onkel theo

onkel theo. er ist nicht mein echter onkel, wahrscheinlich weiß er auch gar nicht, dass ich ihn so nenne. es hat sich irgendwann einmal so ergeben. wir lernten uns vor ca. 5 jahren kennen. er war einer der teamleiter in der firma, in der ich damals zu arbeiten anfing. es war eine dreijährige chatgeschichte auf sehr niveaulosem status. gemeinsam schlugen wir uns durch die arbeitsreichen nachtschichten, füllten unsere köpfe und die der kunden mit scheiße.
gemeinsam teilten wir uns das leid, das wir zu tragen hatten. das schweisste uns zusammen. es war eine fantastische zeit damals, auch wenn sie sehr anstrengend war. aber gerade dieser obskure job, der sich oft selbst in frage stellte und im dadaismus zu ertrinken drohte, war unsere verbindung. aber nicht nur auf der arbeit waren wir ein gutes team. auch privat fanden wir gemeinsamkeiten, die unser beider leben in ein farbenspiel des windes verwandelte. er nahm mich auf den ersten open-air-rave meines lebens mit. wir fuhren auch einmal nach amsterdam, wo er behutsam auf mich aufpasste und sich um mich sorgsam wie eine mutter kümmerte, als ich einem kulturschock ausgesetzt war. unsere zusammentreffen waren immer glasperlengleich. wir machten musik, unterhielten uns, aßen, machten uns geschenke und sowas. jetzt wohnt er woanders und ich habe ihn fast ein jahr nicht gesehen. das soll sich ändern. wir müssen den alten kontakt einfach wieder herstellen. denn nur gemeinsam können wir diese welt aus ihrer zwangsjacke befreien. ich freue mich schon sehr auf den tag, an dem wir wieder unmengen an beck's trinken werden und alte zeiten aufleben lassen.
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Donnerstag, 29. Dezember 2005, 08:55h in der abteilung: menschen
Donnerstag, 29. Dezember 2005, 08:55h in der abteilung: menschen

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