Freitag, 24. Februar 2006

irgendwie egal jetzt und so...

[dies ist ein geretteter eintrag meines alten blogs vom 12.03.2004]

ich mache durch. gehe heute nicht schlafen, bleibe einfach wach. cola steht hier rum, kippen sind auch da und der schwachsinn ebenfalls. ich will nachher, wenn ich zur schule muss, vollkommen fertig aussehen. mein teint wird noch blasser als sonst sein, die augen roter als die der kiffer, der atem bestialischer und so. wieso das ganze? keine ahnung. ich war noch kreativ, dann sah ich auf die uhr, die mir sagte, dass ich nur noch 5 stunden zeit zum schlafen hätte. da ich uns aber kenne und weiß, dass wir die absoluten murmeltiere sind, würden wir sicher verschlafen. also habe ich es mit herrn twiggs besprochen und wir kamen zu dem schluss, dass wir doch einfach wach bleiben und uns mit den köstlichkeiten der nacht die zeit vertreiben. natürlich wäre mutters erdbeer-bowle jetzt ein wahrer erfolg, aber wenn ich damit jetzt anfange, wäre das nicht gut. ich kann nicht jeden tag mit 1,9 promille in die schule fahren, man könnte sonst denken, ich hätte ein alkoholproblem. so sitze ich hier, höre meine momentan liebste cd, rauche und mache komisch-kreative sachen, wie fotos und flashs, die eh keiner sehen will. nebenbei massiere ich meinen sack und werde gleich lisa ein wenig beim sterben zusehen. denn lisa ist wieder da. es hat mir so gefehlt, ihre angst im haar zu riechen, wie sie sich in meine arme kuschelte, ihre tränen in meinen pullover einmassierte und dann starb. es war grandios. drei jahre musste ich sie missen - nun ist sie wieder da. lisa ist 23 und krankenschwester. sie arbeitet in silent hills ältestem krankenhaus, dem alchemila central hospital. durch eine illusion wird sie am leben gehalten, doch als sie dahinter kommt, dass sie nicht mehr wirklich lebt, rafft der moment sie auch schon hin. lisa ist teil eines spiels, das ich gerade spiele. leider ist sie nicht real. wie gerne würde ich das jetzt live erleben, wie sie dahinsiecht. dann würde ich sagen 'nun hör aber mal auf, uschi! das hast du schonmal abgezogen!'. egal jetzt.

als ich heute von der arbeit nach hause gefahren bin, wurde die bahnstrecke umgeleitet. also musste ich durch die halbe innenstadt gurken, bis ich daheim war. das ging mir ziemlich gegen den strich: mit hässlichen leuten länger als 10 minuten auf engstem raum. widerlich. das habe ich jeden tag. aber ich will nicht wieder damit anfangen, dass ich eine fahrt in einem öffentlichen vekehrsmittel so sehr verabscheue, wie das leben in einer wohngemeinschaft.

der grund für diese umleitung war eine demonstration, zu der zahlreiche polizeiautos geladen wurden, ein buffet gab es nicht. hunderte von ökofratzen, die sicher allesamt eigenartige vegetarier waren, liefen mit transparenten durch die gegend, gefolgt von einem auto mit boxen drauf, die irgendeine reggae-musik spielten. die menschen wollten gegen die abschiebung eines dunkelhäutigen johns protestieren. wieso? das passiert jeden tag und erfüllt seinen zweck. so ist es doch. wahrscheinlich ist der zum siebten mal schwarz gefahren und wird nun auf faire weise aus dem paradies verwiesen. wenn wir wegen jeder furzigen kleinigkeit auf die straße rennen würden, kämen wir nie auf gerader strecke mit der täglichen bahn nach hause. also...


a)...bin ich ausgestiegen, um mir das spektakel anzusehen. bin zu irgendeiner ecke gelaufen, aus der ich alle beobachten konnte, ohne selbst als teil der demo gehalten zu werden. als es mir zu bunt wurde, nahm ich kleine steine und bewarf hässliche ökos mit ihnen. die polizei bekam es mit, entdeckte mein sicher geglaubtes versteck und hetzte mit mich blaulicht und sirenen durch die stadt. es war ein spießrutenlauf. ich bahnte mir einen weg durch die menschenmasse, lief über dächer und wiesen. irgendwann erreichte ich ein loch - das loch der handlung. flucht war vergebens.

b)...habe ich kurz aus dem fenster gesehen, die augebraue leicht angehoben, und habe gegähnt. was interessiert mich so eine demo? ich hatte harndrang und wollte schnell nach hause fahren.


das war kein sehr spannender tag. der morgige tag wird da viel spannender. ich habe so richtig was geplant, mir so richtig viel vorgenommen.


a) sobald ich aus der schule komme, werde ich zum bahnhof fahren, mir ein ticket nach hamburg besorgen und am jungfernstieg einkaufen gehen. ich werde zu prada und gucci fahren, mich mit richtig schönen dingen eindecken. dann gehe ich auf irgendeine versnobbte party mit meiner busenfreundin angela. die weiss immer, wo was los ist. die ganze nach werden wir durchfeiern. hoffentlich habe ich genug konfetti in den hosentaschen.

b) nach den acht stunden schule werde ich sowas von müde und fertig sein, dass ich ins bett falle und vor mitternacht nicht mehr aufwache. dann sitze ich mit verklebten augen auf dem bett, reibe mir schlaftrunken das gehänge und werde eine zigarette rauchen, kurz schleim hochhusten, um ihn dann wieder herunterzuschlucken, auch wenn man das vielleicht getrennt schreibt. werde mich dann an die playstation setzen und lisa, wie jeden abend, beim sterben zusehen. dann werde ich nach hinten fallen und komatös in die rem-phase eintreten.


wow. so gefällt mir das. jeder leser kann sich eine situation oder einen weg durch das blog selbst suchen, sich überlegen, wie mein tag auszusehen hat. so werde ich das heute fortführen. da habe ich so richtig bock drauf. auch wenn es vielleicht...


a)...beängstigend ist und total penetrant nervig wirkt.

b)...eine tolle idee ist, aber durch zu häufiges benutzen langweilig wird.

3)...wieso 3?


ich lasse das jetzt. sonst liest mich keiner mehr. einmal möchte ich bitte noch. es geht um meine planung für das wochenende. es wird nicht einfach sein, sich eine der auswahlen auszuwählen. gott. für den letzten satz sollte ich den literatur-nobelpreis erhalten. verdammt!


a) am wochenende werde ich meine mutter besuchen und mit ihr kuchen essen. dabei werden wir über alte zeiten sprechen. z.b. wie sie damals in woodstock war und mit bob marley pilze fraß. gemeinsam haben sie sich lustige halluzinationen auf dem wiesen gepflückt, sich gegenseitig kleine piekse in die rippen gegeben. das erzählt sie gerne. ich beneide sie um diese zeit. sie erlebte es mit, wie damals, es muss so 1964 gewesen sein, die schlaghosen modern wurden. sie trug dazu eine hochtoupierte frisur in blod, das schönste lächeln dieser welt und kleidung. ich habe viele fotos von ihr gesehen. sie war und ist noch immer eine prinzessin. wir werden dann bis in die nacht hineinquatschen, ein wenig lsd werfen und andré rieu im fernsehen anschauen.

b) am wochenende werde ich meinen großvater besuchen und mit ihm kuchen essen. dabei werden wir über alte zeiten sprechen. z.b. wie er damals in stalingrad war und seinen kameraden die wunden verarztete. gemeinsam haben sie einen richtig guten bodycount aufs parkett gelegt, sich gegenseitig deckung gegeben. das erzählt er gerne. ich beneide ihn nicht um diese zeit. er elebte es mit, an das datum können wir beide uns nicht erinnern, da ich in geschichte genau so schlecht bin, wie im rechnen. er trug eine glänzende uniform mit verbotenen abzeichen drauf, guckte böse dazu. ich habe vieles fotos von ihm gesehen. er war wirklich ein richtiger kriegsheld. und ist es noch heute. wir werden dann bis in die nach hineinquatschen und uns auf lsd 'die brücke am kwai' im fernsehen anschauen.

c) am wochenende werde ich in den keller gehen und nach der frau schauen, die ich letzten dienstag im wald beim joggen entführte. sie wird mir wieder von ihren reichen eltern erzählen, die gerne lösegeld für sie zahlen würden. ich werde das wieder gekonnt ignorieren und ihre fesseln lockern. gemeinsam werden wir ein 1000teiliges puzzle legen. das mache ich gerne. sie wird eine zeit lang den rahmen legen, während ich eine neue spritze aufziehe. die spritze hat eine rostige nadel, ist aus verschmiertem milchglas und sifft. wenn die frau dann benebelt ist, setze ich ihr einen lustigen hut auf und werde sie zwingen, mit mir die ganze nacht 'samba in mettmann' zu gucken.

d) am wochenende werde ich mit twiggs nach hamburg fahren und zur 'return of the living dead' gehen. wir werden dort eine schöne zeit verleben und wie auf wiesen tanzen. das tun wir gerne. ich werde die ganze nacht durchmachen, da ich keinen schlafplatz habe. sicher laufe ich dann am bahnhof hin und her, weil noch kein zug in richtung daheim fährt. der bahnhof ist groß und kalt. ich werde sicher ohne ende besoffen sein und mir von südländern auf die fresse geben lassen, denn ich bin einer, dem man gerne mal was aufs maul gibt. irgendwann werde ich dann mit dem groove im blut daheim ankommen und vollkommen fertig ins bett sinken. aber vielleicht finde ich ja auch eine schlafmöglichkeit und...

d.1.)...werde in einem richtig gemütlichen daunenbett nächtigen morgens gibt es dann ein leckeres ausgewogenes frühstück mit hartgekochten eiern, totem tier und müsli. natürlich auch frischgepresstem orangensaft. ich werde es mir gefallen lassen und dann irgendwann nach hause fahren.

d.2.)...gerate in die hände eines perversen, der gutaussehende menschen von der straße klaut und sie auf seine ikea-matratze schnürt, um mit ihnen hocherotische snuff-movies zu drehen. irgendwann wird es dann dunkel in mir. das letzte geräusch, das ich hören werde, wird das aufheulen einer motorsäge aus dem baufachmarkt sein. ich werde nicht in einem stück nach hause kommen, aber wenigsten musste ich nicht durch die kalte nach laufen.

d.3.)...liege in einem gemütlichen bett, in dem ich die ganze restnacht durchschlafe. am nächsten morgen wache ich in meinem erbrochenen auf und weiß nicht, was in diesem bett geschah. ich schaue auf die andere seite des bettes, will wissen, bei wem ich nächtigte. dich die andere bettseite ist leer, die daraufliegende decke und das kissen sind unangerührt. ich ziehe mir mit irgendwas die stücke aus den haar, klatsche mir meine nassen haare nach unten und gehe hinunter. eine wendeltreppe führt mich in einen langen flur, in dem es nach gerösteten bohnen riecht. ich gehe an zimmern vorbei, aus denen kreischende laute dringen. klingt wie tier. ich will eine dieser türen öffnen, doch sie sind abgeschlossen. genervt stecke ich mir eine zigarette an und bemerke, dass ich keine bei mir habe. denn ich bin nackt. die uhr in die diele sagt mir, dass ich schnellstens meine kleidung finden sollte.

d.4.)...schlafe in hamburg.

e) am wochenende mache ich nichts. ich lasse machen (für diese blöde redewendung schlage ich mir gerade bestialisch mit einem alten schinken gegen die stirn).


ich könnte aber auch eine homosexuelle bindung mit einem zwergkaninchenzüchter eingehen. keine ahnung. ich werde etwas unternehmen, also fällt 'e' schon einmal weg. ok, ich sag es ja schon. es ist 'd', obwohl 'c' mir auch gut gefällt, nur wird das langsam langweilig. richtig zäh die kleine.

ich werde also am samstag abend nach hamburg fahren und niemanden fragen, ob er mit möchte. nachher bekommen es die falschen mit und sind dann dort. dann habe ich schlechte laune und muss da immer rübergucken. ich fahre ganz allein. hätte einen schlafplatz bekommen können. es reißen sich förmlich die hamburger darum, dass ich in ihren betten schlafe. aber so sehr es mich reizt, ich muss es leider ausschlagen (diese floskel ist bei meiner königin geliehen). vielleicht lerne ich ja auch jemanden kennen, bei dem ich schlafen kann. dann werde ich mir die adresse merken und sie ganz schnell als gruppen-sms an alle leute schicken, die mir wichtig sind, damit sie dann wissen, wo ich in tüten zu finden bin, falls das schief geht.

aber so wie ich mich kenne, kann ich mich wieder nicht aufraffen und bleibe daheim, lasse mich von etwas zusammengewürfelt sechsbeinigem anfauchen und habe schlechte laune. dann höre ich iggy pop bis zum abwinken und esse kekse. toller samstag wird das.

so, nun ist aber mal schluss mit heulen. es ist 3:48h. zu früh, um das haus zu verlassen, zu spät, um schlafen zu gehen. fein. dann spiele ich gleich halt 'silent hill' weiter. dort muss ich zum mittelpunkt des vergnügungsparks gehen. in der nacht. in der alptraumwelt. um dorthin zu kommen, bringt mich mein weg wieder durch die kanalisation. hier erschiesse ich dann wieder bärenartige wesen, lasse mir hundertmal in die waden beissen und weine. nehme dann einige medikits zu mir und werde meinem sub-boss so richtig den arsch versohlen. dann ist auch irgendwann 7h und ich kann zum bus gehen. werde dann müde sein. was ja kein wunder ist.

das soll es nun gewesen sein. wenn jemand bis hier gelesen hat, dann bin ich zu dank verpflichtet. falls nicht, kann ich denjenigen bzw. diejenige verstehen, denn mich widert dieser unerfüllte spannungsbogen auch an.

auf bald. uschi.






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