irgendwie von russischen zuständen in meiner wohnung...

der pöbel schreit nach einem blogeintrag - er soll ihn bekommen. hier ist er: wir schreiben den 24. oktober 2008, ich sitze daheim und friere leicht. das haus bekam eine neue heizanlage. jetzt wird hier mit gas geheizt. leider nur bis 22:30h. ab 5:30h strömt es dann wieder. wer denkt sich so etwas aus? gut, wir sind nicht in russland, wo man um diese zeit eine kälte von minus fünfzig grad hat, aber es ist schon recht kühl geworden in deutschland. ja, ich weiß, gerade in diesen zeiten müssen wir alle sparen... blablabla! bla! - ich spare lieber an anderen dingen. wärme ist wichtig, wenn schon keine körperliche vorhanden ist. egal, ich habe tee und zigaretten, russisch angehauchte musik - was braucht man mehr? außerdem trage ich die liebe im herzen. nur wohin damit? ich brauche ein ventil. muss sie herauslassen. irgendwohin. könnte sie in kleine gläser füllen und auf dem markt verkaufen. oder in aspik gießen. keine ahnung. irgendwohin. irgendwo rein. nur weg damit. sie hindert mich am atmen. so viel liebe. ein graus.

ein paar tage war ich nun krankgeschrieben. ein kleiner 'urlaub' für die seele. wunden waschen. seele reinigen. neue kopfbefüllung. ein scheiß. das ist montag alles wieder fort. die stupidität rückt nach und verdrängt das neugewonnene. das ist immer so. - oh, gerade stelle ich mir vor, die musik von 'doctor zhivago' in einem großen konzertsaal zu hören. nein, nicht von cd, denn das wäre ja bescheuert. von einem richtigen orchester. freihändig und ohne notenbuch dirigiert von carl st. clair, den ich mir vor zwei wochen mit 'kiki aus berlin' in berlin ansah. wundervoll. bei den 'einfachen' stücken sah er auf das notenblatt, später, als das orchester durch zwanzig weitere instrumente ergänzt wurde, schlug er sein notenheftchen nicht auf und dirigierte die ellenlange sinfonie aus dem kopf. ein meister. seine grauen, halblangen haare wehten im sturm der bläser, peitschten sein männliches gesicht. carl st. clair, ich vergöttere dich! du sollst auch in einer schachtel neben meinem bett wohnen. dann hole ich die morgens heraus und du dirigierst meine morgenhygiene. furios!

gerade fluchte ich laut. das sollte ich mir abgewöhnen. irgendwann sperrt man mich ein. dann kann ich so viel kreischen, wie ich möchte. die wände sind dann gepolstert und ich springe dagegen, als gäbe es dafür einen preis. ein regal könnte ich damit zupflastern. mein computer regt mich auf. der seitenaufbau ist teilweise langsamer als der gang einer alten frau. dreckstück! hurenkiste! - da, schon wieder. beruhige dich, kleiner schumu! das bringt nichts. nein, du wirst jetzt nicht gegen deinen computer treten, das bringt nichts. und anderen menschen dafür den tod zu wünschen, bringt dich auch nicht wirklich weiter, obwohl es vielleicht befreiend sein kann. und, ja, es gibt eine lange liste von menschen, die den tod durch deine hand verdienen - aber nicht wegen eines zu langsamen computers.

ja, lisa, du hast wieder einmal recht. entschuldige.

hach, 'doctor zhivago' würde ich jetzt gerne schauen, aber die moni hat noch meine dvd. wie unlöblich. zu kalter heizung würde jetzt eine russische im verschneiten doktoren-liebsgeschichte passen. und dann würde ich meine lieblingsszene, in der lara sich im armee-krankenhaus von yuri verabschiedet, immer wieder auf wiederholung ansehen. es ist dramatisch. yuri weint. die kamera schwenkt noch einmal auf die vase mit den blumen, die lara pflückte - alle verwelkt. hach, ich schmelze dahin. und meine mutter ist schuld: als ich zehn war oder so, rauchte sie eine 'kim' und tanzte schwermütig durch unser hallenförmiges wohnzimmer. in der hand hielt sie die langspielplatte von 'doctor zhivago'. sie legte sie auf und erzählte mir von diesem film. sie sah ihn damals im kino. und mein vater sah damals so aus wie yuri zhivago. zu jedem titel konnte sie mir erzählen, was dort im film passierte (von irgendjemandem musste ich diese gabe ja haben).

so, nun aber ab in den schnee. oh.






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