heimseite

irgendwie versturmt...

für heut wurde ein orkan der stärke 11-12 angesagt. die welt hält den atem an. niemand hat ein anderes thema. nur einen sturm im kopf. wo man auch hinhört, alle sprechen über den orkan. ich auch. bin langweilig genug, um all die anderen themen zu verdrängen. könnte rebellisch sein und über butterkuchen sprechen, könnte welchen essen - aber dazu bin ich einfach zu müde. bin extra schnell nach hause gefahren, weil alle meinten, es würde gegen sieben uhr so richtig krachen. da wollte ich das gerne von daheim beobachten, wie die welt untergeht, wie autos durch die gegend fliegen und häuser zerberesten. fußgänger würden mir zuwinken, während sie mit 150km/h an meinem fenster vorbeiflögen.
es muss grandios sein, der welt beim sterben zusehen zu können. wie sie ihren letzten atemzug tut und dann in sich kehrt, sich in einer dunklen ecke versteckt und aufgibt. das wird aber sicher nicht heut passieren. denn dafür ist auch die welt zu müde. findes orkane nicht aufregend, würde auch lieber über butterkuchen philosophieren, anstatt dachziegel von dächern purzeln zu sehen.

der erste anlauf des nachmittagssturms war schön. regen peitschte die alten straßen entlang. regen und sturm bildeten eine symbiose, einen dichten vorhang, fast aquarienartig. das hat mir gefallen, mich inspiriert. gerne wäre ich dabei nackt gewesen. aber das ging nicht. zu müde war ich, meine kleidung ablegen zu können. zu müde die kleidung. zu müde der reißverschluss vom vielen reissen. einfach müde.

dann fuhr ich mit dem bus an meiner alten schule vorbei. sie ist nicht mehr da. dort, wo sie einst wohnte, ist nun ein leerer platz. dort, wo ich damals in einer ecke saß und weinte, weil ich so müde war von dem gedanken, niemand würde mich lieben. niemand wollte mit mir spielen oder den komischen jungen besuchen. nun kann dort keiner mehr weinen oder müde sein. denn die schule wurde abgerissen. einfach so. und ich war nicht dabei, um ihr die sterbende hand zu halten. ich konnte sie in ihrer not nicht begleiten. kein erinnerungsstück mit nach hause nehmen und es mit tee gesund pflegen. es streicheln und liebkosen, ihm sagen, dass alles wieder besser würde. das wäre gelogen, aber das würde es nicht wissen. hach, wie schön das wäre. aber nun ist es leider zu spät. sie ist fort. und ich habe ihr niemals sagen können, wie schön sie doch war.

habe mein fenster geöffnet, um den sturm zu hören, wenn er kommt. er ist willkommen und wird die grünen haare der bäume streicheln. vielleicht. möglicherweise war das vorhin auch schon der ganze sturm, über den alle redeten, der ihnen angst machte, es könnte der letzte sein. der sturm.






irgendwie nicht verstrahlt, aber so wirkend...

zombieaugeich komme gerade vom augenarzt zurück. ich saß im wartezimmer und las ein wenig im stern. das machen wir gerne, wenn es brisante themen in der welt gibt, die uns gerade interessieren. so las ich über deutschen riesling. irgendwann ging die tür auf, ein paar vermumte gestalten liefen auf mich zu, rissen mir die augenlider auf und ließen unmengen an augentropfen in meinen bindehautsack einfließen. das geschah genau zweimal. sinn war natürlich, dass die pupillen geweitet werden sollten, damit der doktor drei sekunden in meine augen gucken kann, um die seele dazu zu überreden, bei mir zu bleiben.

die heutigen fotos zeigen, wie meine pupillen gerade aussehen. es ist furchtbar. nun weiß ich, warum im supermarkt vorhin alle leute komisch guckten, ihre geldbörsen und kinder in ihren taschen versteckten: ich sehe aus wie einer von denen. von denen, die total breit in der weltgeschichte herumlaufen und mit bunten pilzen singend über gelbe wiesen hüpfen. es ist grauenvoll.

verstrahlt

noch habe ich probleme, farben richtig zu erkennen. ich sehe alles verschwommen und der abend gleicht einer autofahrt bei regen.

ich will heim.






irgendwie von damals...

bandfotowas waren wir damals böse! es war die zeit, als ich mir noch kajal bis zum abwinken unter die augen schmierte, ihn dann beim tanzen mit meinem schweiß vermengte und er dann in einem dunklen schwall durch mein gesicht floss, um irgendwann als glitschige masse auf dem boden der tatsachen zu landen.
das waren zeiten. da war ich 19. oder noch jünger. man kotzte irgendwas das erste mal ohne hilfe von alkohol, trug schlaghosen, die in der eigenen kotze hingen. und da war ich dann für einige tage in unserer mädchen-band der sänger. eigentlich haben wir alle gesungen. und eine von uns hat die gitarre gezupft. sie konnte nur zwei akkorde, aber so sind die meisten bands erfolgreich geworden und behalten dieses prinzip bei. wir nannten uns 'noboy cares a hole', angeblich eine textzeile aus einem silverchair-song. war aber falsch. das weiß man jahre später, fern vom koks. es hieß 'world who cares at all'. so knapp kann man daneben liegen.

wir hatten nur ein lied. aber das machte uns glücklich. wir schissen auf das system und waren glücklich damit. tranken bei unseren treffen unmengen an rotwein oder fanta. das war evil und wir waren der inbegriff.
singen für den weltfriend. wie süß. heute kennen wir uns nicht mehr. jahre vergehen, man kommt, man geht oder man stirbt. wir leben alle noch. aber unser lied ist nicht vergessen. schönes ding. es hieß 'ich bin so allein' - und das wären wir sicher gewesen, hätten wir unsere formation aufrecht erhalten.

habe mir gestern weitere bilder von damals angeschaut. das war lustig, irgendwie. man hatte blondes haar und war jung. man wusste nicht, was liebe ist. gut, weiß man das jetzt? egal. darum geht es nicht. man hatte keine falten und kaum gebrauchsspuren, hatte lustige nebenjobs neben irgendwas oder neben nebenjobs. neben der schule, vielleicht. man ging jedes wochenende freitags und samstags tanzen. wenn man gut war, fuhr man zwischendurch gar nicht nach hause. und wir waren die jungen, die einen nun in den diskotheken stören, die einen jetzt am schlafen hindern. die, die wir nun so hassen und vor straßenbahnen schubsen.

will ich das alles nochmal erleben? keine ahnung. vielleicht wünsche ich mir auch einfach nur ein faltenloses skrotum.






irgendwie versifft und zugenäht...

bindehaut'sind sie nicht das augenmädchen von paderborn?', fragte mich die untersetzte frau mit einer knarrenden fistelstimme. ich sah sie nur verbittert mit meiner gulasch-artigen erscheinung an und wusste nicht, was ich entgegnen sollte. ich, ein augenmädchen? was soll denn ein paderborner augenmädchen sein? sie erzählte mir die kleine sage, die paderborn so lieblich und reizend umklammerte, erzählte mir, dass sie eine der wenigen noch lebenden menschen ist, die das augenmädchen jemals zu gesicht bekam. noch immer wusste ich nicht, was die alte von mir wollte. schnell legte ich noch etwas brot der fleischmutter in mein kleines körbchen und verschwand.

heute ist es amtlich: mein mantel muss am montag in die reinigung und ich zum arzt. habe eine bindehautentzündung und das ist nicht lustig. gerade mein sehendes auge! und wenn das zuklebt, kann ich nicht mehr richtig schauen, was in der welt passiert. gut, ich glaube, dass man das meiste dieser welt auch nicht sehen muss. komische menschen, eigenartiges geschehen, die politik, hass und gewalt. sowas trage ich vielleicht gerne aus, muss es aber nicht sehen.
blöd ist es dennoch. mein auge sifft an der linken seite, teilweise dickflüssige gelbe flüssigkeit tritt heraus, fast die konsistenz wie vanillepudding. schmeckt nur organischer, fast bitter, fleischig, sudartig.
man sollte auch nicht alles kosten, was den körper verlässt. aber ich bin der ansicht, dass man ihm ruhig dinge zuführen sollte, die er ausscheidet. aber auf tiefer möchte ich in diese materie nicht eindringen.

einst gab es sogar ein glockenmädchen, das in buxtehude lebte. es hatte glocken im haar oder statt haar. ich kann mich nicht mehr erinnern. und die fleischmutter gab es auch.
ich bin wirr. für heute bin ich nur noch wirr. das habe ich so beschlossen. mein auge und ich werden stumpfe diskussionen über das leben und dessen sinn durch die wohnung spannen, daraus dann gemütliche liegewiesen basteln. das ist ein guter vorsatz für den abend. dann trinke ich literweise bier und schlafe zwischen den eisenbahnschienen.

ich sollte das hier lassen und lieber wasser trinken. mein mantel weint, er liegt in einem anderen raum, das erste mal, seit er bei mir ist. ihm ist kalt und er fühlt sich schmutzig. aber der 'jens vom turm' hat mir einen ledermantel geschenkt, einen kurzen ledermantel in einer grauen farbe, die es nicht gibt. kühl, sagt er, ist die farbe. und das stimmt. er kleidet mich sehr. ich sehe noch mehr aus wie ein model. und ich bin eh auch ohne kleidung so dermaßen schön und hübsch, dass ich mich oft selbst zu vergewaltigen möge. mir selbst in einem schicken park auflauern und an meinen haaren riechen. mir dann sagen, was für eine niedliche fregatte ich sei und...

es klingelt gleich an der tür. ich muss mir noch etwas camouflage auf das auge schmieren. habe diesen trick einem linksextremen discjockey abgeguckt. nur hat es nie bei dem geklappt.






irgendwie von zigeunern und dem kartellamt...

arbeitstierich hasse gott. und das nimmt er mir sicher nicht übel, denn es beruht auf gegenseitigkeit. momentan habe ich das gefühl, er möchte mich, seine schöpfung, testen. immer wieder geschehen eigenartige dinge und er wartet nur darauf, dass ich den lauf meiner 'walther ppk' lutsche. vielleicht bin ich aber auch einfach nur ein kleiner verträumter junge mit zwei linken händen, einem plattfuß und einem übertriebenen sinn für sexualität.

heute war eigentlich ein recht schöner tag. die sonne schien als ich das haus verließ. gut, natürlich ging es in der straßenbahn wieder schratzig zu: hier und da ein überbleibsel des gestrigen unwetters. aber das konnte meiner laune keinen abbruch tun, geben oder nehmen oder wie auch immer dieser satz in seiner vollständigkeit lauten sollte. das sieht man hier am bild. das habe ich heimlich auf der arbeit von mir gemacht.

jedenfalls arbeitete ich heute fleißig und frau holle hätte meine taten in gold aufgewogen und mir sicher noch ein eisernes kreuz geschenkt. und nach meiner arbeit ging ich zum extra, um mein leergut wegzubringen. bis dahin war der ganze tag noch sowas von pervers positiv, dass ich dachte, dass hinter jeder ecke mein unglück warten müsste. dem war auch so:
ich kaufte ein fertiggericht - schweinegulasch - und somit begann der üble part des abends.
ich trug, wie immer, bin ich doch ein abgewrackter einkaufswagengegner, meine einkäufe auf dem arm durch den laden. als ich dann am kassenband stand, legte ich, wie es sich gehört, meine waren auf das band. zack! das gulasch öffnet sich und machte sich auf meinem ss-mantel breit! obwohl ich vor einigen tagen plante, schimpfwörter und kraftausdrücke aus meinem sprachschatz zu verbannen, entfuhr mir ein 'verdammter dreck'. ich war von oben bis unten mit diesem zigeunerfraß bekleckert. man reichte mir von allen seiten taschentüchern. ich nahm aber nur tempo an. die kassiererin tanzte mir etwas vor und ich wollte weinen. hätte mir nun jemand seine 'walther ppk' gereicht, weiß ich nicht, was passiert wäre. auf jeden fall hätte ich den bettler an der tür mitgenommen.

so belohnte ich mich und stieg geplant in die falsche bahnlinie, lief nach dem aussteigen einige kilometer durch dunkle gassen, bis ich endlich daheim war. die fahrt war schrecklich. es roch nach gulasch oder roch das gulasch nach mir?
daheim angekommen, putzte ich erstmal meinen mantel. gleich schaue ich mal nach, wie es ihm geht und ob er noch riecht. dieser mantel darf nicht riechen! er ist ausdruck meiner autoritären persönlichkeit!

gleich treffe ich mich mit meiner königin zum golfen. vielleicht hebt das meine laune.






irgendwie im trüben gefischt...

bei frau mutter hängt ein bild von mir, von dem es nur zwei abzüge gibt. das sind zwei zuviel. meinen abzug, der einst der dritte war, habe ich irgendwann verloren. mit absicht. denn so ein bild darf nicht existieren! wie sieht das denn aus, wenn man in hundert jahren auf dieses foto stößt? man könnte denken, dass ich so zu lebzeiten ausgesehen habe. das habe ich ja auch, aber nicht in meiner blüte.
jedenfalls ist mir auf diesem bild aufgefallen, dass ich vor einigen jahren eine richtig dicke nase besaß, die nun nicht mehr in meinem engelsgleichen gesicht wohnt. meine nase ist schmaler geworden, fast schon niedlich. sie rundet mein grandioses gesicht ab und macht es zu einem meisterwerk gottes. das mag übertrieben klingen, aber ich habe mir heute im bus eingehend meine nase angesehen. sie ist wirklich nicht mehr mit einem dicken zinken zu vergleichen. gott schenkte mir eine richtige nase, die das prädikat 'schön' verdienen würde. und diese erkenntnis war mein highlight des tages.

dieser tag heute war grauenvoll. und nass. und stürmisch. er schien wie der letzte in der geschichte der menschheit. klug, wie ich bin, nahm ich den roten schirm mit und spannte ihn auf. ein abenteuer begann! ich kämpfte mich an durch die gegend fliegende autos und entwurzelten bäumen vorbei, hielt dabei mein karges mäntelchen fest und lauschte der musik. ja, ich habe endlich wieder ein paar schöne stücke auf meinen mp3-player geladen, um so meine gute laune, die ich nach dem aufstehen in meiner eigenen rotze hatte, zu behalten.
es war ein schweres unterfangen. in meiner nähe warfen alle menschen ihre regenschirme auf die nassen straßen, schlugen ihre frauen und malten bilder mit stumpfen kreiden einer vergangenen ära.

aber die musik verfehlte ihre wirkung nicht. und auf der post habe ich mir mein lieblingbuch abeholt. heißt es 'auf der post'? das darf man sagen, ist irgendein dialekt von irgendwelchen menschen, die darauf in einer diskussion bestehen würden, dass es so auch in hochdeutsch geschrieben und gesprochen wird. wenn man ihnen dann den sprachstein entreisst, gehen sie oft nach hause oder ritzen sich.
jedenfalls war mein buch bei auf der post. tolles deutsch. ein buch, das ich so oft lesen könnte, wie ich meine unterwäsche wechsel. habe dieses buch vorher schon zweimal besessen, zweimal verliehen und zweimal nicht zurück bekommen. habe nie dahinter gehakt, wer dieses buch bei mir lieh. es war mir egal, bin ich doch gut situiert und habe es nicht nötig, hinter irgendwelchen materiellen dingen zu fragen. was nicht mehr in meinem besitz ist, wird neu gekauft. so ist das.
das buch ist von sibylle berg und heißt 'sex2'. ich liebe es. und sie. und mich. und meine nase.

nach meiner rückkehr ging ich noch zum lidl. dort hörte ich weiterhin meine musik. es war einfach toll, sich zu kampfmusik (battle for varden) durch die fetten leiber der asozialen einen weg zu bahnen. denn heute waren viele unterwegs. wenn es draußen stürmt und regnet, kommen sie aus ihren löchern gekrochen und verlassen die untere stadt. dann kaufen sie bunte dinge ein, um sich ihr verbliebenes leben spannend und abenteuerlich zu dekorieren.

aber lassen wir das. ich rauche jetzt noch meine schachtel zuende und werde dann ins bett gehen oder im garten brennnesseln verbrennen.






irgendwie verdacht...

ich denke gerade daran, dass in diesem moment ganz sicher ein kleiner untersetzter mann durch die gegend fährt und die zigarettenautomaten auf das neue system umstellt. aber wahrscheinlich wird das von einer anderen stelle aus geregelt. da gibt es ja das tabakministerium und ein tabakoberhaupt. alle treffen sich in einem schlecht beleuchteten raum und beten ein speckiges kästchen an. darin ist ein schlüssel seit anbeginn des denkens gelagert. dieser wird aus der scheide gezogen und in die dafür vorgesehene einrichtung gesteckt. es macht 'klick' und alles ist neu. wie gerade in meinem kopf.
ich glaube auch, dass ich mich gerade nicht in der position befinde, dieses zu beurteilen. und irgendwie habe ich dazu auch nicht die geringste lust. ich bin einfach noch sehr schlapp und meine augen folgen nicht dem geschriebenen. sie schweben leer im raum und suchen.

eben in der bahn hatte ich ein euphorisches gefühl. ich habe mir etwas zur aufgabe gemacht, was ich gerne in diesem neuen jahr für mich gewinnen möchte. dazu gehören natürlich auch freundlichkeit und offenheit. doch das andere, was ich nicht benennen kann, gefällt mir auch: ich möchte jeden menschen grüßen können/wollen, den ich ich kenne, vielleict auch nicht mag. aber es gibt so bestimmte situationen, in denen ich mich dann verstecke oder so tue, als würde ich die besagte person nicht sehen. das ist doof. sowas hatte ich vorhin. ich sah diese person und wollte erst wegschauen und mit spucke kleine bilder an fremde fensterscheiben malen. dann drehte ich mich aber wieder um und winkte dieser person zu. das machte mich glücklich. deshalb möchte ich mir diese eigenschaft aneignen. ein schönes gefühl. aber wahrscheinlich auch vergänglich wie jede andere eigenschaft, die einem nicht angeboren ist. frühestens morgen laufe ich wieder mit eingedrückter fresse durchs ghetto und grüße nicht einmal meinen schatten.
warum macht man sowas? ist das schüchternheit? oder bin ich für zwischenmenschlichkeit einfach schon zu alt?

komme mir gerade wie carrie aus 'sex and the city' vor. gerade beim letzten satz. sah mich in einem komischen kleid auf einem amerikanischen bett sitzen, rauchende, die blonden strähnen ins schüttere haar gekämmt. ich schrieb auf einem laptop und philosophierte mit meinen ausgewachsenen freundinnen über dieses thema. dann würde meine königin einwerfen, dass man auch mit fünfzig noch 'mr. right' treffen kann. das würde mir dann den todesstoß geben. die rasierklingen würden in greifbarer nähe liegen und ich würde mich rasieren. was schreibe ich da eigentlich gerade?

verlassen wir die sinnfreie zone und kehren wir zurück an einen punkt, der uns vorbehalten ist. sehen wir das neue jahr als eine aufgabe, als etwas eigenes. machen wir 2007 zu unserem jahr, in dem wir erfolge auf ganzer linie verbuchen wollen. dabei stapfen wir durch verendete leiber, gehen über leichen und denken nur noch an unser ziel. ja, unterdrücken wir die anderen, um an unser eigenes ziel zu kommen. ich will eine geile karrieresau sein. erfolgreich und sexy, wie uschi meyer. sie hat es geschafft, durch ihre offenheit und eigene güte, etwas besonderes für die deutschen frauen darzustellen. sie ist sich treu geblieben. und so will ich auch sein.

gestern habe ich zuviel gesagt. ich meine damit nicht die menge an gesprochenen wörtern, die ich nun mit gold aufwiege. ich meine damit das, was ich sagte, war zuviel. ich habe gemerkt, dass ich in bestimmten situationen gerne sehr ehrlich sein mag. positiv ehrlich. nicht sowas, wie 'deine frisur ist erbärmlich, du solltest nach hause fahren und darüber nachdenken, du hohle nuss'.
ich bin gelegentlich zu offen. lege damit meine deckung ab. verwundbare stellen werden durch bestimmte wortkombinationen frei. ich streife mich förmlich ab. bin wort. dann geschieht es.

diese neujahrsgedanken sind echt der letzte schrott. sie scheinen das niveau meines blogs in unermessliche sinken zu lassen. wahrscheinlich mache ich gerade rechtschreibfehler, über die ich mich bis zu meinem lebensende ärgern werde. deshalb gehe ich nun. ich lasse diesen text zurück als geschenk an die, die es möchten.






irgendwie geschmacksverstärkt...

nette-frau-mit-mundsperreich hätte es nicht tun dürfen. nein, es war vollkommen falsch. und doch war ich mir vorher darüber im klaren, was es heißt, wenn ich jetzt den rest salat vom vortag esse. es sind diese geschmacksverstärker, die angeblich in diesen bioprodukten nicht enthalten sind, die mir jetzt suggerieren, ich müsse noch mehr salat essen. es lag ganz bestimmt auch an dem dressing, das ich auserwählte, meinen salat schmücken zu dürfen. und nun sitze ich hier wie ein junky und lecke mir die finger ab. einen nach dem anderen. dreck zwischen meinen zähnen knirscht. habe gestern vor dem schlafengehen im sand gespielt, an meine kindheit gedacht und burgen gebaut. ist alles gelogen. aber darauf hätte ich mal wieder lust irgendwann.

und es ist ein tolles gefühl, wenn man morgens um 7h in der frühe einkaufen gehen kann. dieses erlebnis wurde mir gestern morgen zuteil. ich kam nach einigen bier nach hause und hatte lust, einkaufen zu gehen. bzw. musste ich einkaufen, da ich hunger hatte. und ich sagte mir, dass ich einkaufen gehe und sachen in meinen warenkorb lege, von denen ich schon seit monaten träume. sachen, die ich mir im klaren kopf niemals kaufen würde, weil sie einfach zu teuer sind. damit sind diese feinkost-nahrungsmittel gemeint. ich wollte schon immer mein eigenes glas mit italienischen knoblauchzehen besitzen, die in mediteranem öl eingelegt sind. die sind einfach herzhaft und lecker. zudem schmecken sie nicht einmal nach knoblauch. und diese legte ich in meinen einkaufswagen, den ich nicht hatte, da ich armeinkäufer bin. ich trage meine einkäufe immer durch die läden, denn so komme ich nicht in versuchung, zuviel einzukaufen.
jedenfalls war ich im penny, weil der schon um sieben öffnet. ich sah menschen, die ich auf anhieb nicht mochte und mir sofort egal waren. ich nahm einen salat, zwei brötchen, teure knoblauchzehen und irgendwelche anderen dinge mit, an die ich micht nicht mehr erinnern kann.
die frau, die ich von anfang an nicht mochte, half mir in der backwarenabteilung, meine kleine plastiktüte zu öffnen, da ich einfach zu betrunken war. so eine liebe randgruppenfrau habe ich lange nicht mehr getroffen.
vom salat naschte ich schonmal während ich an der kasse stand.

das tat gut, herzhafte dinge zu frühstücken, nachdem man sich sicher neun promille anlachte. ich kam von einer tollen party zurück, die sich 'jukebox' nannte. dort stand ein computer neben der tanzfläche und man konnte aus illegalen liedern auswählen, diese auf eine unsichtbare playlist legen lassen. so konnte man sich den abend überraschend geschmackvoll gestalten.

heute ist jahresende. ich wollte deshalb erst ein neues layout basteln, doch fiel mir nichts wundervolles ein. deshalb bleibt das hier erstmal so, obwohl ich gerade nicht ganz glücklich damit bin. ich will etwas neues, etwas grandioses. etws ausgefallenes, etwas, was mich mit einem bein im gefängnis stehen lässt. keine ahnung, irgendwas mit tieren oder so. egal. dafür ist jetzt keine zeit. ich muss gleich zur tankstelle und mir kippen kaufen.






irgendwie verweihnachtet...

ich habe es getan. und eigentlich wusste ich es seit jahren, dass es keine gute idee ist. aber man ist immer gerne dumm, stellt sich blöd, um seine vollen vorteile zu erkennen. doch diese aktion hatte nichts damit zu tun. es ist eigentlich auch gar nicht wert, dafür eine spannende einleitung zu schreben und die leserschaft hinzuhalten. ich mache das aber gerne.
die rede ist vom vorweihnachtlichen einkauf. nein, ich rede nich davon, dass es so stressig ist. es ist einfach komisch, am tage vor dem heiligen abend in die stadt zu fahren, um dort noch ein paar dinge zu kaufen, die rein gar nichts mit weihnachten zu tun haben. und das dann auch noch gegen 18h. das ist wirklich vollkommen verrückt. und die menschen sind alle so anders. sie sind teilweise überfreundlich zueinander, die lachen und stinken. ein schleier von zauber umgibt sie und die stadt, in der sie einkaufen. an jeder ecke stehen aushilfsweihnachtsmänner und sind freundlich, weil sie dafür geld bekommen und sich dann morgen einsam in ihrer kaschemme einen brennen können.

es ist nur so voll und komisch, teilweise wie in trance, wenn man an den ganzen menschen vorbeigeht und ihnen ansieht, dass sie vom weihnachtlichen konsum geblendet durch die straßen irren. und man selbst läuft herum und versucht etwas für sich zu ergattern und nicht zum verschenken.
alle kreischen herum, dass sie für vera oder hilde endlich was gefunden haben. ein mann küsst seiner frau auf den außenkörper und gibt er eine goldene kette. sie freut sich und schaut, ob er noch etwas wertvolle in der anderen hand versteckt hält.
uschi und daniela, sie kennen sich seit fünf jahren, lachen wie verrückt über jungs, die ihnen einen glühwein kaufen gegangen sind. und ich mittendrin. was mache ich in dieser loge von weihnachtsgeschenkeinkäufern? wow, was für ein tolles wort: weihnachtsgeschenkeinkäufer. das ist klasse.

jedenfalls habe ich alles bekommen, was ich suchte. gut, ein paar dinge nicht. aber in einem bunten geschäft, in dem man plastiksachen und modeschmuck kaufen konnte, bin ich fündig geworden: ich suchte noch eine kette für mein dogtag, der mir montag zum konzert glück bringen soll. da diese dinge nun teilweise auch für kleine mädchen 'in' sind, habe ich diese kette mit leichtigkeit gefunden.

nun muss ich mich ausruhen von diesem ganzen rummel. ich esse kleine würstchen, die im neonlicht wie plastik aussehen. wunderbar. mein herz bebt.






irgendwie von schlechten autorinnen und jesus...

'j.k. rowling' hat sich mal wieder selbst übertroffen, dieses kleine möchtegern-kreatives ding. sie braucht über zwei jahre, um sich den titel für das neue 'harry potter'-buch auszudenken. es trägt den tranigen titel 'harry potter and the deathly hollows'.
es erscheint demnächst auf englisch und dann, man munkelt etwas von juli, in deutschland. das englische buch kostet €19,90 und das deutsche üble €30. womit ist das gerechtfertigt? ich gebe zu, ich werde das englische kaufen. leider gibt es diesmal nicht die 'adult'-ausgabe, wo der einband einfach nur schwarz ist. das finde ich sehr schade.
man kann halt auch im potter-universum nicht alles haben. und man macht ja jeden trend mit. wenn es irgendwann 'in' ist, komische hüte an samstagen zu treffen, werde ich das auch mit machen.

heute habe ich ein weihnachtsgeschenk gekauft und dann schnell verschenkt, damit ich nicht die ganze zeit an weihnachten denken muss. wie schon oft erwähnt, ist weihnachten dieses jahr einfach richtig weit weg für mich. das jahr ist zu schnell vergangen. ich bin, zeitlich gesehen, im juli stehen geblieben, trage jeden tag meine shorts und wurde schon dreimal verhaftet. nein, mal ganz im ernst, so von mann zu mann: mir ist das vollkommen egal, ob es sonntag sonntag weihnachtet. es ist mir wirklich egal. außerdem ist dieses beschenken total unsinnig! wieso machen wir uns geschenke an dem geburtstag eine anderen? dem geburtstag einer fiktiven person. wir schenken uns ja auch nichts, wenn mickey mouse geburtstag feiert.

aber egal. bei dieser geschichte scheiden sich einfach die geister. soll jeder das machen, was er für richtig hält. werft euch doch tot mit euren tollen geschenken. sowas muss eh von herzen kommen. gut, ich würde mich auch über eine rolex freuen, wenn sie nicht von herzen käme - aber das ist eine andere geschichte.

ich esse nun etwas und rufe dann tante hilde an.






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