Montag, 22. Dezember 2008

irgendwie unweihnachtlich...

ein beschissenes jahr neigt sich dem ende zu. es wird auch zeit, dass 2008 in vergessenheit gerät. ein widerliches jahr. nur einmal sex - und der war schlecht. sorry, baby, aber du hast es voll nicht gebracht. in der zeit hätte ich lieber mit lisa geknobelt oder über die herstellung von styropor philosophiert. habe beim akt eh die ganze zeit gerätselt, welches lied gerade im hintergrund läuft. aber man kann ja schlecht das schlachtfeld verlassen und im abspieler nachschauen, was gerade läuft. ein wenig anstand muss man haben, auch wenn es mir sehr schwer fiel, wach zu bleiben. doch in wenigen tagen ist dieses jahr geschichte. dann kommt 2009. und das ist sicher viel toller. jaja, das schreibe ich jedes jahr aufs neue und nie tritt es ein. die zeiten sind halt vorbei, in denen man sich aus kaugummiautomaten ernährt und mit zehn mark eine ganze woche auskommt. aus und vorbei. aber träumen und hoffen soll erlaubt sein. und eigentlich vertreibe ich mir gerade die zeit, da heute die post meine restlichen weihnachtsgeschenke bringen müsste. und bis jetzt war sie nicht da. die sollen mal zusehen, denn ich möchte zwischendurch auch noch einmal das haus verlassen und dinge tun.

anfang dezember verbrachte ich eine ganze woche in berlin. dort tat ich endlich dinge, die ich seit jahren vor hatte. ich besuchte mit kiki den 'gruselbunker', fuhr auf dem weihnachtsmarkt mit dem 'break dancer' und onanierte fast eine ganze woche nicht. das war aufregend.

den gruselbunker wollte ich seit jahren besuchen, doch leider kam es nie dazu. meine königin schwärmte mir von diesen bunker jahrelang vor. ein alter bunker, aus dem ein gruselkabinett erbaut wurde. auf der ersten ebene wird sich gegruselt, auf der zweiten ebene gibt es eine medizinische mittelalter-ausstellung und auf der dritten ebene eine ausstellung zum nutzen des bunkers im zweiten weltkrieg. wundervoll. eigentlich fürchtet man sich auf jeder ebene, mag keine tür öffnen oder einen neuen raum betreten, denn überall könnte der erschrecker (scareactor heißt es im fachjargon) lauern. ja, es gibt einen verzweifelten jura-studenten, der die gäste erschreckt. er wartet im nebel oder versteckt sich im schatten. dann springt er ohne vorwarnung aus der ecke oder bleibt dort einfach stehen. es ist grausam. und zwischendurch erschien er auch kurz in der ausstellung der dritten ebene. seit diesem tage liebe ich es, erschreckt zu werden.
da zwei mädchen zu sehr geängstigt waren, wurden kiki und ich gebeten, sie doch mit auf die runde zu nehmen, da wir die mutigen männer waren. in wirklichkeit wollten wir lieber die mädchen vorgehen lassen. die mädchen waren so verängstigt, dass sie auf der hälfte umgekehrten und vom erschrecker bis zum ausgang gejagt wurden.
wir wollten diese chance nutzen und uns in einem der räume verstecken, damit uns der erschrecker nicht findet, doch da war es schon zu spät, denn ein schatten huschte an uns vorbei. hach, es war so wundervoll. endlich konnte man sich in die rolle eines verschüchterten vergewaltigungsopfer hineinversetzten, das von seinem peiniger verfolgt wird. endlich versteht man die dummen protagonisten eines horrorfilms, die ständig in die falsche richtung laufen.

eigentlich mag ich diese volksfeste nicht mehr, dennoch lasse ich mich dazu überreden, sie zu besuchen. es ist mir zu voll und zu nervig. es sind nur freaks unterwegs und leute bleiben einfach stehen, man wird angerempelt und ist irgendwann von der suche nach gebackenem blumenkohl genervt, da einem die füße und der rücken schmerzen. doch wenn man mit freunden unterwegs ist, vergisst man gerne die gebrechen, die man ab dem alter von 30 fast täglich verspürt. und deshalb war ich vorgestern mit der königin & co. auf dem bremer weihnachtsmarkt. der ist natürlich nicht mit den unzähligen weihnachtsmärkten in berlin zu vergleichen, wo es riesige fahrgeschäfte gibt und sich die menschen gegenseitig tottreten.
jedenfalls wollten wir anschließend noch in bremen bowlen gehen, doch zur weihnachtszeit hatte man ohne reservierung keine chancen. so blieb uns nichts anderes übrig, als irgendwo alkohol zu trinken.

dieses blog hatte am 15. dezember seinen dritten geburtstag. glückwunsch nachträglich. sogar lisa hatte nicht mehr daran gedacht, dass wir vor drei jahren 20six den rücken kehrten. in dieser zeit ist viel passiert. angebliche freunde haben sich für immer verabschiedet, hunderte von träumen sind geplatzt und neue wurden geboren. und so wird es auch das kommende jahr weiter gehen. es ist der teufelskreis des lebens. eine spirale. ein conundrum.

es ist fast zwölf und die verfluchte post war noch immer nicht da. gut, in der vorweihnachtszeit bin ich sicher nicht der einzige, der auf eine sendung wartet. da dauert es bestimmt allgemein ein wenig länger, bis die herren der dhl an meine haustüre klopfen oder in meinen briefkasten urinieren. ich warte noch bis 15h, dann werde ich panik bekommen. morgen geht das spiel dann wieder von vorne los: ich stehe viel zu zeitig auf, damit ich mit frisch gewaschenem haar die tür öffnen kann und warte ohne ende. morgen sollte die sendung aber eintreffen, spätestens am mittwoch, damit ich noch ausweichgeschenke kaufen kann, da ich ja mit dem goldenen löffel in der fresse geboren wurde und eh alles doppel kaufe, was mir gefällt. ja, das treibe ich das ganze jahr über: ich kaufe irgendwelche dinge, bin auf dem heimweg so gelangweilt von ihnen, dass ich sie an der nächsten ecke einfach stehen lasse und etwas neues kaufe. so kurbel ich die wirtschaft an und mache menschen glücklich - vorausgesetzt, sie mögen fleece-mode.

lisa bekommt von mir einen neuen karton spendiert. sie wächst aus dem alten langsam heraus. nein, sie beschwert sich nicht. mit den jahren hat sie gelernt, sich mit wenigem anzufreunden. das ist eine gute einstellung, an der sich viele menschen eine scheibe abschneiden könnten. wir sollten mit herz schenken und nicht mit habgier oder übergroßen geschenken, die man am 27. dezember dann umtauscht und sich eine riviera davon kauft.

ich habe kalte hände und langsam wird mir flau. ob ich es wage, mir ein brot zu schmieren? immerhin könnte in dieser zeit die post kommen und ich schaffe es nicht mehr zeitig aus der küche nach oben zur tür. der postmann wäre angekotzt und würde einen orangen zettel hinterlassen. dann müsste ich morgen zur post laufen und mich stundenlang anstellen, da millionen von rotznasen noch auf den letzten pfiff pakete nach uruguay schicken müssen oder mit dem personal darüber philosophieren, warum ein normalbrief schon wieder 55 cent kostet.

der hunger macht mutig. ich werde jetzt in die küche gehen und mir unter herzrasen ein brot schmieren. ich esse gerne brot. danach fühlt man sich nicht so schuldig.






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Der Schneekoenig (Gast) - Mo, 22. Dez, 12:24

Du hast endlich einmal "onanieren" statt, wie sonst immer, "masturbieren" geschrieben. :)

Ich frage mich schon seit einem minderen Aeon, wer dieser Mensch im Hintergrund wohl sein mag. Der piercing-aehnliche Punkt irritiert mich, und das Mamamal unter dem Nasenfluegel... Es sind ja leider keine Augen zu sehen.

Und warum werde ich aufgefordert, "home" einzugeben? Das ist ja direkt widerlich. Wann und wo fuehlt man sich schon danach, solch ein Wort zu schreiben...

herrtwiggs - Mo, 22. Dez, 16:36

der mensch im hintergrund? im bloghintergrund? der trägt keine piercings. das ist irgendein fetischbild für leute, die es anmacht, wenn junge männer rauchen und sich dabei einen 'runterholen.
Der Schneekoenig (Gast) - Mo, 22. Dez, 17:01

Das ist eine Selbstbefriedigungsvorlage? Naja, warum nicht. Mein Monitor ist zu breit. Dort, wo man also eigentlich die Genitalien saehe, wenn dies ein Porno-Log waere, befindet sich nur wieder die Nase, das sieht etwas merkwuerdig aus.
herrtwiggs - Mo, 22. Dez, 22:35

danke, dass du mir das mal sagst. denn das geht ja gar nicht!
söni (Gast) - Mo, 29. Dez, 20:46

hast du die post bekommen? und keinen orangen zettel bekommen?
ich gehe im märz die filmmusik hören für the two towers. werd an dich denken

liebe grüsse
söni

söni (Gast) - Mo, 29. Dez, 20:46

mist, sorry für das zweimal "bekommen" das ist ganz schlecht!

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