irgendwie nicht verstrahlt, aber so wirkend...

zombieaugeich komme gerade vom augenarzt zurück. ich saß im wartezimmer und las ein wenig im stern. das machen wir gerne, wenn es brisante themen in der welt gibt, die uns gerade interessieren. so las ich über deutschen riesling. irgendwann ging die tür auf, ein paar vermumte gestalten liefen auf mich zu, rissen mir die augenlider auf und ließen unmengen an augentropfen in meinen bindehautsack einfließen. das geschah genau zweimal. sinn war natürlich, dass die pupillen geweitet werden sollten, damit der doktor drei sekunden in meine augen gucken kann, um die seele dazu zu überreden, bei mir zu bleiben.

die heutigen fotos zeigen, wie meine pupillen gerade aussehen. es ist furchtbar. nun weiß ich, warum im supermarkt vorhin alle leute komisch guckten, ihre geldbörsen und kinder in ihren taschen versteckten: ich sehe aus wie einer von denen. von denen, die total breit in der weltgeschichte herumlaufen und mit bunten pilzen singend über gelbe wiesen hüpfen. es ist grauenvoll.

verstrahlt

noch habe ich probleme, farben richtig zu erkennen. ich sehe alles verschwommen und der abend gleicht einer autofahrt bei regen.

ich will heim.






irgendwie von damals...

bandfotowas waren wir damals böse! es war die zeit, als ich mir noch kajal bis zum abwinken unter die augen schmierte, ihn dann beim tanzen mit meinem schweiß vermengte und er dann in einem dunklen schwall durch mein gesicht floss, um irgendwann als glitschige masse auf dem boden der tatsachen zu landen.
das waren zeiten. da war ich 19. oder noch jünger. man kotzte irgendwas das erste mal ohne hilfe von alkohol, trug schlaghosen, die in der eigenen kotze hingen. und da war ich dann für einige tage in unserer mädchen-band der sänger. eigentlich haben wir alle gesungen. und eine von uns hat die gitarre gezupft. sie konnte nur zwei akkorde, aber so sind die meisten bands erfolgreich geworden und behalten dieses prinzip bei. wir nannten uns 'noboy cares a hole', angeblich eine textzeile aus einem silverchair-song. war aber falsch. das weiß man jahre später, fern vom koks. es hieß 'world who cares at all'. so knapp kann man daneben liegen.

wir hatten nur ein lied. aber das machte uns glücklich. wir schissen auf das system und waren glücklich damit. tranken bei unseren treffen unmengen an rotwein oder fanta. das war evil und wir waren der inbegriff.
singen für den weltfriend. wie süß. heute kennen wir uns nicht mehr. jahre vergehen, man kommt, man geht oder man stirbt. wir leben alle noch. aber unser lied ist nicht vergessen. schönes ding. es hieß 'ich bin so allein' - und das wären wir sicher gewesen, hätten wir unsere formation aufrecht erhalten.

habe mir gestern weitere bilder von damals angeschaut. das war lustig, irgendwie. man hatte blondes haar und war jung. man wusste nicht, was liebe ist. gut, weiß man das jetzt? egal. darum geht es nicht. man hatte keine falten und kaum gebrauchsspuren, hatte lustige nebenjobs neben irgendwas oder neben nebenjobs. neben der schule, vielleicht. man ging jedes wochenende freitags und samstags tanzen. wenn man gut war, fuhr man zwischendurch gar nicht nach hause. und wir waren die jungen, die einen nun in den diskotheken stören, die einen jetzt am schlafen hindern. die, die wir nun so hassen und vor straßenbahnen schubsen.

will ich das alles nochmal erleben? keine ahnung. vielleicht wünsche ich mir auch einfach nur ein faltenloses skrotum.






irgendwie versifft und zugenäht...

bindehaut'sind sie nicht das augenmädchen von paderborn?', fragte mich die untersetzte frau mit einer knarrenden fistelstimme. ich sah sie nur verbittert mit meiner gulasch-artigen erscheinung an und wusste nicht, was ich entgegnen sollte. ich, ein augenmädchen? was soll denn ein paderborner augenmädchen sein? sie erzählte mir die kleine sage, die paderborn so lieblich und reizend umklammerte, erzählte mir, dass sie eine der wenigen noch lebenden menschen ist, die das augenmädchen jemals zu gesicht bekam. noch immer wusste ich nicht, was die alte von mir wollte. schnell legte ich noch etwas brot der fleischmutter in mein kleines körbchen und verschwand.

heute ist es amtlich: mein mantel muss am montag in die reinigung und ich zum arzt. habe eine bindehautentzündung und das ist nicht lustig. gerade mein sehendes auge! und wenn das zuklebt, kann ich nicht mehr richtig schauen, was in der welt passiert. gut, ich glaube, dass man das meiste dieser welt auch nicht sehen muss. komische menschen, eigenartiges geschehen, die politik, hass und gewalt. sowas trage ich vielleicht gerne aus, muss es aber nicht sehen.
blöd ist es dennoch. mein auge sifft an der linken seite, teilweise dickflüssige gelbe flüssigkeit tritt heraus, fast die konsistenz wie vanillepudding. schmeckt nur organischer, fast bitter, fleischig, sudartig.
man sollte auch nicht alles kosten, was den körper verlässt. aber ich bin der ansicht, dass man ihm ruhig dinge zuführen sollte, die er ausscheidet. aber auf tiefer möchte ich in diese materie nicht eindringen.

einst gab es sogar ein glockenmädchen, das in buxtehude lebte. es hatte glocken im haar oder statt haar. ich kann mich nicht mehr erinnern. und die fleischmutter gab es auch.
ich bin wirr. für heute bin ich nur noch wirr. das habe ich so beschlossen. mein auge und ich werden stumpfe diskussionen über das leben und dessen sinn durch die wohnung spannen, daraus dann gemütliche liegewiesen basteln. das ist ein guter vorsatz für den abend. dann trinke ich literweise bier und schlafe zwischen den eisenbahnschienen.

ich sollte das hier lassen und lieber wasser trinken. mein mantel weint, er liegt in einem anderen raum, das erste mal, seit er bei mir ist. ihm ist kalt und er fühlt sich schmutzig. aber der 'jens vom turm' hat mir einen ledermantel geschenkt, einen kurzen ledermantel in einer grauen farbe, die es nicht gibt. kühl, sagt er, ist die farbe. und das stimmt. er kleidet mich sehr. ich sehe noch mehr aus wie ein model. und ich bin eh auch ohne kleidung so dermaßen schön und hübsch, dass ich mich oft selbst zu vergewaltigen möge. mir selbst in einem schicken park auflauern und an meinen haaren riechen. mir dann sagen, was für eine niedliche fregatte ich sei und...

es klingelt gleich an der tür. ich muss mir noch etwas camouflage auf das auge schmieren. habe diesen trick einem linksextremen discjockey abgeguckt. nur hat es nie bei dem geklappt.






irgendwie von zigeunern und dem kartellamt...

arbeitstierich hasse gott. und das nimmt er mir sicher nicht übel, denn es beruht auf gegenseitigkeit. momentan habe ich das gefühl, er möchte mich, seine schöpfung, testen. immer wieder geschehen eigenartige dinge und er wartet nur darauf, dass ich den lauf meiner 'walther ppk' lutsche. vielleicht bin ich aber auch einfach nur ein kleiner verträumter junge mit zwei linken händen, einem plattfuß und einem übertriebenen sinn für sexualität.

heute war eigentlich ein recht schöner tag. die sonne schien als ich das haus verließ. gut, natürlich ging es in der straßenbahn wieder schratzig zu: hier und da ein überbleibsel des gestrigen unwetters. aber das konnte meiner laune keinen abbruch tun, geben oder nehmen oder wie auch immer dieser satz in seiner vollständigkeit lauten sollte. das sieht man hier am bild. das habe ich heimlich auf der arbeit von mir gemacht.

jedenfalls arbeitete ich heute fleißig und frau holle hätte meine taten in gold aufgewogen und mir sicher noch ein eisernes kreuz geschenkt. und nach meiner arbeit ging ich zum extra, um mein leergut wegzubringen. bis dahin war der ganze tag noch sowas von pervers positiv, dass ich dachte, dass hinter jeder ecke mein unglück warten müsste. dem war auch so:
ich kaufte ein fertiggericht - schweinegulasch - und somit begann der üble part des abends.
ich trug, wie immer, bin ich doch ein abgewrackter einkaufswagengegner, meine einkäufe auf dem arm durch den laden. als ich dann am kassenband stand, legte ich, wie es sich gehört, meine waren auf das band. zack! das gulasch öffnet sich und machte sich auf meinem ss-mantel breit! obwohl ich vor einigen tagen plante, schimpfwörter und kraftausdrücke aus meinem sprachschatz zu verbannen, entfuhr mir ein 'verdammter dreck'. ich war von oben bis unten mit diesem zigeunerfraß bekleckert. man reichte mir von allen seiten taschentüchern. ich nahm aber nur tempo an. die kassiererin tanzte mir etwas vor und ich wollte weinen. hätte mir nun jemand seine 'walther ppk' gereicht, weiß ich nicht, was passiert wäre. auf jeden fall hätte ich den bettler an der tür mitgenommen.

so belohnte ich mich und stieg geplant in die falsche bahnlinie, lief nach dem aussteigen einige kilometer durch dunkle gassen, bis ich endlich daheim war. die fahrt war schrecklich. es roch nach gulasch oder roch das gulasch nach mir?
daheim angekommen, putzte ich erstmal meinen mantel. gleich schaue ich mal nach, wie es ihm geht und ob er noch riecht. dieser mantel darf nicht riechen! er ist ausdruck meiner autoritären persönlichkeit!

gleich treffe ich mich mit meiner königin zum golfen. vielleicht hebt das meine laune.






happy birthday, hure!

kiki aus berlin


'kiki aus berlin' (rechts im bild) hat heute geburtstag und freut sich über einen weiteren buchstaben hinter seinem alter!

zum geburtstag ist es hier eigentlich üblich, links der geborenen person zu posten. aber kiki hält sich irgendwo im berlinder untergrund versteckt und möchte deshalb halbwegs unerkannt bleiben.

hase, vielen dank für bald grandiose zehn jahre, die mit sehr vielen tollen dingen gefüllt waren. 'die geschwister manson', der musikalbaum, bettkastengeschichten, gurkensalat, die trisch, frantic, jo'chim... um nur einige zu nennen.

wir sehen uns im februar pünktlich zur ernte, dann ziehen wir wieder unsere malvenfarbenen bachstelzenkostüme an und du lässt mich nach wildfremden partys nachts alleine durch eine fremde stadt nach hause laufen.

bubu*






irgendwie im trüben gefischt...

bei frau mutter hängt ein bild von mir, von dem es nur zwei abzüge gibt. das sind zwei zuviel. meinen abzug, der einst der dritte war, habe ich irgendwann verloren. mit absicht. denn so ein bild darf nicht existieren! wie sieht das denn aus, wenn man in hundert jahren auf dieses foto stößt? man könnte denken, dass ich so zu lebzeiten ausgesehen habe. das habe ich ja auch, aber nicht in meiner blüte.
jedenfalls ist mir auf diesem bild aufgefallen, dass ich vor einigen jahren eine richtig dicke nase besaß, die nun nicht mehr in meinem engelsgleichen gesicht wohnt. meine nase ist schmaler geworden, fast schon niedlich. sie rundet mein grandioses gesicht ab und macht es zu einem meisterwerk gottes. das mag übertrieben klingen, aber ich habe mir heute im bus eingehend meine nase angesehen. sie ist wirklich nicht mehr mit einem dicken zinken zu vergleichen. gott schenkte mir eine richtige nase, die das prädikat 'schön' verdienen würde. und diese erkenntnis war mein highlight des tages.

dieser tag heute war grauenvoll. und nass. und stürmisch. er schien wie der letzte in der geschichte der menschheit. klug, wie ich bin, nahm ich den roten schirm mit und spannte ihn auf. ein abenteuer begann! ich kämpfte mich an durch die gegend fliegende autos und entwurzelten bäumen vorbei, hielt dabei mein karges mäntelchen fest und lauschte der musik. ja, ich habe endlich wieder ein paar schöne stücke auf meinen mp3-player geladen, um so meine gute laune, die ich nach dem aufstehen in meiner eigenen rotze hatte, zu behalten.
es war ein schweres unterfangen. in meiner nähe warfen alle menschen ihre regenschirme auf die nassen straßen, schlugen ihre frauen und malten bilder mit stumpfen kreiden einer vergangenen ära.

aber die musik verfehlte ihre wirkung nicht. und auf der post habe ich mir mein lieblingbuch abeholt. heißt es 'auf der post'? das darf man sagen, ist irgendein dialekt von irgendwelchen menschen, die darauf in einer diskussion bestehen würden, dass es so auch in hochdeutsch geschrieben und gesprochen wird. wenn man ihnen dann den sprachstein entreisst, gehen sie oft nach hause oder ritzen sich.
jedenfalls war mein buch bei auf der post. tolles deutsch. ein buch, das ich so oft lesen könnte, wie ich meine unterwäsche wechsel. habe dieses buch vorher schon zweimal besessen, zweimal verliehen und zweimal nicht zurück bekommen. habe nie dahinter gehakt, wer dieses buch bei mir lieh. es war mir egal, bin ich doch gut situiert und habe es nicht nötig, hinter irgendwelchen materiellen dingen zu fragen. was nicht mehr in meinem besitz ist, wird neu gekauft. so ist das.
das buch ist von sibylle berg und heißt 'sex2'. ich liebe es. und sie. und mich. und meine nase.

nach meiner rückkehr ging ich noch zum lidl. dort hörte ich weiterhin meine musik. es war einfach toll, sich zu kampfmusik (battle for varden) durch die fetten leiber der asozialen einen weg zu bahnen. denn heute waren viele unterwegs. wenn es draußen stürmt und regnet, kommen sie aus ihren löchern gekrochen und verlassen die untere stadt. dann kaufen sie bunte dinge ein, um sich ihr verbliebenes leben spannend und abenteuerlich zu dekorieren.

aber lassen wir das. ich rauche jetzt noch meine schachtel zuende und werde dann ins bett gehen oder im garten brennnesseln verbrennen.






dorn

gedanken, die um dich kreisen.
geschriebenes wort, das mich verletzt.
alte zeit, die nie vergessen sein wird.
eine zeit, die es nicht mehr gibt.

danke, dorn.






häppie börßdey

und weil wir heute dermaßen langweilig sind und nichts über die arbeit schreiben wollen, weil das ja eh immer das gleiche ist, hat herr twiggs sich gedacht, er könnte ein kleines filmisches meisterwerk aus seiner eigenen produktion zeigen:


wir sind nicht nur tolle schreiberlinge, sondern auch kleine flash-künstler. ein epos ist gerade in der mache, eigentlich zwei, aber ich war mir nicht mehr sicher, ob die mehrzahl von epos "epen" heißt.






keine fische, wenn man muskeln haben will




wenn jemand in den nächsten tagen ein aquarium erwartet, sollte er nicht mit steinen werfen bzw. den plan hegen, dabei noch gut aussehen zu wollen.






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post an herrn twiggs

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mutter roch nach frühling. sie nicht. so sieht´s mal...
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»Ich freue mich wenn es regnet. Weil wenn ich mich...
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