herz

irgendwie verherzt...

Ich dachte, ich hätte mir das Träumen abgewöhnt. Dennoch finde ich mich täglich in deiner Welt. Schnappend nach Luft und Worten, die mein Herz beflügeln. Ich bin nicht auf den Kopf gefallen, doch ist es schwer für mich, den Weg zu dir zu finden. Es ist für mich nicht klar, ob du so fühlst wie ich es tue.

Die Tage ziehen schleierhaft an mir vorüber. Der Tag gleicht der Nacht und andersrum. Die Wogen ziehen. Und ich bleibe stehen und beobachte.

Ich habe nicht den Mut, mich dir zu öffnen, aber trage die Musik und Lyrik im Herzen. Gestorbene Sätze und Wörter, die wie Eisblumen verhallen.

Nimm mich als das wahr. Mehr möchte ich nicht.






irgendwie von schwingungen...

Ich nehme Schwingungen von ihm wahr. Aber ich bin mir unsicher. Eigentlich müssten in der befreundeten Ferne Konfettibomben von der ISIS gezündet werden. Ich würde ihm ins Ohr flüstern, dass ich ebenfalls deprimierende Sandwiches mag. Hernach würden wir einander unsere Hände berühren und uns innig küssen. Tau spließe von der hübschen Begonie. Spließe. Welch wundersames Wort.
In der Liebtrunkenheit küsst man des Wahnsinns sanfte Flügel. Sie tragen dich in eine bunte Welt, in der du nicht denken musst. Du schiebst dein Herz ins Denkarium. Die Welt dreht sich nur noch um dich und ihn. Mutter wartet täglich bis in die düstere Nacht auf einen Rückruf. Mutter weint heimlich. Füchse verstecken ihre Brut in Behausungen. Ein Ast bricht. Vergessene Bäume knarzen.

Dann schreibt er mit zittriger Hand Worte, die mich entzücken. Ich lecke den/der/das Touchscreen. Sauge eine virtuelle Buchstabensuppe in meinen Lebensbehälter.
Wahrscheinlich träume ich zu sehr. Zu viel. Der Kopf ist schwer von Wünschen. Zu prall, um an anderes zu denken. Basteln für die Kirche. Oder irgendwas mit Schnecken.

Es würde sich alles ändern. Das muss nicht schlecht sein. Aber auch nicht gut.

Ein Klebchen, bitte.

Jedenfalls halte ich mich bedeckt. Ich werde nicht bei der nächsten Schwingung in seinen Schritt springen und ihn fragen, ob er meinen Satz vervollständigen möchte.

Ich: "Meine Welt bricht aus allen..."

Er: "Sorry, ich habe nicht aufgepasst. Ich bin nur hier, um die architektonisch anmutende Trauerweide zu fotografieren. Sie spiegelt meine Stimmung wider. Oft denke ich an den Tod. Ich treibe in meinen Träumen in einem Fluss vergessener Träume. Ich gehöre nicht auf diese Welt. Mein Opa war Indianer und verkaufte Traumfänger..."

Ich würde ihn ansehen und in seinen Lippen versinken. Jedes Wort würde perlengleich über meinen von Gänsehaut behafteten Körper rinnen. Vom Gefühl her wäre ich eine mondäne Frau aus der Werbung für Haftcremes.






irgendwie (mal wieder) frei...

Ich kündigte gestern meinen Job. Es war ein Moment, in dem weiße Tauben durch den Himmel fliegen sollten, gefolgt von einer Eruption Blütenblättern - aber dieses Spektakel fiel leider aus. Ich drückte ein paar Hausfrauen die fettigen Schultern, sagte einigen, dass ich nicht aus der Welt sei. Dann verließ ich den Ort des Geschehens und rauchte 30 Zigaretten auf meinen Ausstieg.

Dann saß ich Zuhause und trank eine weitere Tasse deutschen Kaffee. Mein rechter Fuß schmerzte, war er doch bereits vor Stunden eingeschlafen. Ein zorniges Kribbeln folgte der leichten Bewegung des Schrittgebers. Ich gähnte ermattet ob des Gefühls des Lenendigseins.
"Noch ein Schlückchen, dann hat Gott dich wieder lieb!", trällerten benachbarte Vögel in mein Ohr. Sie waren aus Vancouver angereist, da dort der Kurs für Zwiebelmett rapide in die Höhe schoss.

Ich sah mich auf einer Chaise Lounge Barbara Streisand zitierend dahinsiechen. Meine Anhänger würden meine fahlen Augenhöhlen mit Blumen der Saison schmücken. Alles wäre perfekt.

In der Echtzeit sitze ich am Fenster und rauche eine Sportzigarette. Der Qualm wabert über meine verbrauchten Lippen, die einst das Leben küssten. Mit Zunge und glitschig. Das waren noch Zeiten, als man stündlich fremde Zungen schmeckte. Jetzt gibt es nur noch Sektempfänge in funzelhaft beleuchtetem Ambiente oder Danksagungen auf Seidenhöschenpapier.

Wie dem auch sei, ich schöpfe aus dem Vollen. Was auch immer das heißt. Ich las es einst in irgendeiner Illustrierte, die sich die Twinks von heute kaufen. 14 DM für 60 Seiten Werbung und drei Essays über den Größenwahn achtarmiger Souffleusen.

Es geht mir großartig. Und das feiere ich gerade.






#002

Die Sonne reibt sich ihre müden Augen mit Fingern so gülden wie Raucherlungen im Herbst.
Umarme den Tag, Sukkubus, und vertreibe die mandelförmige Nacht!
Ergieße deine Liebe in unbändigem Feuer; verschließe die Sehnsucht in Stein.






#001

Der Morgen klimpert mit seinen falschen Wimpern;
die Baustellen erwachen. Dröhnendes Gerät lässt meinen Kaffee stocken.






raus!

ich bin umgezogen. endlich raus aus diesem kellerloch.

morgen pflücke ich lieschen.






lost







"the wild bunny" by sander cohen

I want to take the ears off
But I can't
I hop and when I hop
I never got off the ground
It's my curse
My eternal curse!
I want to take the ears off
But I can't!
It's my curse!
It's my fucking curse!
I want to take the ears off!
Please!
Take them off!
Please!


die originalversion aus dem spiel "bioshock" gibt es hier zu hören. sander cohen ist gott.






stirb!

ich kann den tag nicht erwarten, an dem ich meinen computer mit bloßen händen zertrümmere. dabei werde ich abwechselnd verschiedene namen brüllen.

gott, wie befreiend das sein wird!






o, du ungeliebte stadt

o, du ungeliebte stadt
zurück bin ich
in deinen armen,
die wie dornen sich
in mein fleisch bohren
die herzensform
deformieren

o, du ungeliebte stadt
dein atmen malt
eisblumen auf
die traurigen augen,
wenn sie schauen
wo der traum
lebt






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für immer
sollst du träumen - dir nie erwas abgewöhnen und schreiben...
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...irgendwas mit schnecken. Find ich gut, hier wieder...
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