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jetzt könnte ich noch drei bier eine schulter oder ein ohr gebrauchen.
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Mittwoch, 12. Dezember 2007, 22:50h in der abteilung: herz
Mittwoch, 12. Dezember 2007, 22:50h in der abteilung: herz


google schaltet das licht aus. licht aus. so heißt die aktion. stromsparen für den klimawandel. was soll das bringen? hatten wir nicht anfang dezember eine ebenso komische aktion, dass niemand tanken soll, damit die araber sehen, dass wir auch mit einem tank voller hoffnung glücklich sein können? ich halte von sowas nichts. der klimawandel lässt sich sicher nicht davon beeindrucken, wenn wir am heutigen samstag fünf minuten das licht ausschalten. er wird sich nur wundern, weshalb es in den wohnungen der autonomen so dunkel ist und dann weiter wandeln. außerdem bin ich nie daheim, wenn solche aktionen starten. oh, wie fein. dann ist bei mir das licht aus. vielleicht sollte ich es einfach angeschaltet lassen, bin ich doch so ein verdammt rebellischer individualist. um 20h bin ich schon in groningen und schaue mir sehenswürdigkeiten an und trinke tee mit pilzen drin.

gerade eben bin ich fast gestorben! deshalb muss ich nun einen eintrag schreiben, obwohl ich doch schon vor stunden ins bett wollte. es passierte folgendes: mein rechner fährt seit jahren nicht runter. er startet einfach neu. das heißt, ich kann nicht spontan auf die 'schalte dich aus'-taste drücken, schnell das haus verlassen mit der gewissheit, dass mein pc in dieser zeit herunterfährt. da erblickte ich heute eine hilfreiche seite mit tips, die dort mit doppel-p geschrieben werden. viele tuning-sachen, um windowsxp so richtig zum schnurren zu bringen. und da ich mich immer mit einem passwort anmelden muss, nachdem mein computer hochgefahren ist, wollte ich das gleich abstellen. zur bestätigung musste ich das administrator-passwort eingeben. gesagt, getan. nichts mit fehlermeldung oder so. neustart, um die neuen einstellungen auszuprobieren - zack - anmeldung fehlgeschlagen. bitte administrator-passwort eingeben. gesagt, getan. fehlermeldeung. bitte admisnistrator-passwort eingeben. gesagt... - das kennen wir langsam. ich probierte all meine passwörter der letzten jahre aus. geburtstage, geschlechtskrankheiten, vaters mädchenname - nichts war richtig. den tränen war ich nahe. was sollte ich tun ohne die virtuelle welt? wer bin ich dann noch? es käme einer kastration gleich, würde ich einen tag ohne internet sein. ich würde womöglich aufräumen oder abwaschen, den herd putzen oder körperhygiene betreiben. nicht auszudenken. ein neuer mensch hätte aus mir werden können. einer mit disziplin.
mein urlaub ist vorbei. morgen um diese zeit habe ich schon feierabend. komme dann sicher zur tür herein und kümmere mich um meine wäsche. im urlaub, der mir wie ein halbes jahr erschien, kam ich da nicht zu. es zählten andere dinge. die musik, der spaß, der alkohol und das vergnügen. und die erinnerungen liegen brach. zuviel erlebte ich in den letzten tagen, kann mich nicht mehr entsinnen, was ich letzten montag tat. oh, doch. ich aß pizza mit herrn pisaura, danach gingen wir in eine bremer lounge, in der es mir gruselig gut gefiel. dort tranken wir einen cocktail mit dekadenten blicken auf die obdachlosen, die auf unseren tischen tanzten. geldscheine wurden in ranzige höschen gesteckt... - nein, so ist das nicht geschehen. habe mit vielen veranstaltungen und dem guten bremer gerstensaft mein gebrochenes herz geflickt. es ist nun wieder ganz und gehört wieder allein seinem besitzer.



