es soll nicht heißen, dass ich es frauen nicht zutrauen würde, einen grandiosen score zu einem film oder einem spiel zu komponieren. es gibt sicher tolle komponistinnen, die diese sache sehr gut in der vergangenheit meisterten. auch, wenn mir gerade keine weibliche filmkomponistin einfällt. komisch irgendwie. wahrscheinlich ist das noch so ein böser männerberuf. frauen dürfen ja auch erst seit der emanzipation hosen tragen oder busse bedienen. ich meine, ich habe diesen grandiosen score gehört, der zum spiel 'god of war' komponiert wurde. und der komponist ist 'winifred phillips'. und winifred ist eine frau!
das hat mich schon sehr gewundert. allein vom namen her.

mutter bat mich gestern, ihr etwas einzukaufen. der einkaufszettel sah so aus:

1x butterbrotpapier
2x feste tomaten
4x äpfel
1x kleines toastbrot
4x froop
2x tafeln milka
1x eingeschweisster käse
1x du darfst streichkäse
1x kleine dose grüne bohnen
1x glas erbsen und wurzeln (rund)
1x milch
1x essen für dich

da ich die einkaufskönigin bin und mein selbsterbautes zepter immer in meinem rucksack trage, habe ich nur schlappe €12,93 für diese artikel ausgegeben.
mutter war antzückt und kniete nieder, hätte sie doch niemals im leben mit dem gedanken gespielt, dass ihr sohn bei 'edeka', dort, wo man lebensmittel liebt, so günstig einkaufen könnte.

und dieses erlebnis hat eigentlich gar nichts mit meinem eintrag zu tun. eigentlich überlege ich die ganze zeit, was ich schreiben könnte. denn soviel ist nicht passiert.
aber es geht mir besser. ich habe meine schlechten tage hinter mich gepackt und kann wieder lächeln. vielleicht hat das auch einen anderen grund. keine ahnung.
morgen muss ich mich unbedingt rasieren, denn das schiebe ich seit wochen vor mich hin. und frisch will ich morgen aussehen. heute sehe ich nicht frisch aus. mit kata habe ich vorgestern oder wann das war, einen bildertausch gemacht. wir haben zur gleichen zeit ein fotos von uns gemacht und es uns zugeschickt, weil wir sehen wollten, wer von uns am schlechtesten aussieht.
eigentlich eine tolle idee. ich habe auch schon mit dem gedanken gespielt, dem trend zu folgen, der schon seit mehr als 10 jahren als kunstprojekt und nun auch in blogs existiert:
täglich läd man ein bild von sich auf den blog und anhand dieser bilder kann man sehen, wie weit sich die person wöchentlich, vielleicht auch stündlich verändert. eigentlich eine tolle idee. aber ich werde das nicht machen. ich altere so auch schnell genug.

'mc winkel hat es getan. bei ihm heißt die rubrik 'daily fratze'.
seit anfang des jahres sammelt er seine fotos täglich im blog. und man siehe und staune: er ist noch immer so jung wie am ersten tag! anhand der bilder sieht man, wann er urlaub hatte und wann nicht. egal. vielleicht schließe ich mich diesem projekt zum anfang des neuen jahres an, falls die musik es zulässt.

nun aber ab in die heia.

einen richtig tollen montag hatte ich. ich habe auch schon bei irgendeiner behörde angerufen, damit sie gestrigen montag als meinen ganz eigenen glückstag küren. und um das glück und die emotionen, die frei wurden, ausdrücken zu können, schreibe ich einfach nur ein kleines adjektiv: scheiße.

der gestrige tag war ein schleimiger klumpen scheiße. leicht ockerfarben. getrost hätte ich diesen tag im kalender streichen können. aber leider weiß man immer am ende des tages den erlebten tag einzuschätzen. und eigentlich fing dieser tag so wundervoll an:
ich bin eine stunde vor meiner eigentlichen aufstehzeit aufgewacht und war nicht müde. so habe ich gefrühstückt, wofür sonst nie die zeit ist, habe eine pünktliche straßenbahn ergattern können und hatte so richtig gute laune, dass ich mein pensum von dingen, die auch der arbeit schaffen wollte, mal um 300% (wenn auch eher unwahrscheinlich) ankurbelte. doch daraus wurde nichts.

die tolle maus ging kaputt oder hatte keine lust, mein heutiger wegbegleiter zu sein. dann wollte ich produkte fotografieren, um daheim weiter arbeiten zu können. die kamera gab auch ihren geist auf. also fuhr ich nach hause.
in der bahn, die von asozialem pack nur so stank, war laut und ungemütlich. gerne hätte ich meine splittergranate gezündet - doch diese bewahre ich für den richtigen moment auf. bin dann ausgestiegen und habe erstmal den peitschenden regen ins gesicht bekommen. haare hinüber. alles dreick!

habe eingekauft. daheim etwas gechattet und so. habe mich dann noch in eine elende diskussion gestürzt und dachte einfach, dass ich auf sowas verzichten kann. ich überlegte, bis halb acht zu schlafen. dann könnte ich noch schnell zu meinem lidl hüpfen, rohlinge und essen kaufen. verschlafen. kacke.
sogar unsere lieblingssendung 'hinter gittern' habe ich verpennt! und gerade die folgen, die man verpasst, sind die besten, über die sogar die menschen sprechen, die diese serie nie schauen.

mein gemüt ist noch immer sehr erhitzt über diesen grandiosen tag. mal schauen, ob das die ganzw woche anhält. ich gehe jetzt meine notdurft verrichten, werde irgendwas zertrümmern und dann ins bett gehen. oder auch nicht.

letzten freitag, 17.11.2006, war es soweit: das neue album 'suicidal songs' von 'tim solo' hatte seine grandiose cd-release-party.
ich war sehr gespannt auf seine neuen werke, kannte ich doch nur ein paar seiner lieder von früheren projekten, die mich nicht unbedingt so sehr vom hocker rissen. es hatte nichts damit zu tun, dass ich diese art von musik nicht mochte, es war mehr die art, wie sie gemacht war. doch die release-party sollte mein denken vollkommen umkrempeln.


tim, der ganz allein auf einen paar quadratmetern bühne mit seiner gitarre sitzt, spinnt einen sofort in sein spinnennetz aus charm und sexappeal ein. wenn er dann mit geschlossenen augen in die saiten greift und seine lieder in das mikrofon singt, strahlt er etwas ganz besonders fesselndes aus.


ich bin nicht unbedingt bewandert, was gitarrenmusik angeht, aber ich hätte nicht gedacht, dass eine person so auf einem einzigen instrument spielen kann, dass es klingt wie eine ansammlung von mehreren gitarren. da wäre selbst 'eric clapton' vor neid erblasst und 'hannes wader' ebenfalls. aber mit den beiden zuletzt genannten künstlern will ich 'tim solo' nicht vergleichen. vergleiche möchte ich hier eh nicht ziehen.


tims lieder über sehnsüchte, vergangene lieben und das leben reißen mit. ich würde sagen, dass sich seine musikalischen, wie auch gesangliche leistung sehr gesteigert hat. man sitzt in den reihen und lässt sich einfach fallen und lauscht. die lieder sind überwiegend nicht so traurig, wie der titel der cd neuen cd 'suicidal songs' vermuten lässt. in seinen texten verbirgt sich eine große menge sarkasmus und ironie.


leider war der andrang an diesem abend nicht so groß, was daran liegen mag, dass wir uns in bremen befinden und dort die menschen eh etwas zurückhaltender sind. in berlin wäre die lokalität brechend voll gewesen. aber das macht nichts. dadurch entwickelte sich eine sehr familiäre atmosphäre, die einen noch tiefer in tims welt eindringen ließ.
schaut doch einfach auf einer von tims seiten vorbei, hört ein paar seiner stücke an und entscheidet selbst.
ich kann nur sagen, dass ich gespannt bin, was wir in der zukunft noch alles von tim zu hören bekommen.

tim solo:
'offizielle homepage'
'tim solo auf myspace'
'artikel in der taz zum konzert'

wir, 'kammer sieben', werden mit 'quellenthal' am 25.12.2006 die vorgruppe für 'orplid' sein und viele neue stücke von unserer bald erscheinenden cd präsentieren.
ich bin schon sehr gespannt auf diesen abend.


mehr infos gibt es bei 'noltex - verlag für kunst & handel'.

links zu den bands:
'orplid'
'kammer sieben'.
'quellenthal'

veranstaltungsort:
'tanzbar-palette' in halle/saale

nach dem warten bin ich so schlau wie vorher. als ich des langen wartens leid war und anfing zu resignieren, schnappte ich mir eine decke aus feinster baumwolle, die mir meine oma vermachte. ich legte mich angewidert auf mein ledersofa und wollte nur noch schlafen. denn nach all diesen stunden möchte man nichts anderes tun.
plötzlich klingelte es. sturm. jemand wagte es, die klingel zweimal ganz tief durchzudrücken. hätte ich eine 'bimbam'-klingel, wäre es wie engelsgesang, aber meine klingel hat den klang eines zweitklassigen elektroweckers aus china. so schreckte ich hoch und vor mir (natürlich erst nachdem ich öffnete) stan der t-com-mann. unrasiert und fern der heimat. ohne zu grüßen giing er mir nach und sah sich alles an.
er meinte, dass mein dsl ja laufen würde. ich entgegnete, dass ich das wüsste und ja nicht behindert wäre. ich schlug ihm mitten ins gesicht und urinierte auf seine baldigen platzwunden.
gelogen. ich sagte ihm halt, dass mein dsl schon seit einigen tagen funktionierte. ich konnte aber nicht wirklich sagen, seit wievielen tagen es so ist. denn ich habe so wenig wie noch nie geschlafen und habe deshalb eine innere zeitverschiebung erlitten.
dem mann aus dem osten war das egal. er sah sich kurz den anschluss an und ging. ich fragte, was mit dem telefon sei. er meinte nur, dass mein telefonanbieter (fremdanbieter) mein telefon freischaltet. die t-com ist nur für das dsl zuständig. ich war wie von sinnen: ich warte verfickte acht stunden auf so ein kleines techniker-männchen, das mir dann erzählt, mein dsl würde funktionieren und geht dann wieder! hallo? habe ich da irgendwas verpasst?

nun darf ich meinen fremdanbieter anrufen (von der telefonzelle natürlich. und hier im ghetto haben die telefonzellen alle keine fensterscheiben. teilweise werden sie auch nicht mehr erneuert, das dieser zustand nicht lange anhält) und die sache managen. dann dauert es vielleicht ein paar tage, vielleicht auch nur bis zu drei wochen, bis mein telefon telefontüchtig ist.
so ein scheiß. ich bin dann zur bank gegangen, habe mir geld gezogen und kippen gekauft und etwas zu essen, da doch nachher 'jens vom turm' zu besuch kommt, um mit mir einigen flaschen süßen sekt (gott, wie homosexuell) zu trinken.
eine gute sache hat es ja, dass der t-com-pisser heute erschienen ist: ich habe aufgeräumt bis in die letzte pore - und es sieht toll aus. ich habe jetzt einen richtig tollen schreibtisch. er ist abgewischt und toll. dort kann ich blogschreiben und am neuen imac, den mir butow vermachte, musik machen.


sieht das nicht schnuckelig aus? danke, danke. ich weiß, ich habe mich selbst übertroffen.
nun höre ich noch ein weilchen die tolle, illegal erworbene musik. soundtracks, die es nicht zu kaufen gibt. grandios. ich glaube, ich werde all meine sozialen kontakte langsam abbauen, fettleibig werden und für immer im dsl leben. eine feine idee.

ich würde jetzt gerne eine kippe rauchen. aber das geht nicht. bis 16h will der mensch der t-com hier sein, dann seinen hörer mit wählscheibe in meine buchse schieben (nicht sexuell gemeint) und mir dann sagen, dass mein telefon kaputt ist. dann geht er wieder.
wenn ich jetzt das haus verlasse, um kippen zu kaufen, steht er bestimmt vor der tür und geht wieder heim.

ich warte seit acht.

'ich mag es nicht, wenn uns deine 13 frettchen beim sex zusehen!', sagte linda bedrückt und versteckte ihre fulminante oberweite unter ihrem nachthemd. schon lange wollte sie es brian sagen, aber nie konnte sie über ihren eigenen schatten springen und diese worte über ihre jungfräulichen lippen gleiten lassen. zu sehr barg sie in sich die angst, brian könnte sie falsch verstehen, könnte ihre gemeinsame beziehung beenden, da er seine frettchen doch mehr mochte als sein eigenes leben.
brian rollte sich auf die linke seite und sah an die wand. er schmollte - wie so oft, wenn ihm etwas nicht passte.
'soll ich sie für dich umbringen?', fragte brian spöttisch und aß ein stück hefezopf, das er seit weihnachten unter seinem kopfkissen vor neugierigen augen versteckte. 'so habe ich das nicht gemeint', fuhr linda heraus, wischte sich dabei eine strähne aus dem gesicht, da nach jeder wörtlichen rede eine tat folgen musste, um das rahmengeschehen abzurunden, 'aber ich fühle mich so beobachtet und weiß nicht, was in ihren köpfen passiert, wenn ich orgamisch durch die nacht brülle!'.
brian richtete sich angewidert auf: 'du hattest doch noch nie einen richtigen orgasmus, du frigides stück!', brüllte er auf einmal heraus. linda sah ihn mit feuchten augen an. sie war kurz davor, ihre tränensäcke vor ihm zu entleeren, wollte aber auf keinen fall ihre schwäche zeigen. also sprang sie kurzerhand auf, zog sich ihr seidenes nachthemd über und lief in die küche. dort brühte sie sich erst einmal einen harten kaffee ohne filterpapier und doppelten boden.
auf dem küchentisch, an den sich linda setzte, lagen alte zeitungen und müll der vergangenen woche herum. gelangweilt und noch immer schluchzend blätterte sie durch einige der zeitungen. bei den kontaktanzeigen verweilte sie einen moment. ihre gedanken schweiften förmlich durch den raum und ließen die luft in kleine wölkchen verwandeln. sie dachte daran, wie einfach es wäre, brian zu verlassen. einfach so.

wie schön. ich sitze daheim, rauche meine zigaretten, höre meine musik und benutze mein dsl. ja, herr twiggs ist zurück und wird wieder beglücken. eine neue zeit bricht an.
endlich kann ich mir unmengen an terrabytes an pornos runterladen, illegal musik ziehen und die weltherrschaft anstreben! das ist mein vorhaben und nichts wird dem im wege stehen.
ich hätte nie gedacht, dass mein kleiner computer zu so einer leistung fähig ist. er läd die seiten skundenschnell, sogar videos kann ich online gucken (jetzt schlagen alle ihre hände auf den kopf und lachen, weil sie seit 2001 dsl besitzen und schon recht gelangweilt durch solche features sind).
morgen kommt noch ein techniker vorbei und dann kann ich auch wieder nach herzenslust irgendwelche sex- und date-hotlines anrufen. ein schmaus für die götter, denn ansonsten habe ich auch nichts zu tun.

gleich muss ich noch aufräumen. erlebt habe ich heute, außer dsl, nichts. aber bestimmt morgen, da bekomme ich besuch. und freitag, da bin ich zur record-release-party von 'tim solo', dem rechtmäßigen bruder von 'kiki aus berlin'.
mit tim hatte ich vor einigen jahren, lassen wir es acht sein. gerne weniger, denn das hält jung, eine lesung in der ehemaligen 'milchbar'. er hat dinge vorgelesen und gesungen, soweit ich mich erinnern kann. ich habe nur vorgelesen. eigenartige kleine geschichten, wo am schluss keiner mehr klatschen wollte. ich weiß bis heute nicht, ob man das positiv bewerten soll.

meine kippen gehen zur neige, die musik auch. ich muss aufräumen, damit der raum größer wirkt. außerdem brauche ich einen platz für meinen imac.

hach, was für ein schönes leben. gestern. und heute.

als hätte ich es mir gedacht. gut, das habe ich auch. ich denke mir immer irgendwelche dinge und dann geschehen sie. ich denke, man könnte mich mit dem gröpelinger orakel gleichstellen, falls es sowas gibt. das wäre dann sicher eine osteuropäische mutter mit sieben kindern, wohnhaft in einer der gemütlichen blockbauten, die man abends lieber meidet, weil das besser ist.
aber was habe ich mir gedacht? nun, die schlagzeile der heutigen zeitung: auf der titelseite stand es riesengroß 'eier und steine von links'.
und das war mir sonnenklar. als ich schon gestern bei der gegendemonstration die ganzen linken gesehen habe, die ungewaschenen autonomen, war mir bewusst, dass die linke seite den krawall anfangen wird. und das taten sie dann auch. von der npd waren nur 70 leute vertreten, die anderen trauten sich nicht. und als die linken ankamen, haben sie gleich einen mannschaftswagen der polizei demoliert und mit steinen und eiern geworfen.
leider war ich nicht zur stelle. es soll pfefferspraybomben und wasserwerfer gegeben haben. grandios! und sowas in meiner kleinen ecke. ich dachte immer, hier sei der hund vergraben - aber dem ist nicht so! mein kleines überfremdetes eckchen lebt! es atmet und pulsiert.

und nun sitze ich gerade wieder in diesem callshop. einer dieser komischen callshops, wo man sich als kunde eher wie ein störendes furunkel vorkommt. man sitzt dort und lauscht der fremdartigkeit. und komische dinge passieren. seit stunden laufen hier leute mit kabeln herum. wahrscheinlich störe ich, weil ich beim geldwaschen zur tür herein kam. keine ahnung. aber komisch ist der laden dennoch. aber günstig. mit sound und kamera. skypefähig, wie linda sagen würde.