Mittwoch, 30. Juni 2010

irgendwie vom freaktum...

eben suchte ich im lidl nach pralinen für meinen opa, aber es gab keine. fast erschien es mir wie eine verschwörung der pralinen-gewerkschaft, die allen supermarktketten untersagt, pralinen in ihren märkten anzupreisen. es gibt in dieser welt so viele eigenartigkeiten, sicher auch eine geheimloge, die den absatz von pralinen überwacht und bestimmt, wo sich verkauft werden dürfen. und als ich gerade philosophierend durch die supermarktgänge waberte, sah ich ihn: herrn a.! herr a. war vor vielen jahren ein freund, vielleicht auch nur ein bekannter, der irgendwann den analverkehr für sich entdeckte und über nichts anderes mehr sprach. ein seltsamer mensch, mit dem ich tee zu trinken pflegte. irgendwann wurde mir dieser kontakt aber zu strange und ich ließ ihn einschläfern einschlafen. gut, eigentlich verlief das alles irgendwie im sande, mir ist also kaum mitschuld zuzusprechen.
jahrelang habe ich das talent, keinen menschen zu begegnen. ich traf nie jemanden. weder freund noch feind. bis heute. eigentlich grüße ich zwischendurch auch pack, nur heute nicht. ich ignorierte ihn königlich und dachte mir neckische abkürzungen beim käse aus. aus dem augenwinkel beobachtete ich, wie er versuchte mich einzuholen. schnell warf ich mich vor die kasse, ließ meinen einkauf auf das band fallen, bezahlte freundlich mit karte und verließ diesen einst heiligen ort. ich wusste, dass herr a. darauf spekulierte, herauszufinden, wo ich wohne. zum glück verfügt mein ungeliebtes heim über einen hintereingang, den ich sofort benutzte. so sah es aus, als würde ich in dieser urigen siedlung hinter meinem haus wohnen. dort leben garantiert über dreihundert asoziale haushalte. er wird mich niemals finden, obwohl ich mir gerade nicht sicher bin, ob ich ihm vor einigen jahren meine aktuelle adresse mitteilte.

eigentlich spreche ich gerne über analverkehr, aber nicht mit herrn a., der mir einst sein date mit dem schneckentreter vorstellte. es war ein hagerer mann, der durch das zertreten von frischen schneckenhäusern sexuelle erfüllung erlangte. früher nahm ich an, dass es toll wäre, fügte ich meiner freundessammlung freaks hinzu. eine eigene freakshow würde der reputation dienen und vielleicht vom eigenen freaktum ablenken. aber durch herrn a., der selbst unbewusst bekennender freak war/ist, lernte ich die abartigkeiten der gesellschaft kennen. unter anderen ein travestie-duo, das auf schlager stand, einen ritterlichen cosplayer, der in einer dreckigen wohngemeinschaft lebte und eine dicke frau, die sich künstliche rasta-zöpfe in ihr fettiges haar steckte. ich will mich nicht beschweren, immerhin ließ ich diese kontakte zu. ich war jung und dachte, die menschen wären alle so. und heute bin ich froh, das freaktum in meinem leben einigermaßen gelevelt zu haben. gut, eigentlich sind alle menschen freaks. jeder hat irgendeinen hau, ich schließe mich da selbst nicht aus. aber ich brauche keine menschen in meinem umfeld, deren dunkle geheimnisse ich kenne. es ist viel spannender, menschen zu treffen, bei denen man nur erahnt, dass sie an knabenschlüpfern schnuppern, ohne es jemals wirklich zu wissen. weniger information ist die beste lösung.

gleich muss ich mich duschen. ich gewann vor einigen wochen einen duschkopf von grohe. ein schönes ding. es fühlt sich an, als würde man im regen stehen. mein alter duschkopf fegte mich wie ein wasserwerfer aus der duschwanne und es machte keinen spaß mit ihm zu duschen. doch jetzt ist es eine wonne.
außerdem gewann ich bei einem anderen gewinnspiel eine flasche jägermeister samt lizenzierten gläsern. mein leben ist perfekt.
achja, ich muss gleich duschen, denn heute hat mein opa geburtstag. er wird, glaube ich, 88 jahre alt.

88 ist eine schöne zahl. *kicher*

meine familie hat die grandiose angewohnheit, ständig zum griechen zu gehen. seit jahren gehen wir zu diesem griechen. wir machen nichts anderes. in diesem jahr bin ich sicher schon sechsmal dort gewesen. es soll nicht der eindruck geschehen, dass ich das alles öde finde, aber irgendwann kann ich diesen knoblauchquark nicht mehr sehen und dieses urige fleisch nicht mehr essen. gut, eigentlich finde ich alles öde und kann es kaum erwarten, wie einsam in meiner kellerwohnung zu weinen. dennoch wäre chinesisches essen eine wonne. oder sushi. ich stelle mir meine familie beim sushi-essen vor, wie sie ihre gesichter verziehen und mich dann fragen, was denn die hauptspeise sei. heimlich würde ich mich durch die bundeswehrhose fingern.

jetzt ist es gut mit zeit totschlagen. ich habe eine lange reise vor mir, da sich auf meinem weg eine riesige baustelle befindet und deshalb alles umgeleitet wird. darum muss ich vorher zu meiner mutter fahren, um dort eine mitfahrt bei ihrem ehemalischen beschäler zu erbetteln. ich bringe beiden schokolade zur bestechung mit. das klappt immer.

mit schokolade erreicht man alles. sogar weltfrieden.






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