die letzten leibhaftigen orientialischen ornamente - oder muss es arabesken heißen - sah ich in einer alhambra kopie für sozialisten in marzahn. diese "gärten der welt" sind in meiner persönlichen theorie eine überzeugend kreative lösung für die irrationalen, durch zuviel westfernsehen provozierten ausreisetendenzen einiger ddr-bürger gewesen. sämtliche überzähligen blechwannen aus dem letzten real existierenden 7-jahres plan wurden in quadratische brunnen mit sprudelsteinen integriert, an denen ordnungsgemäße "kein trinkwasser" schildchen angebracht waren; der märchenpfad hat mich schon von weitem daran gemahnt, dass ich glücklicherweise bereits erwachsen bin und sobald man den "balinesischen garten" gesehen hat, ist jegliches möglicherweise noch vorhandene restfernweh komplett in die luft gesprengt. bali ist nämlich eigentlich ein verschwitztes gewächshaus irgendwo in bielefeld. mit klinkerwänden in denen mundgebastelte strohgestecke stecken und ins nirgendwo führenden holzpforten, die sich natürlich auch dann nicht öffnen lassen, wenn man es trotzdem versucht. dazu läuft ein hypnotisch balinesischer klingklungklongbonggtempel- ton mit unterschwelligen botschaften in einer endlosschleife. bei 85% luftfeuchtigkeit. fazit: ein glück. marzahn ist auch sehr schön, wenn der himmel blau ist.