sterbenden.
ich denke, dass ich beruhigende worte sage, aber eigentlich bin ich die flackernde taschenlampe im einem sumpf voller unrat.

ja, ich bin wie ihr alle. wir möchten ficken. einfach nur ficken und den fremden saft auf unseren unförmigen körpern spüren. wir laden uns wildfremde menschen ein, die auf unseren sofas sitzen und sich von ihrem saft erleichtern. sie suchen solche wie uns.

nach der zigarette ging ich weiter. es ist sonntag und das macht es nicht besser. ich wollte vor dem flohmarkt zuhause sein. er sollte mich nicht einholen. ich wollte keine dinge sehen, die ich fälschlicherweise begehren würde.
puzzle, bei denen zwei teile fehlen. mit eiter überzogene püppchen aus vergewaltigungsschlafzimmern. teekannen. seufzer. blinde spiegel. all jene relikte, dich ich zu hauf in meinem gemach beherberge. dinge, die mich nicht glücklich machen. kaum etwas macht mich glücklich. ich bin oft komparse meines eigenen lebens. unbezahlt.
jedenfall ging ich schnellen schrittes richtung heimat, dort, wo der fernseher steht und stets die gute musik spielt. chris tilton. es beruhigt mich, seine musik zu hören. ich sollte das öfter tun, doch momemtan ist alles seltsam. ich sitze herum und starre. starren sollte vom amt bezahlt werden. wie reich ich wäre.

ich war zu langsam. dort standen sie schon um kurz vor sechs mit ihren wurstständen und dingen, die sie nicht mehr besitzen wollten. flohmarkt hat etwas sehr trauriges. jene menschen verkaufen dinge, von denen sie einst dachten, sie würden sie glücklich machen. andere leute kaufen diese dinge, weil sie denken, sie würden sie glücklich machen. sie kaufen alte lampen und teppiche, dieses und jenes. und sie richten diese dinge zuhause ein. immer in der hoffnung, dass sie daurch glücklich werden.

"schatz, ich kaufte einer lampe aus einem vergewaltigungshaushalt. endlich werden wir glücklich!" - welch schöner gedanke.

jedenfalls lief ich durch die gegend und wollte nur nach hause. der abend war positiv. irgendwann flirtete ich. und im nachhinein glaube ich zu wissen, dass mein flirten nicht zauberhaft ist, sondern billig. ich bin ein alter mann, der sich mit luftblasen an der oberfläche hält. die besten jahre sind vorbei. längst. bald kommt das ende. man sehnt es sich herbei. irgendwie. egal in welcher form.

so schlenderte ich an den verkaufsständen vorbei, guckte durch die gegend. ein ekelhafter mann verkaufte pflanzen. hässliche pflanzen, für die man ihn ohrfeigen möchte. eine unförmige frau bot behältnisse an, in denen sie sicher in traurigen stunden ihren mageninhalt aufbewarte. schnell daran vorbei. keinen gedanken schenken. auf die füße konzentrieren. schlafen. bald. nicht unterwegs, denn das ist kontraproduktiv.

irgendwann kam ich nach hause. kurz den finger in den hals, um zu testen, ob der rest des körpers funktioniert. – er ist intakt. etwas vom ekelhaften viertel-cheeseburger klatschte ins waschbecken. gut, was erwarte ich auch um kurz vor sieben von einem schnellimbiss? schneller fraß für schnelle gemüter. ich bin müde.

ich bin schon zu lange alleine. eigentlich schon so lange, dass ich mir gar nicht mehr sicher bin, ob ich mein leben überhaupt teilen möchte. denn ich glaube nicht, dass es so eine einfache lösung für mich gibt. ich denke nicht, dass der richtige partner für mich erfunden wurde, der mich versteht, der meine kreativität deuten kann, wenn nicht einmal engste freunde dafür interesse zeigen. "du machst musik, wie niedlich."

so werde ich hier ewig sitzen und meine urige musik hören. ich werde mich sicher oft im park verlaufen, weil ich auf der suche nach liebe bin. die beine sind so müde. sie möchten sich nicht großartig bewegen. sie strampeln die decke in die richtige richtung. die knopfleiste muss an den füßen liegen, sonst wird die nacht spleenig.

jetzt trinke ich kaffee und lenke meinen geist vom leben ab. wir hören musik und freuen uns. ein gefühl von glücklichkeit durchrauscht unseren körper. mit der musik fühlen wir uns nicht mehr ganz so allein. und ich wünschte, dass viele menschen verstünden, was mich bewegt und was mich ausmacht. wie ich in harmonien schwelge, wie ich dinge und musik sehe. aber allgemein ist dort nur das versteckte kopfschütteln. ich werde nicht ernst genommen. musik ist für träumer. du hast ein feines hobby, du machst musik. wie süß.

und das ist der weg, den ich gehe. ich bin anders als ihr mich kennt. ich wirke versteckt. aber ich bin offener als ihr es denkt. ihr könnt es einfach nicht verstehen, nicht meinem weg folgen. meine gedanken sind euch fremd, dennoch suche ich kein anderes ziel. ich möchte auch nur die zeit bis zum tod so nett wie möglich gestalten. es ist alles nur ein warten.

mehr kaffe. ja, ich brauche mehr kaffee. oder einen jüngling. vielleicht kommt noch chris tilton vorbei und möchte mit mir ausstecherle machen.

ein traum würde in erfüllung gehen.






irgendwie vom regen und guten taten...

Ich sitze ungeschminkt an meinem Schreibtisch und trinke Instant-Kaffee. Ich habe keine Ahnung, wie dieser hergestellt wird. Sicher wird frischer Kaffee auf irgendein orientalisches Tuch gegossen und nach der Eintrocknung abgerieben. Hernach füllen es französische Damen in verschiedene Behältnisse, um den westlichen Markt zu beherrschen. Eine gute Idee. Und weshalb trinke ich Instant-Kaffee und keinen schönen, deutschen Filterkaffee? Nun, meine Senseo entsagte ihren Dienst und möchte keinen Kaffee mehr produzieren. Heute kommt ein Spediteur vorbei, um das Ding zum Hersteller zu fahren, wo es hoffentlich schleunigst repariert wird. Denn ohne richtigen Kaffee werde ich nicht lange existieren können.

Natürlich gibt es wieder ein seltsames Zeitfenster, in dem der Spediteur bei mir eintreffen möchte. Er kommt zwischen 8h und 18h. Fast so pervers wie bei der Telekom, doch bei DHL weiß man, dass sie wahrscheinlich gar nicht kommen werden. Wie damals. Es regnete vor der Tür und ich wartete auf irgendeine Lieferung. Ich kann mich nicht mehr entsinnen, ob es ein Videospiel oder eine Nachfüllration Poppers war, die ich mir bestellte, jedenfalls war der DHL-Mann nicht in der Lage, meine Türklingel vernünftig zu betätigen oder fürchtete sich vor dem Regen an der Außenwelt. Also legte er kurzerhand einen Zettel in meinen Briefkasten und verschwand. Ich fand diesen Zettel zehn Minuten später in meinem Briefkasten und las, dass ich angeblich nicht zu Hause bin. Am nächsten Tag fuhr ich nach Berlin. Das mache ich immer so, wenn mich Pakete nicht erreichen. Dann fahre ich irgendwo hin. Und aus diesem Grund konnte ich mein Paket nicht von der Post abholen.

Wie man liest, passiert nichts aufregendes in meinem Leben. Ich sitze herum und fühle mich die meiste Zeit ausgebrannt und antriebslos. Wenn ich keine kreativen Schübe vorzuweisen habe, ertrinke ich in Selbstmitleid und stelle mir vor, wie der ICE meinen Körper zerteilt. Viele kleine Stückchen, die hinunter ins Dorf spritzen.

Ich brauche wieder eine Aufgabe. Keiner meiner Freunde möchte mit mir Modeschmuck basteln oder irgendwas in der Kirche zu Weihnachten verkaufen. Wir können nicht andere Menschen dadurch glücklich machen, sondern auch unseren Glauben festigen und eins mit Gott werden. Zudem müsste erst einmal geklärt werden, was wir basteln. Es muss zum Thema passen und gut aussehen, die Herstellungskosten sollten niedrig gehalten werden. Warum auch immer.

Aber sicher macht mich das nicht lange fröhlich. Außerdem bezweifel ich, dass ich mich zum Kauf der Utensilien aufraffen kann, da ich es oftmals nicht schaffe, Wurst beim Penny zu kaufen, weil ich so lethargisch bin und die Welt schlecht ist.






irgendwie von philip glass...

ich erfüllte mir meinen lebenstraum und bin jetzt eine nutte. seit vorgestern creme ich alten männern die rücken ein und verdiene dabei verdammt viel geld. später am tage betrinke ich mich mit sekt und weine meiner würde hinterher. ich bin schmutzig. schön, dass doch noch etwas aus mir wurde. mutter wäre stolz.

"Hey, sorry. Wollte nicht, dass du dich ignoriert fühlst." – "Kein Problem, ich finde das nur ausgesprochen schade. Hallo?"

ein dialog aus dem echten leben. die kleinen jungen, denen ich den hof mache, verarschen mich. immerhin stimmt die grammatik. sicher ist es das, was sie so sexy macht. dann sitzt man mit viel glück irgendwann zusammen auf der couch und spricht über gott und kunst, dabei nippt man wasser, weil kaffee so 80's ist. irgendwann schürzen sich die lippen und versteinerte küsse verlassen den eigenen körper. zwischendurch werden männertitten geknetet. das war es dann. orgasmen sind wie kaffee vollkommen out. braucht kein mensch. alles überbewertet. reicht man gebäck, bleiben sie in der regel länger als erhofft.

"single, weil die auswahl einfach so scheiße ist." – das trifft es auf den punkt. das kleine schwanzmädchen fragte mich letzte woche, ob ich denke, dass wir in 20 jahren noch single sind. ja, das werden wir sein, denn nur die kunst liebt uns. die musik, die muse. ohne frage wird sie uns auch in 20 jahren noch in ihren weichen armen halten und unsere erkaltete stirn küssen. das ist beruhigend, etwas traurig, aber beruhigend.

ich ende sicher als gramgebeugte magd in einem apartment jenseits von gut und böse. dort nippe ich zum frühstück am aquavit und denke über meine fehler nach. wenn es dann irgendwann dunkel wird, schneide ich meine ungelebten träume in kleine häppchen und verteile sie liebevoll in kleine pralinenschatullen. mit den inhalten füttere ich die neue generation an jungen männern, die mich einst zerstörten. sie leben alle in meinem keller und reiben ihre atrophierten körper an glassscheiben, weil das ein schönes wort ist so mit drei "s". ja, glassscheiben. entworfen von philip glass. der macht später glaskunst, weil die musik ihn nicht mehr liebt.

hugh jackmann singt mir gerade ins ohr. nein, er ist nicht hier. schön wäre das. ich habe noch kuchen im schrank.






jens

wir vermissen dich!



30. Juni 1972 - 8. Juni 2012






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sollst du träumen - dir nie erwas abgewöhnen und schreiben...
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...irgendwas mit schnecken. Find ich gut, hier wieder...
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