irgendwie blauäugig...
Lesbensex. Die wahrscheinlich letzte Hürde eines schwulen Mannes in meinem Alter. Die Schamlippen leerer Charaktere klatschen drei Stunden lang aneinander. Flache Dialoge suchen ihresgleichen. Schablonenhaft werden Klischees der LGBT-Welt bedient. Und ich mittendrin. Das ganze schimpft sich Arthouse und es kommen Leute, die besondere Filme lieben. Sie tragen ihr graues Haar mit Stolz und gucken intellektuell, fassen dabei an ihr Kinn und rümpfen die Nase. "Seitdem ich Arthouse-Filme gucke, ist mein Leben so vollkommen.", sagen sie, bevor sie sich mit einer abgesägten Schrotflinte selbst richten. Es ist Ewigkeiten her, dass ich einen Film sah, der vor Belanglosigkeit schier explodierte. Eine schnöde Aneinanderreihung von episodenhaften Szenen, in denen die Charaktere Gespräche über Nichtigkeiten führen, dabei ständig Nudeln essen oder explizit koitieren. Und das in einer sechsminütigen Szene. Die Hauptdarstellerinnen lecken sich gegenseitig wild die Rosetten und man wartet darauf, dass ein Säureattentat auf das Kino vereübt wird, während man sich diesen Schund reinzieht.Dieser Film gewann die Palme d'Or (Goldene Palme) in Cannes. Das erste Mal wurde nicht nur der Regisseur damit belohnt, sondern auch seine angeblich grandiosen Hauptdarstellerinnen. Rezensenten auf der ganzen Welt loben dieses Meisterwerk bis in den Himmel, schreiben, dass dieser Film nicht eine Minute zu lang dauert, dass er vor Emotionen nur so sprudelt. Wenn sie damit die Trivialität meinen, kann ich das nachvollziehen.
Ich überlege auch, ob es vielleicht an mir liegt. Durch jahrelanges Genießen von Filmen habe ich sicher meinen Anspruch ziemlich hochgesetzt und lasse mich nur schwer von Mainstream-Filmen einlullen, die ihre fade Handlung hinter wundervollen CGI-Effekten verstecken. Und dann kommt dieser französische Film daher. "Blau ist eine warme Farbe" (La vie d'Adèle). Sicher ein Film, der Herta Müller gefallen hätte. Sie bekam den Nobelpreis für Schund.
Nach dreistündiger Belanglosigkeit sitzt man im Kinosessel und freut sich, dass man noch halbwegs bei Verstand ist. Die Arthouse-Menschen verlassen befriedigt das Kino, denn alles, was großartig bewertet wurde, ist großartig. Mein Bruder und ich bleiben noch eine Weile sitzen und können unsere Erschütterung kaum verbergen. Sogar das Carrie-Remake besaß bessere Dialoge, obwohl ich mir beim Sehen oftmals auf die Finger beißen musste, um nicht irgendwelchen Menschen die Augen einzudrücken. Schlechte Dialoge machen mich fertig. Ich möchte den Autoren dabei zusehen, wie sie ihr Werk fressen müssen. "Du riechst als hättest du gefickt." - Die Arthouse-Leute lachen. Eine Familie sitzt abends am Tisch und die Mutter fragt, ob der Vater die Brust möchte - die Arthouse-Leute lachen wieder. Sicher ist es ein Verlegenheitslachen, das sich automatisch absetzt, wenn sein Widersacher nicht weiß, ob es sich um einen intellektuellen Witz handelt. So lacht man einfach mit. Lachen kann ja nicht schaden.
Wirkliche Perlen der Filmgeschickte verschwinden ungesehen in irgendwelchen schwarzen Löchern, die hier ausgiebig ausgelutscht wurden. Angeblich spielt der Film in einer Zeitspanne von zehn Jahren, doch die leeren Charaktere bewegen sich in dieser Zeit keinen einzigen Zentimeter. Und dem Zuschauer wird der Blick auf die Inhalte der Geschichte verwehrt. Es ist ihm nicht möglich, dem Geschehen zu folgen, da in diesem Film nichts passiert.
Wer darauf steht, Menschen beim Essen und Tanzen zu beobachten, kommt bei diesem Rotz garantiert auf seine Kosten. Doch wie schlecht die anderen Einreichungen in Cannes sein mussten, kann man nur raten. Garantiert ist es wieder so ein Ding, das über Kontakte und Schmiergelder abgefrühstückt wird. Enttäuschend, unendlich.
Ansonsten hat sich in meinem Leben nichts getan. Ich sitze noch immer täglich auf meiner Couch und warte darauf, dass mich Gott zu sich ruft, um mir eine neue Aufgabe zu geben. Aber er tut es nicht. Sicher bin ich zu kritisch für ein Leben nach dem Tod und werde zur Strafe auf ewig hier verweilen.
Ich brauche jetzt dringend meinen achten Kaffee.
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Sonntag, 22. Dezember 2013, 14:39h in der abteilung: heimseite
Sonntag, 22. Dezember 2013, 14:39h in der abteilung: heimseite

Ich sitze ungeschminkt an meinem Schreibtisch und trinke Instant-Kaffee. Ich habe keine Ahnung, wie dieser hergestellt wird. Sicher wird frischer Kaffee auf irgendein orientalisches Tuch gegossen und nach der Eintrocknung abgerieben. Hernach füllen es französische Damen in verschiedene Behältnisse, um den westlichen Markt zu beherrschen. Eine gute Idee. Und weshalb trinke ich Instant-Kaffee und keinen schönen, deutschen Filterkaffee? Nun, meine Senseo entsagte ihren Dienst und möchte keinen Kaffee mehr produzieren. Heute kommt ein Spediteur vorbei, um das Ding zum Hersteller zu fahren, wo es hoffentlich schleunigst repariert wird. Denn ohne richtigen Kaffee werde ich nicht lange existieren können.
ich erfüllte mir meinen lebenstraum und bin jetzt eine nutte. seit vorgestern creme ich alten männern die rücken ein und verdiene dabei verdammt viel geld. später am tage betrinke ich mich mit sekt und weine meiner würde hinterher. ich bin schmutzig. schön, dass doch noch etwas aus mir wurde. mutter wäre stolz.
gleich darf ich wieder bei dieser inkompetenten frau anrufen, die so freundlich am telefon ist, dass man sie nicht beschimpfen kann. ihre stimme ist zart und sie wirkt, als wisse sie, was sie tut. sicher wird sie übertariflich bezahlt, sonst wäre sie nicht so nett. aber auch das alles bringt mir wenig. ich laufe seit geschlagenen zwei monaten meiner arbeitsbescheinigung hinterher und diese firma bekommt es einfach nicht hin, mir diese zuzuschicken. obwohl meine aktuelle adresse auf dem vordruck steht, scheinen die idioten das schreiben ständig an meine alte adresse zu schicken. nun rufe ich dort wieder seit tagen an. beim ersten mal rief mich die gute frau vier mal zurück, beim letzten mal sagte ich ihr, sie möchte gleich alles mit der zentrale klären, damit wir nicht wieder den ganzen tag mit telefonieren verbringen. danach lachte ich freundlich, damit sie merkt, wie sehr ich ihre stimme mag. die gute frau rief nicht mehr zurück, das schreiben kam dennoch nicht bei mir an. garantiert gibt es irgendwo eine behörde, die nur eingerichtet wurde, um mir zu schaden. bei jeder veränderung meines lebens kramen sie einen katalog hervor, blättern kurz darin und schicken mir kurzerhand die missgunst frei haus.

gerade überlegte ich mir, wie dieser blog eine neue ära einlenken könnte und es kam mir keine idee. doch dann, plötzlich, auch wenn dort kein komma hingehört, wenn auch nur aus dramatischen gründen, hatte ich die idee, dass ich frische, unbearbeitete fotos poste und etwas dazu schreibe. und eigentlich nimmt diese grandiose einleitung schon viel zauber, aber das ist mir egal. eigentlich wollte ich um diese zeit in der barebackfactory sitzen und einen kaffee trinken, aber ich bin mir nicht sicher, wann die öffnet. klingt sexy, nicht?
eben suchte ich im lidl nach pralinen für meinen opa, aber es gab keine. fast erschien es mir wie eine verschwörung der pralinen-gewerkschaft, die allen supermarktketten untersagt, pralinen in ihren märkten anzupreisen. es gibt in dieser welt so viele eigenartigkeiten, sicher auch eine geheimloge, die den absatz von pralinen überwacht und bestimmt, wo sich verkauft werden dürfen. und als ich gerade philosophierend durch die supermarktgänge waberte, sah ich ihn: herrn a.! herr a. war vor vielen jahren ein freund, vielleicht auch nur ein bekannter, der irgendwann den analverkehr für sich entdeckte und über nichts anderes mehr sprach. ein seltsamer mensch, mit dem ich tee zu trinken pflegte. irgendwann wurde mir dieser kontakt aber zu strange und ich ließ ihn
rot ist die hoffnung oder der untergang. bin mir da noch nicht so sicher. jedenfalls hatte ich einen traum, der sich wie drei stunden anfühlte. es war die längste loopingbahnfahrt meines lebens mit 
post an herrn twiggs


