menschen

sandra. die königin.

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wir lernten uns 1998 in einem amerikanischen fastfood-retaurant kennen, in dem wir beide arbeiteten. zuerst wusste niemand, welch grandiose freundschaft sich eins entwickeln sollte. so voller licht und anmutigen stunden.

gleich am an meinem ersten arbeitstag haben wir beide gemerkt, dass wir den gleichen humor teilen. und sowas gibt es selten. denn wer lacht schon gerne über gemeine dinge. wir saßen jedenfalls gemeinsam mt anderen leuten im pausenraum und aßen die produkte, die wir herstellten. dann fragte sandra mich, ob ich nicht der sohn des bestatters sei. ich entgegnete, dass ich morgens die burger wende und abends die leichen. und das war der grundstein. er wurde in diesem moment gelegt.

zu anfang hatten wir aber noch nicht soviel miteinander zu tun. irgendwann schrieben wir uns kleine briefe, die wir uns auf der arbeit zukommen ließen. darin waren kleine überraschungen enthalten, wie z.b. sticker für das stickeralbum. aber irgendwann sahen wir uns fast täglich. sandra und ich wohnten nur eine straße voneinander entfernt, nachdem sie ihre schreckliche wohngemeinschaft abstreifen konnte. wir gönnten uns oft einge weinchen. machten täglich einen video- und/oder weinabend. sahen psycho I - III hintereinander an einem abend, redeten bis morgens um neun. oder länger.

jetzt sind es schon sieben jahre, die wir gemeinsam hinter uns gebracht haben. und von müdigkeit ist nicht zu sprechen. wir finden immer wieder neue wege, uns über etwas lustig zu machen oder was man unternehmen kann. so haben wir jeden montag unseren gemeinsamen serienabend, wo wir gemeinsam zu 'hinter gittern - der frauenknast' ablachen. oder weinen.

ich möchte keines dieser jahre missen, in denen wir soviel gemeinsame dinge erlebten. rock am ring mit unseren tollen sonnenanbeterinnen. sandras backup an der mcdonald's-kasse. unsere grandiosen emails und geschichten. all das und noch vieles mehr. ich bin gespannt, was die nächsten jahre uns bescheren werden. sandra ist einfach grandios. aber das weiß sie selbst. sie ist der wichtigste mensch in meinem leben. und ich will sie nimmer missen.

sie wird wohl dieses jahr noch wegziehen. aber nur ein paar ortschaften weiter. das ist zwar schade, aber die redewendung 'aus den augen, aus dem sinn', wird uns nicht ereilen. das weiß ich. dafür sind wir einfach zu sehr füreinander geschaffen.

man kann glücklich sein, wenn man eine person wie sandra in seinem leben hat. sie kann gut zuhören und sich dann auch im gegenzug zu den dingen, die einen belasten, äußern. man kann mit ihr lachen und weinen. aber auch die nächte durchmachen. irgendwann gehen wir mal wieder in die lokalitäten, die wir einst besuchten. wo wir unser gemeinsames leid unter der bar teilten.






izzy aus der bibi

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izzy aus der bibi. ich könnte ein ganzes buch über izzy und mich schreiben, doch leider fehlt mir dafür die zeit. denn ich bin ja nie zuhause. Izzy kenne ich seit nun mehr als 20 jahre. wir haben gemeinsam sand gegessen, hatten den ersten kuss in einem gebüsch hinter dem postamt und sie war auch die erste frau, die meinen penis sehen durfte - aber nichts mit dem anfassen.
wir haben damals täglich was miteinander gemacht. salamander-hefte gesammelt, sonja f. zerkaute mortadella in die schuhe gespuckt, sonja f. haarsträhnen abgeschnitten oder getrennt voneinander bei der polizei mitgefahren, um junkies zu finden, die wir gerade dabei beobachteten, wie sie vor unseren augen eine apotheke überfielen.

meine familie war damals izzys familie, sie meine große schwester oder sowas. auch wenn man in jungen jahren gar nichts vom altersunterschied merkt. da ist es einem egal, ob es nun drei jahre sind oder mehr. das kümmert einen nicht.

irgendwann sind meine eltern mit mir weggezogen und so brach auch kurz der kontakt zu izzy ab, der dann aber wiederhergestellt wurde. weitere jahre der freundschaft zogen ins land. 'der mit dem wolf tanzt', massigfach chips, katzenpostkarten und andere dinge kreuzten unsere wege.

dann war funkstille. ich weiß nicht genau, weshalb es damals so war. wir sind beide erwachsen geworden. haben uns dann aber wieder gefunden und versucht, uns mindestens einmal im monat zu sehen. auch dieser versuch ging fast schief. aber wir sind dabei, das beste daraus zu machen.

denn zwanzig jahre kann man nicht so einfach entgültig werden lassen.

izzy bedeutet mir sehr viel. nur für sie fahre ich morgens um halb elf zum bahnhof, um sie abzuholen, weil sie ihre fahrkarte daheim hat liegen lassen. aber auf diesem thema will ich nicht weiter herumhacken.

'izzy aus der bibi' - diesen namen hat sie nun weg. sie ist die prinzessin der bücher, die herrin über vielzahlen von medien. durch sie habe ich meinen weg in die bibliothek zurückgefunden und gesehen, dass auch das pünktliche zurückbringen der medien sein gutes hat.

es tut mir irgendwie leid, dass ich damals so eine sau war und sie wegen der mortadella im schuh und den abgeschnittenen haaren verpetzte. habe das damals oft gemacht, die schuld von mir abgewendet. izzy musste dafür beinahe ihren liebsten steinbock zur strafe verschenken, aber das konnte gerade noch abgewendet werden. ich denke, sie sieht mir diesen linken zug nicht nach. wir waren klein. und unschuldig. ich jedenfalls. mmh. da war doch noch die sache mit marek und dem schneeball...

mutig blickte sie kurz in das 'silent hill'-universum, schlug sich mit dem 'prince of persia' und dem sand der zeit durch, besuchte die welt von jen und scree. gemeinsam weinten wir bei 'sommersby', dem wohl schlechtesten film der welt.

gemeinsam betrachteten wir ihren riesigen schrank in ihrer ersten eigenen wohnung, die eigentlich vorerst nur aus diesem schrank bestehen sollte. oder zu ostern sind wir gemeinsam um sechs uhr morgens in die kirche zum osterfrühstück gefahren, um dort für den herrn kerzen anzuzünden. 'der herr ist auferstanden, er ist wahrhaftig auferstanden'. hach, wie gloreich.

ich freue mich schon auf die nächsten zwanzig jahre, die da kommen mögen...






kiki aus berlin

kiki


kiki aus berlin. ich habe schon einmal über ihn in diesem blog geschrieben. doch nun werde ich es noch einmal tun. den titel 'aus berlin' trägt er, seit er nach berlin zog und mich hier allein ließ. nun ist er halt der 'kiki aus berlin', auch wenn ich anderen personen ihn vorstelle, benutze ich seinen neuen titel. vielleicht auch zu vorsicht, damit sich niemand in ihn verliebt, der aus nicht aus berlin kommt. keine ahnung.
wir lernten uns 1997 kennen. er war damals von dem menschen, mit dem ich eine beziehung führte, der beste freund. ich baute langsam den kontakt zu kiki auf. anfangs war es etwas schwer, da er sich wohl nicht ausmalen konnte, wieso ich ausgerechnet ihn zum freund haben wollte. im laufe der zeit fanden wir unsere gemeinsamen interessen, u.a. waren es musicals und disney-soundtracks, die wir nachts in bremischen wäldern sangen. jeden montag hatten wir das ritual, im ehemaligen europa-kino die englischsprachige sneak-preview zu besuchen, oftmals machten wir solche dinge auch sehr spontan.

irgendwann kam dann der moment, in dem 'kiki aus bremen' der 'kiki aus berlin' wurde. es war schrecklich. ich wusste, wir würden uns kaum noch sehen, zwar öfter telefonieren, aber nicht mehr so spontan sein können, wie wir es in der blüte unserer jugend konnten. zwischendurch zerstritten wir uns einige male, fanden wieder zusammen oder beschimpften uns zum spaß, wie wir dies stundenlang am telefon taten.
mit kiki erlebte ich wirklich unendlich verrückte dinge. durch ihn wurden meine 'bettkastengeschichten' geboren. wir suchten uns sexkandidaten aus dem internet und er versteckte sich während des aktes im bettkasten. das war verrückt. oder wir machten telefonsex in einer heimlichen dreierkonferenz. kiki nannte mir vor dem gespräch wörter wie 'gurkensalat' oder 'wulst' - diese musste ich in das telefonat mit einbinden, während er heimlich am anderen ende lauschte, wie ich mich zum affen machte.

ich glaube nicht, dass ihm wirklich bewusst ist, was er mir bedeutet und wie sehr ich ihn manchmal vermisse. sage es ihm gelegentlich, wenn ich mich mit ihm in bremen betrinke. vielleicht werden wir in 20 jahren gemeinsam in berlin eine wohngemeinschaft gründen. dann sind es seine haare, die ich in meinen getränken wiederfinde.






onkel theo

theo


onkel theo. er ist nicht mein echter onkel, wahrscheinlich weiß er auch gar nicht, dass ich ihn so nenne. es hat sich irgendwann einmal so ergeben. wir lernten uns vor ca. 5 jahren kennen. er war einer der teamleiter in der firma, in der ich damals zu arbeiten anfing. es war eine dreijährige chatgeschichte auf sehr niveaulosem status. gemeinsam schlugen wir uns durch die arbeitsreichen nachtschichten, füllten unsere köpfe und die der kunden mit scheiße.
gemeinsam teilten wir uns das leid, das wir zu tragen hatten. das schweisste uns zusammen. es war eine fantastische zeit damals, auch wenn sie sehr anstrengend war. aber gerade dieser obskure job, der sich oft selbst in frage stellte und im dadaismus zu ertrinken drohte, war unsere verbindung. aber nicht nur auf der arbeit waren wir ein gutes team. auch privat fanden wir gemeinsamkeiten, die unser beider leben in ein farbenspiel des windes verwandelte. er nahm mich auf den ersten open-air-rave meines lebens mit. wir fuhren auch einmal nach amsterdam, wo er behutsam auf mich aufpasste und sich um mich sorgsam wie eine mutter kümmerte, als ich einem kulturschock ausgesetzt war. unsere zusammentreffen waren immer glasperlengleich. wir machten musik, unterhielten uns, aßen, machten uns geschenke und sowas. jetzt wohnt er woanders und ich habe ihn fast ein jahr nicht gesehen. das soll sich ändern. wir müssen den alten kontakt einfach wieder herstellen. denn nur gemeinsam können wir diese welt aus ihrer zwangsjacke befreien. ich freue mich schon sehr auf den tag, an dem wir wieder unmengen an beck's trinken werden und alte zeiten aufleben lassen.






eydís - sister of iceland

eydis


eydís. meine isländische schwester. wir lernten uns vor jahren in einem manson-chat kennen, chatteten fast täglich und verstanden uns gut. irgendwann, es war 2000, kam sie im schüleraustausch nach köln. sie wählte diese stadt aus, da es uns so möglich war, uns endlich in natura zu sehen.

es war juli, eine woche vor meinem geburtstag, die sonne schien heiß am himmel und ich war auf der arbeit. die ganze zeit hatte ich diese aufregung in mir, dieses elende kribbeln im bauch. plötzlich klingelte mein handy. es war eydís. jetzt erreichte meine aufregung den absoluten höhepunkt. noch nie hatten wir zuvor telefoniert. es war so aufregend, ihre stimme zu hören. sie sagte, dass sie in einer stunde am bahnhof ankommen würde, ich könnte sie direkt nach der arbeit abholen.

alles war so surreal um mich herum. ich wusste nicht, wie es sein würde, die barriere zwischen dem hier und jetzt zu durchbrechen.

von der arbeit aus musste ich den zug nehmen. also holte sie mich vom gleis ab. schon beim einfahren in den bahnhof sah ich sie. es war wie im traum. wir umarmten uns und ich wollte sie nie wieder los lassen. wir feierten meinen geburtstag und die tage danach zusammen, denn es war ihr möglich, alle vier wochenenden im juli zu mir zu kommen. jeweils von freitag bis sonntag.

diese tage vergingen viel zu schnell. der tag des abschieds kam. am bahnhof gab ich ihr einen kuss, bevor sie in den zug stieg. sagte ich, dass ich es irgendwann einmal wahr machen werde und sie in island besuchen komme.

ich stand noch lange am gleis, nachdem der zug mit eydís in der ferne verschwand.

ich vermisse sie sehr.

es war eines der aufregendsten erlebnisse meines lebens, eydís zu treffen.

sie ist meine wahre schwester.

I love you, sister of iceland.






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