irgendwie der tag des wiedersehens...

wir sind alt. und diesen zustand können wir nicht kaschieren. auch wenn diese redewendung abgedroschen und als totaler insider gehandelt wird, darf ich mich bald in ein leibchen werfen und euphorisch kreischen, dass ich mich seit 28 monden auf dieser erde befinde. oder auch länger. mathematik war noch nie meine stärke. das ist aber auch vollkommen egal. und hände werden über den köpfen wie verfeindete planeten aufeinander treffen. menschenmassen werden begreifen, dass dies hier nur ein verzweifelter versuch ist, eine einleitung zu schreiben. denn weder die monde, noch der geruch des alters sind heute mein thema. gut, das alter vielleicht. es spielt immer eine tragende rolle. doch ich will mich nicht ausheulen, weil ich meine ersten gesäßfalten bekomme. es ist einfach so, dass man langsam zum alten eisen gehört mit fast vierzig. man kann sich nicht mehr dort einreihen, wo man vor zehn jahren stand und einen sechserträger bier mit einem coolen lächeln in einem zug leerte.
wir sind zwar kreaturen des frühlings, aber auch diese erkenntnis wird uns heute nicht weiterbringen.

der heutige eintrag trägt den titel eines wiedersehens. ein wiedersehen mit ehemaligen, abgestreiften freunden, die man irgendwann, wie der satz schon erklärend nahe bringt, abgestreift wurden. erfolgreich abgestreift wurden, sozusagen. und gestern, was vor 'heute' war, fand dieses ereignis endlich statt. meine königin und ich wollten endlich die höhle des löwen betreten und all unsere ehemaligen freund angucken. wir taten dies aber nicht, um wieder neue kontakte zu knüpfen. wir wollten einfach sehen, wie oft wir ein paar aufs maul bekommen, wenn wir die alte disco-kneipe heimsuchen. und diesen tag planten wir seit jahren. es musste ein tag sein, an dem wir beide am nächsten tag frei haben, denn unter neun promille bringt es nichts, diese lokalität aufzusuchen. jedenfalls nicht für uns. wir konnten damals eh nirgendwo hingehen, ohne fast im koma zu liegen. eigentlich traurig. aber es war einfach so. es war normal, dass man einen knapp zehnstündigen videoabend mit 23 weinflaschen ausklingen lässt. doch diese zeiten waren vorbei. gut, einige leute unseres alters sind noch immer in dieser phase, dass sie den alltäglichen alltag nicht ohne 10 beck's beginnen können. deshalb sind diese leute auch wie damals noch total doof und werden komischerweise zu fast jeder hochzeit eingeladen.
egal. sandra, meine königin und ich (und diese aufzählung suggeriert, dass wir zu dritt waren. aber wir waren zu zweit. das ist der zauber einer sich selbt erklärenden aufzählung.) gingen also in diese lokalität nach einem kleinen abstecher bei butow und katrin, wo wir schon einmal an unseren promillewerten arbeiteten.
mutig, wie wir sind, gingen wir auch ohne große umschweife in diese disco. die musik war schlecht wie immer und...

a)...nach einer weile sahen wir die ersten gesichter vergangener zeiten und entrollten kurzum unser pergament mit dem 'plan b - das jahr der rache'. dieser plan sah vor, allen unserer ehemaligen freunde aus nächster nähe ins gesicht zu snipern (mit einem scharfschützengewehr bzw. einem semi-automatik-jagdgewehr und dem dazugehörigen aufsatz, der dazu benutzt wird, aus einer größeren entfernung doch noch zwischen die augen treffen zu können. scheint eine deutsche idee zu sein, wurde aber auch schon in amerikanischen kofferräumen benutzt.). so packten wir in einer befreundeten ecke unsere waffen aus und schossen zuerst auf dem mann, der in einer geheimen loge und unter verzweifelten musikern als 'der stirngucker' betitelt wird. das war niedlich, wie sein kleiner kopf auf der tanzfläche zertanzt wurde. schnell nachgeladen und ausschau nach weiteren opfern gehalten. uns konnte keiner entkommen. im tötungseifer bastelten wir uns schmuck aus kronkorken und tanzten bis in den jungen morgen.

b)...nur hässliche studenten waren vor ort. natürlich waren sie dort, denn es war der 'studenten-dienstag'. alle waren sie jung und hässlich, wie eingangs schon geschrieben wurde. einige von ihnen sahen nicht aus, als würden sie studieren. gut, wir studieren auch nicht, aber das sieht man uns nicht an. wir allein könnten das literarische quartett zu zweit rocken. egal. jedenfalls hielten wir ausschau nach unseren alten freunden, von denen wir zwei bis vier auch sahen. allesamt waren sie nicht begeistert, uns anzutreffen. viel mehr wurden sie nervös und wussten nicht, ob sie grüßen sollten. einer traute sich. den anderen wurde eine begrüßung verboten. doch die leute, die wir uns erhofften, trafen wir nicht an. es war sowas von langweilig dort. wir tanzten nicht einmal. so tranken wir unsere biere und verließen diesen ort wieder,

c)...nach einigen minuten des trauerspielt ließen wir die lokalität abschließen und drehten die sauerstoffzufuhr ab. unsere schweren ledermäntel wehten im sturm des neuen jahrtausends, unsere im manga-stil gebürsteten haare wippten im takt unseres lachens. gellend drehte meine königin an einem rostigen rad, das literweise eiskaltes wasser in die lokalität strömen ließ. durch ein minimales guckloch konnten wir zusehen, wie das ganze volk versuchte, unter wasser die luft anzuhalten. der todeskampf der anderen war uns zu langweilig. wir haben das einfach viel zu oft gesehen. deshalb überließen wir sie ihrem schicksal und liefen hand in hand über eine mit morgentau benetzte wiese und sangen lieder aus vergangenen epochen.

die königin
herr twiggs

romantisch. das hier. aber so sind wir. zuckersüß, dass uns oft die zähne schmerzen, wenn wir uns im spiegel betrachten. ja, man sollte sich selbt lieben und ehren, die haare beidseitig kämmen bis der arzt kommt. er legt dann seine geschulte hand auf unsere maskulinen schultern und haucht ein sanftes...

a)...gott, bist du schön!

b)...es ist zeit für deine medikation, du selbstverliebtes, arrogantes arschloch. und hör auf, so einen scheiß in dein blog zu schreiben. schreibst du eigentlich immer und das viel zu selten. du solltest mal anständige sachen schreiben, wie...
1b)...einen roman, in dem kleine katzen vorkommen.
2b)...ein kochbuch, in dem geschildert wird, wie man ohne backofen backofenkartoffeln zubereitet.
3b)...deine autobiographie, die eh keinen menschen mehr interessiert. aber so kannst du mit der vergangenheit abschließen und dich auf andere sachen konzentrieren, wie z.b.
3b.2) das schreiben eines romans, in dem katzen vorkommen.
3b.3) das erstellen eine kochbuchs, in dem geschildert wird, wie...

und so weiter. das würde eine kette von manigfachen verschachtelten verschachtelungen in einer form von verschachtelten aufzählungen ergeben, die kein mensch braucht. und auch keiner liest. du braucht urlaub, junge. einfach entspannen, den ganzen tag nur koitieren und essen, stuhlgang in ausländische gewässer drücken und kultur genießen, die es vor deiner dreckigen haustür nicht zu finden gibt. und da kommt dann wieder der arzt und denkt, dass dies ja eine verunglückte neue einleitung und ein komischer übergang zu einem neuen thema war. und da hat er recht. vollkommen recht. was für ein arzt ist er eigentlich?

ich fahre am zehnten eine woche lang mit meinem hasen nach dänemark auf eine halbinsel. eigentlich ist die ganze welt eine halbinsel. deutschland auch. jetzt schütteln sich alle ihre köpfe blutig und denken an sylt. weit gefehlt. wir reisen der vogelgrippe nach. es gibt nicht spannenderes, als vor ort zu sein und beim sterben zusehen zu können. aber das hat sich sicher schon vorhin herauskristallisiert (ein schönes wort, aber sehr lang). gut, grippe hin oder her, wir fahren halt nach dänemark und lassen es uns gutgehen. hach, das wird fein. wir werden den dänen mal zeigen, wie umgänglich deutsche touristen sein können, haben sie doch durch ihre böse vergangenheit keinen guten stand im ausland.
dabei ist das ausland hier. hier auf unserer demokratischen halbinsel, die von einer frau regiert wird. sie entscheidet über ebbe und flut, tod und leben, montag und dienstag. sie hat das copyright und die druckrechte auf den jahreskalender. sie beschließt, wann ein monat 30 oder 31 tage haben darf. das macht sie glücklich und füllt ihren tag. hach, angie, du machst das gut. glaube ich. denn ich wurde vom bundesnachrichtendienst von der presse abgeschirmt, weil das eben so ist, wenn man den bekanntheitsstatus genießt, auf dem ich mich befinde.

lassen wir das. ich wasche gerade wäsche, die in meinem hinterzimmer auf mich wartete. entzückend wird sie nach 'domol' riechen, das man bei rossmann kaufen kann. ich kaufe dort gerne. alle hausfrauen unserer deutschen halbinsel tun das gerne. sogar täglich. sie kaufen sich raumparfüms und müllsäcke mit tragelaschen dran, damit ihnen beim verrichten alltäglicher arbeit unter die arme gegriffen wird. ich beantrage, liebe angie, hausfrauenarbeit auf lohnsteuerkarte. und mit diesem satz habe ich nun drei weibliche fans mehr, die sonntags immer zu ihrend pferden gehen und dann weinen, weil die welt sie nicht mehr mag. und wen mag die welt schon, wenn sie für eine halbinsel gehalten wird. da muss erst der prinz mit seinem katamari kommen und das ganze leid wegrollen. das macht er gut.

bevor ich nun eingesperrt oder deportiert werde, schließe ich das hier mal ab. außerdem gibt es in der schriftart 'verdana' keine herzen. und wollte ich doch diesen text ein wenig verschönern, schlägt mir dieser gedanke, aufgrund fehlender herzen, nun sehr auf den magen. ich mag gar nicht an die fülle der rechtschreib- und kommafehler denken. ich bin immer so euphorisch beim schreiben, dass mir sowas egal ist. aber nun mal zu schluss. ich werde nach dem urlaub wieder schreiben. dann versuche ich, zweimal die woche zu schreiben. das ist ein guter vorsatz.

guten tag.






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post an herrn twiggs

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