irgendwie von nächtlichen hirngespinsten...

und dieses geräusch wiederholte sich in einem rhythmus von fünf minuten. ich versank in meinem kissen, stülpte die halbe bettwäsche über meinen kopf und schützte mein gemächt. gruselig war das. ich fühlte mich unsicher, beobachtet und ausgeliefert, hatte ich doch mein kleines lämpchen angelassen aus angst vor dem glu. ich überlegte, was ich machen könnte. erst wollte ich mich selbst anrufen und dann so tun, als würde ich mit einem durchtrainierten mann telefonieren, dann laut rufen 'komm am besten sofort rum, damit wir die perverse sau vermöbeln können!' - aber ich war zu gelähmt durch meine angst. also harrte ich aus. das geräusch kam wieder. ich zitterte, malte mir aus, was man wohl sehen könnte, wenn man seine nase an mein fenster drücken würde. stellte mir vor, wie es wohl aussehen mag, wie ich dort zitternd in meiner sesamstraßen-bettwäsche liege und den tränen nahe bin. ratsch. machte es wieder. schnell zog ich mir unter der bettdecke mein höschen an, sprang dann wie ein irrer auf, rannte in den dunklen flur. ich bewaffnete mich mit meiner großen bastelschere von woolworth, umklammerte sie. dann riss ich die tür zum kellerflur auf - im ersten moment sah ich eine gestalt vor mir - dann wurde mir klar, dass mir meine gedanken und die kranke phantasie einen steich spielten. die gestalt verschwand flugs. und ich schloss die tür wieder. mit langsamen schritten ging ich in richtung fenster. ratsch. machte es erneut. ich sprang zum fenster, drückte es zu, wedelte dabei manisch mit der schere und verdunkelte die jalousie. dann setzte ich mich aufs bett und rauchte eine zigarette. vielleicht meinte letzte, wusste ich doch nicht, ob ich gage nun verschreckte oder er nun sicher war, dass sich doch sein opfer in der wohnung befindet.
nichts passierte. ich konnte aber nicht mehr schlafen. tolle wurst. später am grauenden morgen hörte ich das ratschen wieder. wahrscheinlich war es in meinem kopf. irgendwas muss dort locker sein und kratzte am hörnerv. kein wunder, bei der lauten musik, die man sich in zweitklassigen clubs antut. das ratschen kam wieder. wahrscheinlich war es doch nur ein tier oder eine plastiktüte von lidl. habe kurz aus dem fenster gesehen, nachdem ich mir mut antrunk. da war nichts zu sehen. gruselig ist es dennoch. sicher finde ich nachher im briefkasten eine tote ratte - oder einen weiteren briefkasten. wie surreal das wäre.
dann bin ich halt durch den morgen gelaufen, habe ein paar neue fotos für den header bzw. blogkopf gebastelt. es sind mittlerweile 68 stück. und alle sind so wundervoll.
wenn ich nächstes jahr weggezogen bin, werde ich sicher nie wieder ghetto-bilder machen können. nur noch welche von gekämmten parkanlagen, güldenen menschen mit schneeweißen zähnen, teurem geschirr und tieren, die lustige lieder lieder singen. eine symbiose der freundlichkeit wird mich zuckerguss-gleich einlullen. hach, was für ein traum.
und in ein paar stunden - um genau zu sein, sind es zwei - beginnt die arbeit wieder. dann sitze ich da und optimiere keywords so weit das auge reicht. wahrscheinlich war es herr seo, der da an meinem fenster kratzte. wahrscheinlich drehe ich bald durch und werde mitglied in einer sambagruppe.
fein. die dusche schreit nach mir. und ich möchte schaum in gewissen körperregionen spüren. das wird das highlight meines tages.
ratsch.
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Dienstag, 21. August 2007, 08:00h in der abteilung: heimseite
Dienstag, 21. August 2007, 08:00h in der abteilung: heimseite