irgendwie vom schwachsinnigen frohsinn...

'schatz, keiner kann es mehr lesen, wenn du täglich davon schreibst, wie schlecht diese welt doch ist. es interessiert niemanden, da es ein jeder weiß!", flüsterte mir diese sympathische stimme im kopf ins ohr ungewisse. und sie hatte recht. habe mir auf meiner reise durch das internet andere blogs angesehen, war teilweise kurz davor, meine krone abzugeben. andere erleben so viel. sie lieben, lecken, ficken oder treffen spannende menschen, egal wo sie sich befinden. sie schreiben von farbenfrohen wiesen, über die sie singend springen. ihr leben ist so fröhlich, ausgemalt in den sattesten farben. durch irgendwelche risse drückt sich das maßlose glück, kleckert auf den boden der gewissheit - daraus entspringen lustige gebilde, wie singende blumen und dergleichen. musik überall, natürlich nur leuchtend gesunde.
deren sonne lacht, auch wenn es regnet. deren welt blüht, auch wenn es zeit für eine dürreperiode wäre. überall fliegt glitter durch die luft. in jedem partikel spiegeln sich frohe gesichter, jeder hat eine tolle geschichte zu erzählen. beiträge über das schönste eis des sommers, über die endlich gefundene lieb, über tiere, die vor frohsinn fast zerbersten -

und dann komme ich. der herr, der nur schwarze wolken am himmel sieht, dessen reich auf altem eiter erbaut wurde. es gibt bei mir keine grünen wiesen. die zeiten sind vorbei, in denen man musicals-singend über immergrüne wiesen hüpfte und sich parallel einen kranz aus blumen flechtete/flochte/flichte, den man seiner liebe ins das frohsinnige haar band.

aber wenn der frohsinn momentan nicht bei mir anklopft, dann kann ich ihn auch nicht herbei zwingen. vielleicht kommt er ja irgendwann zurück und beehrt mich mit seiner anwesenheit. dann backen wir zusammen, malen gemeinsam nach zahlen und buchen im kino diese kuschelsitze ohne zwischenlehne.

saß heute im büro und habe hart gearbeitet. dinge, die ich täglich mache. außer donnerstags, da habe ich frei. vielleicht habe ich bald freitags frei - das wäre immerhin ein kleiner schritt zum frohsinn.
in der bahn auf dem weg nach hause, saßen wieder menschen dort, deren gesichter aussahen, als hätte jemand darin mit einem eisportionierer nach gold gesucht. aufgedunsene frauen in karottenhosen, aus deren hosenbeinen kleine füßchen quillen, die in zu engem schuhwerk gefangen sind. die winzigen zehen geben bei jedem schritt ein kleines geräusch wider. ähnlich wie der gang über einen catwalk voller popcorn.

ich habe meinen entschluss gefasst: ich muss hier raus!

raus aus dem ghetto. raus aus der welt der ekelhaftigkeiten. ich muss in einen weniger ________deten ortsteil ziehen, irgendwohin, wo sogar die müllmänner vor glanz und gloria unterm lichterdom erstrahlen. ich brauche außerdem ein zimmer mehr. halte es hier in diesem kellerloch nicht mehr länger aus. bin von der waschmaschine angewidert, die täglich ab acht uhr gegen meine wand hämmert und dabei gellend lacht. ich laufe sonst bald amok, wenn sich an meinem derzeitigen zustand nichts ändert. nach jedem schuss würde ich konfetti in die luft werfen.

habe mir wohnungsangebote angesehen. dort, wo ich nicht wohnen möchte, bekommt man sogar einen einmaligen umzugsbonus, was auch immer das ist. die anderen angebote, die mich interessieren, sind zu teuer. kaltmieten zum erbrechen. eine wohngemeinschaft kommt nicht in frage. hatte da schlechte erfahrungen.

ja, das ist mein nächster schritt in richtung frohsinn. dann erlebe ich wieder lustige dinge, weil die umgebung es einfach hergibt. sehe wieder menschen mit haaren, menschen ohne tücher. verstehe wieder die sprache der nachbarn, fühle mich geborgen. muss nicht neben gammeligen wänden schlafen.

ein vorhaben. ich habe ein vorhaben vor. das erfüllt mich. und plötzlich öffnet sich die geistige tür und der frohsinn kommt mit seinen freunden vorbei. gemeinsam tanzen wir zu wildem blues, vielleicht auch jazz. reden über die alten zeiten in bangladesch, kugeln uns vor glücklichkeit auf dem boden aus laminatimitat, schwelgen in vorkindlichen erinnerungen und naschen von mutters plazenta (wow, dank des internets gibt es sogar ein plazenta-kochbuch), die hier noch gefroren im fach liegt.

ich suche auf diesem wege werdende mütter, um eine plazenta-fastfood-kette zu gründen.

ich sollte nun ins bett gehen und von frischem grün träumen.






irgendwie von der gedankenreise...

fast unsichtbar schwebt der feine rauch des räucherstäbchens durch die räume den raum und verteilt dabei seinen fernöstlichen duft. man nimmt natürlich an, dass dieser duft fernöstlicher herkunft ist, aber wahrscheinlich riecht es dort so wie hier. nach spülmittel, sex und eiter. fernöstliche düfte können auch in paris erfunden werden, oder in buextehude. da gibt es keinen wirklichen markt im fernen osten. und damit ist auch nicht die ddr gemeint. denn die gibt es ja nun auch seit kurzem nicht mehr. egal, wo das stäbchen herkommt, es erfüllt seinen job geradezu meisterhaft. es duftet.
die tage ziehen fast unbemerkt am leben vorbei. ehe man sich versieht, beantragt man seine rente und färbt sich die grauen schläfen über, mit einem rostigen bügeleisen entfernt man lästige hautfalten.

seit stunden spielt nun diese cd. sie erfüllt mich mit euphorie und bodenloser traurigkeit. sie ist wunderschön. hat so viele verschiedene stimmungen und nimmt mich mit auf eine besondere reise. ich reise gerne. in gedanken. durch welten und zeiten. öffne mit meinen gedanken verborgene türen. in meiner welt würden alle obdachlosen bunte hüte tragen und tröten besitzen. sie würden auf lohnsteuerkarte betteln. geld würde abgeschafft und in pet-flaschen ausgezahlt werden, denn es ist ein tolles gefühl, für kippen, aufschnitt und cola in flaschen zu bezahlen - das merke ich sehr oft. man legt seinen einkauf auf das band, hört dem kassierer zu, was man zu zahlen hat und legt seine flaschen bzw. den bon auf das güldene tablett und geht. wenn das immer so wäre, wie würde die welt dann aussehen? statt euro und dollar würde man nur noch in flaschen rechnen. es würde keine kriege mehr geben. wir würden sogar leere pet-flaschen nach riga verschiffen, um den hunger zu stillen und...
lassen wir das. das ist vollkommen albern. und meine welten sehen nie so aus. aber eine kopfreise wie in 'the cell' stelle ich mir dennoch aufregend - aber auch sehr bedenklich - vor.

in der letzten woche bis zum wochenende hatte ich besuch von 'kiki aus berlin'. gemeinsam fuhren wir wie in einem roadmovie durch die gegend, hielt an unserem neuen kult-platz, der drehscheibe, an. es ist wunderschön, nachts auf einer sich drehenden drehscheibe zu drehen, dabei dem wasser zu lauschen, das im see, der nur ein paar meter von der drehscheibe wohnt, rauscht. verschachtelt, wie der satz zuvor, lagen wir stundenlang auf dieser scheibe und blickten in den himmel. dabei öffneten wir tore, philosophierten über explodierende autos, die von unachtsam weggeworfenen zigaretten dazu verleitet wurden. eines abends sogar, legte ich kiki meine harry-potter-these nieder, wie der roman, an dem ich unendliche stunden schon las, wohl enden mag. schon nach band 5 hatte ich eine idee - und ich hatte recht. ich bin so gut. wenn das bei allen dingen so wäre, könnte ich glatt die welt erobern. aber da lasse ich mir eh noch etwas zeit.

nun muss ich aber ins bett. in ein paar stunden ruft die arbeit mit sanfter stimme nach mir. und nach kikis besuch muss ich mal eine nacht versuchen, vor dem morgengrauen zu schlafen. im september sehen wir uns wieder. reisen wieder durch die gedankenwelt, obwohl wir über drei stunden in einem auto sitzen, das sich nicht bewegt.

himmlisch.






erste bremer bloggerlesung

das bremer literaturkontor organisiert mit dem jungen theater zusammen eine lesung mit bremer bloggern. am 19. oktober werden dazu in der schwankhalle fünf bremer zu hören und zu sehen sein:

hella | frau mutant | der wahre dicki | monoma | herr twiggs

19. oktober, 20h, schwankhalle, bremen

text schamlos von citybeat gestohlen und leicht modifiziert.






irgendwie von der liebe und anderen märchen...

'lass uns durchbrechen. verlassen wir die stadt - du und ich! keiner wird uns aufhalten, niemand wird bemerken, dass wir nicht mehr da sind. sollte irgendetwas unsere pläne durchkreuzen, habe ich genug im arsenal. es reicht dann sogar noch für dich und mich, falls man uns kein 'happy end' zugestehen möchte!', sagte ich mit aufbrausender stimme. leider in einem kalten raum ohne gegenüber. nicht einmal ein spiegel war zugegen. wie schön es wäre, fremde haut zu fühlen. gemeinsam amok laufen. sich hinterher romantisch gemeinsam zu richten.
ok, das muss nicht unbedingt sein. aber es wäre famos, wenn es passieren würde. nur nicht heute abend. denn heute abend wird nichts mehr passieren. auch keine endlose liebe, falls es sowas gibt. leben wir für die liebe oder leben wir um zu sterben?
komme mir gerade vor wie carrie bradshaw, die auch immer so wilde titel für ihre kolumnen schrieb. aber ich bin nicht carrie bradshaw. ich trage weder teure schuhe, noch sitze ich gemütlich in meinem new yorker apartment und schreibe für eine zeitung kolumnen an einem ebenso teuren laptop. nein, ich wäre niemand von denen. ungerne, wäre ich das. aber ist unser leben nicht so ähnlich? sind wir nicht auch fast täglich auf der suche nach der liebe oder einem stich?

egal. reißen wir uns nicht runter. denken wir positiv. denken wir daran, dass wir bis ans ende unserer tage alleine bleiben werden. finden wir uns damit ab. es ist doch so auch viel einfacher. man muss keine eigenartigkeiten ablegen oder versaute fetische verheimlichen. bleiben wir halt ewig allein. langweilen uns mit selbstgesprächen vor dem spiegel und tun so, als würde es uns gefallen. vielleicht haben wir ja ein zusammentreffen mit einem konzertflügel oder einem lienienbus - dann sind die gedanken aus.

vielleicht sollte ich mal ein lied weiterstellen. bei sowas kommen nur wirre gedanken ins blog. und sowas brauchen wir heute nicht. brauchen wir nie. haben wir genug davon.
denken wir an den heutigen tag. der war schön, obwohl der himmel sich in ein böses grau färbte. das mag ich. immer, wenn schönes wetter ist, gehen die neun stunden auf der arbeit nicht rum. wenn es aber draußen nach weltuntergang aussieht, kommen einem neun stunden wie gefühlte fünf minuten vor. gut, so kurz nun auch wieder nicht. eher wie fünf stunden, obwohl es dann auch wieder egal ist. man sollte eh nicht alle fünf minuten auf die uhr schauen und hoffen, dass die zeit dadurch schneller vergeht. auch sollte man auf das rechnen verzichten. sich zu jeder stunde sagen, dass nur noch sechs, fünf oder vier stunden bleiben, bis man sich daheim wieder betrinken kann.

dafür arbeitet und lebt man nicht, als dass man sich ständig verrückt macht, wieviel zeit es noch kostet, bis man in seiner verdreckten wohnung verdreckten fetischen frönt. für abartigkeiten hat man genug zeit. nicht, dass ich welche hätte - oder? hat nicht jeder abartigkeiten? egal.

habe heute mein buch endlich weiter gelesen. die letzten tage hatte ich keine muse dazu. was soll noch großartig passieren, wenn man sich auf seite 456 von 607 in dem buch einer zweitklassigen kinder-autorin befindet? wird noch mehr blut fließen? sicher gibt es wieder ein ende, mit dem man nicht rechnen möchte. so ein paar seiten reichen nicht aus, um alle fragen zu beantworten, die man seit der ersten ausgabe anhäufte. muss man überhaupt antworten zu einem fiktiven geschehen haben? autoren, texter und andere kriminelle sitzen sicher nicht mit einer mind map vor ihrem manuskript und durchdenken ihr werk von vorn bis hinten. sie lassen die geschichte einfach zu. sie soll sich von allein entwickeln. deshalb sind spekulationen und aha-effekte fürn arsch. interpretationen sowieso. vorbei ist die zeit, in der man versuchte, einen liedtext zu entschlüsseln. oft haben sie keine sehr tiefe bedeutung. die aufeinander folgenden sätze passen einfach gut zur musik, fühlen sich mystisch an, habe keine tiefe, es hallt nicht wider, wenn man einen stein hineingleiten ließe.

'sind sie enttäuscht vom leben?', fragt herr twiggs mit sanfter stimme, wischt sich dabei eine strähne seines gülden-schwarzen haares aus der stirn. ich schaue etwas verwundert, haben wir uns doch nie über solch philosophische dinge unterhalten, später entgegne ich: 'ich würde nicht so weit gehen und es enttäuschend nennen. es ist nur nicht so mystisch und geheimnisvoll, wie man es sich kurz nach der geburt vorstellt. das leben ist eigentlich recht platt. es gibt keine mystik. es gibt keine geheimnisse. so wie es kein leben nach dem tod gibt. wir funktionieren einfach und müssen unseren eigenen weg basteln. wir entscheiden über unseren nächsten bestimmungsort selbst. wir selbst sind unser eigenes leben. wir sind fleisch, das von emotionen und anderen trieben gesteuert wird - aber ich würde niemals behaupten, dass wir von mystik oder äußeren dingen gelenkt werden. doch, um auf ihre frage zurückzukommen, enttäuscht bin ich nicht.'
'das war ja eine recht lange wörtliche rede. zum glück benutzen wir hochkommata, da können wir etwas platz sparen.', sagte herr twiggs und ging zurück in die küche. dort verschwand er und wurde nie wieder gesehen. sowas ist mystisch. jemand, der in einer 20m²-wohnung mit eingebauter küche einfach verschwindet. ich kratzte mir kurz meinen kopf, vielleicht auch mein gemächt, und füllte den trog erneut mit getränk. meine gedanken lagen offen. unmystisch. falls es sowas gibt. lauschte weiter der musik und überlegte dabei, worüber ich morgen nachdenken würde.

'lass uns durchbrechen. verlassen wir die stadt - du und ich! keiner wird uns aufhalten, niemand wird bemerken, dass wir nicht mehr da sind.', sagte ich mit aufbrausender stimme und verhallte...






irgendwie von schneidern und deren schuhwerk...

man sitzt daheim bei grandioser musik, trinkt ein paar bier, um den rest des alltags zu töten. denkt, dass der tag doch recht positiv war und freut sich auf den nächsten tag, an dem man den frischgekauften bartschneider ausprobieren kann. ja, ich habe kleinelektronik gekauft. einen bartschneider, damit ich meinen bart stutzen kann. es war schon immer eine qual, mit schere und kamm, den eigenen bart auf eine bestimmte länge zu trimmen. doch nun ist die rettung da. es soll sogar ein kamm und eine schere mit im paket vorhanden sein. dann kann ich den alten kamm und die alte schere in den spendencontainer werfen. da freuen sich sicher ein paar obdachlose drüber. so können sie sich jeden tag stutzen und sehen grandios beim betteln aus. hach, ist es nicht schön, wenn man beim aussortieren orgasmische gefühle bekommt? ich tue gerne gutes, gebe zwar nie geld, wenn ich angeschnorrt werde, aber gerade diese kleinen dinge, wie schere und kamm, sind doch der liebe gleich, oder?

heute möchte ich nicht über das wetter schreiben, obwohl es schön war. jedenfalls das, was ich auf der arbeit davon erhaschen konnte. sonne. nur sonne und eine ekelhafte schwüle luft. konnte diese sogar an meinem hermetisch abgesicherten arbeitsplatz wahrnehmen. hatte bis zur mitte des arbeitstages noch meine strickjacke an. wunderte mich, warum meine achseln so nässten. die lösung lag auf der hand, die weisheit erst später.

bei schönem wetter sind nur ekelhafte leute unterwegs, aber diese habe ich heute für meinen blick zensiert. so wirkte die innenstadt wie nach einer säuberung der modepolizei.
ja, meine königin und ich, wir spielen oft mit dem gedanken, dass es nützlich wäre, eine mode-ss mode-polizei im staat zu haben.
die mode-polizisten tragen maßgeschneiderte anzüge, haben digitale fotoapparate, sprühdosen mit roter farbe und knüppel im gepäck. sie sondern schlecht gekleidete und unmöglich frisierte menschen aus. nein, diese werden nicht getöte oder in richtungs wellness-farm deportiert - sie bekommen eine zweite chance, werden besprüht und zur typberatung geschickt. aber wahrscheinlich wären das zu hohe kosten für den staat, wenn man sich einmal umschaut, wieviele potentielle mode-rebellen es in diesem land gibt. da kommt doch keine einheit hinterher. vielleicht sollte man dann doch lieber zur sofortigen exekution greifen, da einige mitbürger anscheinend schon bei der benutzung eines deos überfordert scheinen. nützlich wäre sowas auf jeden fall. aber lassen wir doch. sonst hagelt es wieder bitterböse mails aus berlin.

lee hazlewood, der mann mit dem großen pool, ist am 4. august im zarten alter von 78 jahren verstorben. er wurde vor allem durch seine zusammenarbeit mit nancy sinatra bekannt.
'ich habe hazlewood nicht sehr gut gekannt', sagt herr twiggs in einem interview der new york times, 'aber wir verstanden uns auf einer besonderen ebene!'.
ganz ohne quatsch, ich mochte die musik von ihm nicht wirklich. blues ist nicht mein ding. aber ein lied, gerade vielleicht der ekeligkeit halber, blieb mir im sinn: 'these boots are made for walking', das er als duett mit meiner liebsten nancy einst sang. zu seinen ehren soll nun an dieser stelle 'summer wine' erklingen.

das ist für dich, lee. mögest du dort, wo du nun bist, ruhen und deine umgebung weiterhin mit deiner musik erfreuen. ich bin mir sicher, dass es dort den ein oder anderen gibt, der gerne deiner laute lauscht.
gute nacht, lee. gute nacht, nancy. gute nacht, blogosphäre.






irgendwie von sommerlichen gewaltattacken...

vorhin bekam ich dann doch noch die lust, das tolle abrisshaus zu fotografieren. es war so poetisch und die hinterseite fehlte komplett. man konnte direkt durch die vorderfenster in den himmel schauen - doch nun ist es ganz weg. keine fenster mehr da zum gucken. nur noch schutt. wie damals, bevor es dort hingesetzt wurde, das haus. schade. nun wird dort bald das neue gröpelinger einkaufszentrum stehen. oder der einkaufswinkel. oder die einkaufsecke. keine ahnung, was das wird. vier oder sechs alte geschäfte und häuser mussten weichen. bin ja nun doch ein wenig gespannt, was man dort hinsetzen wird. vielleicht eine reinigung, die sich auf burkas spezialisiert oder so.
meine finger kleben und schmecken nach schweiß. ich fühle mich müde und schlapp. wahrscheinlich wieder das wetter, das sich nicht ganz sicher ist, wie es sein soll. morgen wird man sicher in knappen kleidungsstücken das haus verlassen und sich dann zu tode frieren - oder wieder andersrum. dann sitze ich verschwitzt in der straßenbahn und kuschel mich in meinen nerz, um der welt zu zeigen, dass ich auf den klimawandel scheiße und das anziehe, wonach mir ist! ja, lassen wir uns vom klimawandel nicht unterkriegen! kämpfen wir dagegen an! kämpft!

endlich bin ich den genuss gekommen, ein anderes gewaltspiel antesten zu dürfen, was lange ein wunsch von mir war. dead rising. angelehnt an 'dawn of the dead' bzw. 'zombies im kaufhaus'. einfach nur sinnlos auf zombies einschlagen und dann fotos davon schießen. grandios. ich liebte es sofort. würde es gerne besitzen, aber dafür verdiene ich zu wenig (wink!).
man schlüpft in diesem spiel in die rolle des reporters frank west, der in eine stadt geschickt wird, um die story seines lebens zu schreiben. oder so. die stadt ist von zombies blockiert. und schon zu anfang fliegt man mit dem helikopter über die straßen der stadt und muss menschenfressende untote bei ihrem treiben fotografieren. je brutaler die szenerie auf den bildern ist, desto mehr punkte erhält man. das ist eine grandiose idee, auch wenn sie an das weniger blutige spiel 'pokémon fotosafari' erinnern mag.

irgendwann wird man auf dem dach eines einkaufszentrums abgesetzt. sehr unsanft und beginnt, es zu durchforsten. man hat 72 fiktive spielstunden zeit, bis man auf dem dach wieder abgeholt wird. ansonsten hat man verkackt. irgendwann brechen die zombies durch und belagern das gesamte zentrum. nun darf man mit verschiedenen waffen seine gegner ins reich der toten zurück schicken. mit gitarren, steinen, bänken und anderen sehr unüblichen gebrauchsgegenständen. und ich muss sagen, dass es einen riesigen spaß macht - dachte die fsk oder die usk damals wohl auch, aber nun wollen sie demnächst diesen titel doch indizieren. aber es gibt ja immer mittel und wege, dennoch an sein liebstes spiel zu kommen, oder?
mein mund ist ganz trocken, wenn ich diese bewegten bilder sehe. gerne würde ich mit meinem e-piano durch den lidl laufen und mir dann teile meiner gegner aus den haaren wischen.

fein. nun will ich noch der sonne beim untergehen zuschauen und noch mein buch zuende lesen, bevor mir jemand erzählt, wie es endet.






sind wir jetzt wieder freunde?

diese internet-welt ist eigenartig! da hat man fast acht jahre keinen kontakt zum eigenen vater und fügt ihn dann ganz unverbindlich auf stayfriends.de seinen kontakten zu.

vielleicht schicke ich ihm mal eine elektronische postkarte.






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