irgendwie von der liebe und anderen märchen...

ok, das muss nicht unbedingt sein. aber es wäre famos, wenn es passieren würde. nur nicht heute abend. denn heute abend wird nichts mehr passieren. auch keine endlose liebe, falls es sowas gibt. leben wir für die liebe oder leben wir um zu sterben?
komme mir gerade vor wie carrie bradshaw, die auch immer so wilde titel für ihre kolumnen schrieb. aber ich bin nicht carrie bradshaw. ich trage weder teure schuhe, noch sitze ich gemütlich in meinem new yorker apartment und schreibe für eine zeitung kolumnen an einem ebenso teuren laptop. nein, ich wäre niemand von denen. ungerne, wäre ich das. aber ist unser leben nicht so ähnlich? sind wir nicht auch fast täglich auf der suche nach der liebe oder einem stich?
egal. reißen wir uns nicht runter. denken wir positiv. denken wir daran, dass wir bis ans ende unserer tage alleine bleiben werden. finden wir uns damit ab. es ist doch so auch viel einfacher. man muss keine eigenartigkeiten ablegen oder versaute fetische verheimlichen. bleiben wir halt ewig allein. langweilen uns mit selbstgesprächen vor dem spiegel und tun so, als würde es uns gefallen. vielleicht haben wir ja ein zusammentreffen mit einem konzertflügel oder einem lienienbus - dann sind die gedanken aus.
vielleicht sollte ich mal ein lied weiterstellen. bei sowas kommen nur wirre gedanken ins blog. und sowas brauchen wir heute nicht. brauchen wir nie. haben wir genug davon.
denken wir an den heutigen tag. der war schön, obwohl der himmel sich in ein böses grau färbte. das mag ich. immer, wenn schönes wetter ist, gehen die neun stunden auf der arbeit nicht rum. wenn es aber draußen nach weltuntergang aussieht, kommen einem neun stunden wie gefühlte fünf minuten vor. gut, so kurz nun auch wieder nicht. eher wie fünf stunden, obwohl es dann auch wieder egal ist. man sollte eh nicht alle fünf minuten auf die uhr schauen und hoffen, dass die zeit dadurch schneller vergeht. auch sollte man auf das rechnen verzichten. sich zu jeder stunde sagen, dass nur noch sechs, fünf oder vier stunden bleiben, bis man sich daheim wieder betrinken kann.
dafür arbeitet und lebt man nicht, als dass man sich ständig verrückt macht, wieviel zeit es noch kostet, bis man in seiner verdreckten wohnung verdreckten fetischen frönt. für abartigkeiten hat man genug zeit. nicht, dass ich welche hätte - oder? hat nicht jeder abartigkeiten? egal.
habe heute mein buch endlich weiter gelesen. die letzten tage hatte ich keine muse dazu. was soll noch großartig passieren, wenn man sich auf seite 456 von 607 in dem buch einer zweitklassigen kinder-autorin befindet? wird noch mehr blut fließen? sicher gibt es wieder ein ende, mit dem man nicht rechnen möchte. so ein paar seiten reichen nicht aus, um alle fragen zu beantworten, die man seit der ersten ausgabe anhäufte. muss man überhaupt antworten zu einem fiktiven geschehen haben? autoren, texter und andere kriminelle sitzen sicher nicht mit einer mind map vor ihrem manuskript und durchdenken ihr werk von vorn bis hinten. sie lassen die geschichte einfach zu. sie soll sich von allein entwickeln. deshalb sind spekulationen und aha-effekte fürn arsch. interpretationen sowieso. vorbei ist die zeit, in der man versuchte, einen liedtext zu entschlüsseln. oft haben sie keine sehr tiefe bedeutung. die aufeinander folgenden sätze passen einfach gut zur musik, fühlen sich mystisch an, habe keine tiefe, es hallt nicht wider, wenn man einen stein hineingleiten ließe.
'sind sie enttäuscht vom leben?', fragt herr twiggs mit sanfter stimme, wischt sich dabei eine strähne seines gülden-schwarzen haares aus der stirn. ich schaue etwas verwundert, haben wir uns doch nie über solch philosophische dinge unterhalten, später entgegne ich: 'ich würde nicht so weit gehen und es enttäuschend nennen. es ist nur nicht so mystisch und geheimnisvoll, wie man es sich kurz nach der geburt vorstellt. das leben ist eigentlich recht platt. es gibt keine mystik. es gibt keine geheimnisse. so wie es kein leben nach dem tod gibt. wir funktionieren einfach und müssen unseren eigenen weg basteln. wir entscheiden über unseren nächsten bestimmungsort selbst. wir selbst sind unser eigenes leben. wir sind fleisch, das von emotionen und anderen trieben gesteuert wird - aber ich würde niemals behaupten, dass wir von mystik oder äußeren dingen gelenkt werden. doch, um auf ihre frage zurückzukommen, enttäuscht bin ich nicht.'
'das war ja eine recht lange wörtliche rede. zum glück benutzen wir hochkommata, da können wir etwas platz sparen.', sagte herr twiggs und ging zurück in die küche. dort verschwand er und wurde nie wieder gesehen. sowas ist mystisch. jemand, der in einer 20m²-wohnung mit eingebauter küche einfach verschwindet. ich kratzte mir kurz meinen kopf, vielleicht auch mein gemächt, und füllte den trog erneut mit getränk. meine gedanken lagen offen. unmystisch. falls es sowas gibt. lauschte weiter der musik und überlegte dabei, worüber ich morgen nachdenken würde.
'lass uns durchbrechen. verlassen wir die stadt - du und ich! keiner wird uns aufhalten, niemand wird bemerken, dass wir nicht mehr da sind.', sagte ich mit aufbrausender stimme und verhallte...
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Dienstag, 7. August 2007, 21:42h in der abteilung: heimseite
Dienstag, 7. August 2007, 21:42h in der abteilung: heimseite