irgendwie braun und verbraten...

blogbutowheute fühle ich mich wie eine alte frau, vielleicht auch wie ein alter mann. oder ein altes auto, möglich wären auch zwei. habe die letzte woche nur mit alkohol verbrachten und das ist kein wirklich guter zeitvertreib. zudem habe ich mir eine 'sportzigarette' gebastelt, die mich vollends in die gefilde der gedankenlosigkeit schoss. quer vorbei an alten erinnerungen, an die man sich nicht erinnern muss. nicht unbedingt. aber man ist dann sowas von hilflos und tut es trotzdem. liegt dann regungslos am parapet und denkt daran, was für ein tolles wort wir da wieder aufgeschnappt haben. parapet. so wunderschön klingend und schmeichelhaft im abgang. leicht hölzern, aber doch geschmeidig zur zunge. prost.
wo wir wieder beim alkohol wären. aber man kann sich ja auch nicht plötzlich zurückziehen und sagen, dass man nie wieder etwas trinkt! dafür ist alkohol zu salonfähig geworden. man muss sich nicht mehr schämen, wenn man sich in den öffentlichen verkehrsmitteln einpisst. das ist in ordnung. das hat stil. piss dich ein, puppe! du hast es dir verdient, dich nach einem langen arbeitstag einzupissen. los, piss dich ein. wie fein. ich lasse das jetzt mal nach. wir sind hier an einem schönen ort und nicht sonstwo.

draußen war ich schon. das wetter ist toll. ich musste keine jacke anziehen. konnte der welt mein einzigartiges 'juicy jay'-promoter-shirt zeigen. die menschheit war entzückt. ich auch, weswegen auch immer. man sollte den tag schon entzückt beginnen. über alles und jeden lachen, sich blümchen in die aorta schieben.
aber meine entzücktheit fand ein jähes ende. und zwar dort, wo die straße ein t-stück bildet. bei dem ekelhaften imbiss. dieser imbiss ist wirklich ekelhaft und eigentlich wollte ich dort nie wieder etwas kaufen, nachdem ich vor einigen monden dort gesehen habe, dass die aufgetauten hähnchen in einer unbedeckten wanne auf dem boden liegen. das widerte mich an. zutiefst. ich konnte nie wieder dort essen. mein herz brannte, wenn ich an diesen ort zurückkehrte, um an den imbiss zu schiffen.
aber heute war alles anders. ich kaufte ein halbes hähnchen, verdrang das bild der in der sonne schillernden fleischwanne, in der sich puckernde hühnerleichen versammelten. und da passierte es: ich ließ mich dazu hinreißen, ein kaputtes hähnchen für €1,50 zu kaufen. es lag neben der bratwurst auf dem rost. der fleischmann drückte es mit einer allzweckgabel auf die glut und lachte dabei diabolisch. nach jedem lachen brach ein geölter blitz durch die wolkendecke und vergrub sich in der fleischwanne.
schwachsinn. es war ein sonderpostenhähnchen und so schmeckte es auch. es war trocken, die haut wie pergament. ich aß es angewidert, wie man halt ein altes hähnchen isst. gut, ich habe ein schnäppchen gemacht, das ist mir bewusst. aber welche nachwirkungen bringt das mit sich? vielleicht geht es mir gar nicht so übel, weil ich jetzt anonymer alkoholiker bin, sondern eher wegen der ausgeburt der fleischwanne? überhaupt arbeiten dort nur hässliche menschen, bei denen man nicht einmal abgepacktes kaufen würde. und ich bin ein mensch, der nur ästhetische dinge vernascht. nur heute nicht. da wollte ich das risiko einer lebensmittelvergiftung eingehen. vielleicht sollte ich mal das gesundheitsamt anrufen und mir den gau von weitem zu gemüte führen.

der tag ist noch jung. ein paar andere gedanken werde das fleuschschauspiel schon verdrängen. mann, was bin ich für ein idiot. habe gerade eine cd gestartet und mich total erschrocken, als die kriegskapelle zu spielen begann. ich werde alt. das ist wirklich schlimm. und auch nicht zu verdrängen, dann dafür ist es zu allgegenwärtig. aber ich habe momentan einen tollen teint. ich benutze 'summer look' aus der pflegeserie für männer von nivea. das macht die haut zart und bräunt sie leicht. wie ein hähnchen. ein ästhetisches hähnchen. eins mit schulabschluss und einer zukunftsplanung. da gab es sogar mal ein hähnchen mit diplom, das keiner ernst nehmen wollte. deshalb zog es sich zurück und schmiedete einen plan, wie es sich die liebe der menschheit erkaufen kann. habe das hähnchen seitdem nicht mehr gesehen. es lebt im untergrund und wurde sicher schon gegessen. aber nachts schleicht es durch die gröpelinger gärten und macht furore - das munkelt man allerdings auch nur.

bevor mich nun endgültig der schwachsinn einholt, werde ich...

a)...diesen beitrag abschließen und mir dann eine kugel durch die schläfe jagen.

b)...diesen beitrag abschließen und mich ein paar stunden ins bett legen.

c)...diesen beitrag abschließen und ihn mittwoch gegen einen sinnvollen beitrag eintauschen, falls sowas überhaupt in meiner macht steht.

d)...diesen beitrag abschließen und nichts machen. musik hören und mich 75 minuten lang bei jedem paukenschlag erschrecken.

keine ahnung. ich mache einfach nichts. gar nichts. setze mich hier weiterhin stumpf vor den bildschirm und creme mein gesicht mit nivea ein. morgen sehe ich dann wie jim knopf aus, der jetzt bei der antifa arbeitet. mochte den aber vorher schon nicht.






irgendwie sinnlos und verblödet (ohne musk)...

shishakomische welt. da schreibt man wildfremde leute an, bekundet seine sympathie und wird verschroben angeschaut/-geschrieben. aber sowas ist man in diesem umfeld gewohnt. es ist nichts neues mehr, für komplimente gehasst zu werden. einen stein gegen den kopf gestoßen zu bekommen, wenn man niedlich ist. zack. und weg. so schnell geht das. heute. und gestern war es sicher genauso. aber egal. sowas regt mich nicht mehr auf. es schmeichelt mir. ich setze mein künstliches grinsen auf und kaufe butter. wie es sich gehört.
seit einer viertelstunde versuche ich eine cd zu starten. klappt nicht.

zuviel nikotin auf der linse. eine scheiße. sonst zickt das ding nur bei gebrannten cds. da ich aber über einen vollzeitjob verfüge, muss mir mein rom einfach gehorchen. ich möchte gerne musik hören jetzt. marschmusik. und das schreibe ich nur, damit bestimmte leute in ihren hetzparolen schreiben können, dass herr twiggs und ich gerne deutsche marschmusik hören. dabei muss man das 'r' in marschmusik so richtig fies rollen. hach, ein genuss.
wieso ordnet sich die technik dem menschen nicht unter? seit wann ist es erlaubt, dass hardware eine eigene meinung haben darf? wo kommen wir denn da hin? wir sind doch nicht in zimbabwe!

ich kaufe mir nachher ein neues cd-laufwerk. so kann das nicht weiter gehen. alle musik, dir mir rechts ist, mag nicht laufen. ein dreck. verfluchter.

jedenfalls habe ich mir heute in der videothek 'burnout dominator' ausgeliehen und es gefällt mir momentan gar nicht so sehr. 'burnout revenge' ist viel geiler. da kann man noch in die autos auf der gleichen fahrbahn fahren, einpreschen und so. im neuen spiel geht das nicht. da muss man subtil-pervers spielen. das liegt mir nicht. ich brauche eine massenkarambolage, tote fußgänger und schafe.

ich muss nun schlafen. ich weiß, es ist ein dermaßen sinnloser eintrag, wie nix.

kauft shishas!






irgendwie von meinen tagen in der hauptstadt...

pornoin der schule habe ich es damals geliebt, aufsätze zu schreiben. die titel wurden vorgegeben, der inhalt kam von den schülern selbst. alle runzelten die stirn und hassten aufsätze - doch ich ging darin völlig auf und konnte meinen qualmenden füllfederhalter nicht aus der hand lassen. daher wohl der begriff griffel. gerne habe ich damals über meine urlaubserlebnisse geschrieben, auch wenn alles erfunden war. wir sind nie in den urlaub gefahren, denn wir brauchten unser geld, um unsere fassade aufrecht zu erhalten. gut, das ist gelogen, aber auch egal. aufsätze waren einfach mein sidekick.
ich sollte nun aufhören zu schwafeln, denn das will keiner lesen und ich habe die welt schon viel zu lange auf die folter gespannt.
hier beginnt also mein heutiger aufsatz 'meine tage in berlin'.

am letzten donnerstag nach der arbeit ging es los. der begriff 'nach der arbeit' ist so derbe relativ. das merkt man heute sehr stark. denn diesen eintrag wollte ich heute 'nach der arbeit' schreiben und das tue ich gerade. wahrscheinlich ist er dann auch erst morgen 'vor der arbeit' vollendet. aber schweifen wir hier mal nicht andauernd ab, sonst wird das nicht. also bin ich am donnerstag zum hauptbahnhof gelaufen, habe zwischendurch noch den rotfuchs getroffen, der beinahe zum gruß von einer straßenbahn erfasst wurde. sowas passiert hier andauernd.
am bahnhof angekommen, kaufte ich mir mein lieblings-magazin und einen sprudel. dann stellte ich mich in die mitte des bahnhofs und wartet auf 'kiki aus berlin', denn gemeinsam wollten wir die dreistündige fahrt angehen, uns gegenseitig fotografieren und unmengen an zigarettenschachteln rauchen.

einige zeit später kamen wir in berlin an. die fahrt ging sehr schnell um die runden. es waren niemals drei stunden. vielleicht gefühlte 1,5 stunden. oder ein paar minuten. wir haben uns ja auch köstlich unterhalten und dabei geraucht. oder rätsel gerätselt und dabei geraucht. und geraucht und dabei geraucht. und andersrum. so vergeht zeit am schönsten. rauchen und dabei irgendwelche illustren dinge tun oder erleben.
daheim bei kiki angekommen, durchdrang mich die wohligkeit. ich war sozusagen von der betörtheit betört. endlich wieder in den warmen wogen berlins. wie fein. und dann rauchten wir 'sportzigaretten' und wurden lustig. sahen ein paar folgen der zweiten staffel von 'masters of horror' und entschliefen hernach.

freitag. ich hatte ein problem, das ich mit nach berlin brachte. ich vergaß, vor anreise meine kleidung zu waschen. so brachte ich nur einen pulli mit und irgendwas, das meine reisetasche füllte, damit sie voll wirkte. denn mit einer flachen tasche zu reisen, schickt sich nicht. da wird man schief angesehen. gerade in berlin, wo alle menschen volle taschen haben. so mussten wir nach dem frühen aufstehen schnell zu h&m gehen und kleidung anprobieren, da wir abends auch tanzen gehen wollten, denn in der stadt sollte eine grandiose party steigen: 'bootylicious' im schwuz.

modenshow

ich probierte vier shirts an, die ich gemeinsam mit kiki auswählte. daraus wählte ich shirt zwei und vier. bild anklicken für bunt. so war ich ausgerüstet für meine restlichen tage in berlin und die grandiose 'bootylicious' - die sich als r&b-party entpuppte. gut, das wussten wir schon vorher, doch wir mussten keinen eintritt bezahlen und bekam ein paar bier kostenlos. so konnte man diesen schmerz am ehesten verkraften. und wir hatten eine zauberhafte begleitung an der hand: den malte, der uns schon zu kindertagen mit seiner anwesenheit beglückte. mit ihm lagen wir auch vor der party noch im tiergarten.
nach der party fuhren kiki und ich zurück, um noch mehr 'masters of horror' zu schauen. währenddessen noch ein paar 'sportzigaretten' zu rauchen.

samstag. samstag sind wir auch wieder recht früh zu mittag aufgestanden, um eine aufregende touristen-sache zu erleben: eine boots-rundfahrt auf der spree mit live-moderation auf deutsch und englisch. famos. dachten wir. doch, war es eigentlich auch. wir fuhren durch die grachten berlins, vorbei an alten gemäuern, dem reichstag und dem halb abgebauten palast der republik. ja, richtig, der 'palast der republik' wird abgebaut, jedenfalls scheint es so. asbest wurde dort gefunden. raus mit dem zeug. labyrinth rein. sollte ja erst ein schloss werden oder sowas. aber 2010, wenn ich das nächste mal nach berlin fahre, wird dort ein labyrinth drin wohnen und leute verstecken. 'labyrinth der sinne' wird es heißen.

brill_sideaber zurück zur illustren bootsfahrt. die moderatorin sprach so schlecht englisch, wie sie auch deutsch sprach. eine grandios schlechte aussprache und betonung. was hatten wir für einen spaß. aber dennoch mutig, die kleine. 'nofretete' klang auf ihrem englisch wie 'nowfreytitti'. grandiose frau.
eine stunde später zurück an land aßen wir in einem chinamann und gingen danach zurück in den park. zurück in die sonne. zurück zu den sportzigaretten.

dort blieben wir bis in die nacht und philosophierten, u.a. über mütter auf plexiglasscheiben und 'miss jauche'. die wahl der 'miss jauche' ist so ähnlich, wie die wahl zur 'miss germany' oder 'miss pilz'. 30 debütantinnen treten gegeneinander an. sie werden in eine jauchegrube gestellt, die stetig weiter mit jjauche gefüllt wird. diejenige, die am ende überlebt, wird 'miss jauche'. gelegentlich gibt es auch tote 'miss jauchen' - das war nach einigen 'sportzigaretten' viel lustiger. ich denke, kiki und ich müssen das mal auf tonband aufnehmen.
zuhause angekommen schauten wir '2:37', der mich sehr an 'rules of attraction' erinnerte, danach 'the night listener' und zum abschluss noch 'running with scissors'. beim letzten habe ich weinend in die sonne geblickt und bemerkt, dass es schon viel zu spät war - denn so war es auch schon...

kikinorm2...sonntag. der letzte tag der zweisamkeit. der lieblichkeit. der betörtheit. der 'sportzigaretten'. viel zu früh am nachmittag standen wir auf, sahen noch einem kleinen porno zu und fuhren ein letztes mal auf die wiese, um uns zu sonnen und männer anzuschauen. 'sportzigaretten' waren auch wieder im spiel. lautes lachen drang über die wiese. unseres. unser lachen. sicher wollte uns keiner haben. deswegen. und 'miss jauche' war auch wieder dabei. dann musste ich auch irgendwann zu meiner mitfahrgelegenheit. zum abschied aßen jeder drei donuts bei 'dunkin' donuts' und verloren uns aus den augen.

die rückfahrt war auch spannend. ich konnte im internet unter hunderten von mitfahrgelegenheiten wählen und nahm diese. ich kannte die person aus einem schmuddelchat. wahrlich war es lustig. sehr lustig. eine lustige fahrt. vielleicht irgendwann wieder. 2010. im labyrinth, danach mit den kindern donuts essen und sich ritzen. den ganzen tag.

das wird fein.

das war mein kleiner aufsatz. er wird in einigen tagen noch mit weiteren fotos ergänzt. bestimmt. es gab viel zu sehen und zu erfahren. im mai oder im juni 2010 2007 fahre ich wieder hin.






irgendwie wieder im lande...

twiggsnackigich bin zurück aus berlin und frage mich, warum es so lange dauerte, bis ich es wieder kuscheln konnte. das berlin. mein berlin. die kleine quadriga.
einen haufen an grandiosen geschichten und erlebnissen habe ich zu mitgebracht, ritzte sie in meine männliche brust mit stumpfen scherben. augenzeugenfotos aus zwei verschiedenen kameras werden meinen aufsatz 'meine tage in berlin' abrunden. aber leider nicht mehr heute, denn es ist ziemlich spät und ich sollte schon längst im bett sein. es ist sogar zu spät, um jetzt noch einen hefezopf zu backen.
ich muss mir für diesen bericht ein wenig zeit nehmen. es wäre fatal, ihn jetzt einfach innerhalb einer halben stunde zu verfassen. ich würde allen dingen niemals gerecht werden. und es gibt so viel, an das ich mich noch erinnern muss, da wir die letzten tage unter fremdem einfluss standen. grandiose hintergrundberichte, betörende modenschauen und eine touristen-bootsfahrt auf der spree - all das wird es heute abend geben. nach der arbeit.

ich gehe nun erstmal schlafen. meine augen sind klein und klebrig.






irgendwie unbeschlafen...

tablotokso, vor dem lesen dieses eintrags einfach mal kurz die taste f5 drücken, damit sich das blog aktualisiert. gut, es gibt kaum etwas neues am layout, aber ich wollte die seite noch ein wenig gemütlicher gestalten, bevor sie in einigen monaten abgelöst wird. wann das sein wird, steht noch in den sternen. und außerdem habe ich momentan wenig zeit, mich mit der neuen technik und des tücken des layouts auseinander zu setzen. im bett sollte ich mich jetzt eigentlich auch befinden, nur kann ich irgendwie nicht schlafen. bin weder geil, noch irgendwas. vielleicht etwas aufgeregt wegen nachher. ja, das wird es sein. der kleine twiggy bekommt langsam ein leicht mulmiges gefühl, obwohl er doch textsicherer ist als irgendwas.
aber ein leichtes lampenfieber gehört dazu. meine stiefel könnte ich jetzt einfach noch einmal nachwichsen, aber auch dazu fehlt mir gerade die konzentration. möglicherweise nehme ich gleich die andere option in anspruch und lege mich noch ein paar stunden hin und versuche, den warmen arm der nacht wieder zu finden. oder ich lese ein buch. oder esse noch eine kleinigkeit.
da gibt es einige feine dinge, die man um diese zeit machen könnte. man könnte sich auf vornehmen, mal wieder einen grandiosen eintrag zu schreiben, der antwortmöglichkeiten vorgibt, aus denen die leser dann die entscheidenden stellen auswählen können. eine fabelhafte sache. am besten schreibe ich so einen eintrag am montag, wenn wir zurück vom konzert sind.

habe vorhin eigentlich recht gut geschlummert, bis 'kiki aus berlin' mir um kurz vor zwei eine sms mit geheimem inhalt schickte. du bist an allem schuld! wegen dir habe ich morgen eine faltige epidermis und waghalsige schritts!
genug insider, die noch nicht einmal die beteiligten verstehen.

nun gehe ich nochmal ins bett. schreibe, wenn ich zurück bin. muss dann auch die mutter anrufen und ihr frische tulpen in die augenhöhlen pflanzen.

diese seite verzaubert gerade mein herz.






irgendwie abgewichst und gramgebeugt...

pyraimmer, wenn ich nach bremen-nord fahre, ist es eine fahrt, die mit vielen gedanken verbunden ist. immerhin habe ich dort zwölf jahre meines lebens verlebt. es ist sozusagen meine zweite alte heimat. schon beim durchqueren der ersten alten heimat, steht die gedanken-
maschine nicht still. sie rotiert und wirft dinge aus, die gewertet werden müssen. sortiert werden müssen. wie socken. nach farben und größe. geruch. vielleicht.
und wenn ich durch den norden bremens fahre, könnte ich ihn in den arm nehmen und sein schüttes haupthaar kraulen, ihm sagen, dass alles wieder gut würde. doch mit der entbietung meiner worte wüsste der norden, dass ich gelogen habe, dass es keine rettung für ihn gibt. er würde sich aber nichts anmerken lassen und sich fester an meine strahlende brust werfen, innerlich aber ein weiteres stück zerkrümeln.
so ist er halt, mein kleiner norden. er vermisst die zuneigung der menschen, die auf ihm wohnen und ihn täglich mit ihren füßen auf dem weg zur arbeit treten.
ich fahre durch die gegend, in der ich wohnte, laufe durch die sterbende einkaufspassage. passage nannte sie sich schon damals, obwohl sie schon immer klein und dreckig war. die menschen, die dort noch geblieben sind, lassen sich täglich aufs neue blenden. sie huldigen den kleinen norden, der fühlt sich geschmeichelt und atmet auf. ein klein wenig. doch weiß er, dass er schon seinen letzten atemzug vollzog, bevor die stadt auf seinem rücken weilte.

es ist traurig, einem stadtteil beim sterben zuschauen zu müssen. man kann ihm nicht die hand halten, ihm seinen letzten wunsch abnehmen, bevor sich in sich selbst ergießt. und er wird noch lange leiden, wenn nicht sogar ewig. immer mehr menschen werden gehen, immer mehr dreck wird bleiben. so auch in meiner ersten alten heimat, die mich gar nicht mehr erkennt. war ich doch damals zu klein und sportlich. haben uns aus dem blick verloren, der bremer osten und ich. erinnern uns nur noch flüchtig an gemeinsame gerüche, denken gelegentlich an die keller der nachbarhäuser, in denen wir zuflucht vor dem alltag suchten.
das alles ist nicht mehr. und dort, wo wir damals abenteuer erlebten, wuchsen garagen aus dem boden, stehen nun dort und warten darauf, dass sie vergehen und aus ihnen wieder abenteuer sprießen. nur wann? vielleicht nie. bitter. aber wahr.

ich ließ die erste alte heimat zurück, sagte ihr noch, dass ich jede woche vorbeischauen würde, um sie zu drücken und meine alten freunde wiedersehen zu können. aber ich tat es so gut wie nie. alte kontakten zerbrachen. keine gemeinsamkeiten mehr mit der alten heimat und der neuen, die jetzt auch eine alte ist und beim atmen pfeift.

eigentlich passiert es täglich, nur merken wir es nicht, da es beiläufig geschieht. würden wir für ein paar jahre das haus nicht verlassen, würden wir am ersten tage, nach aufnahme des neuen alltags, sehen, dass jede stadt krächzend mit uns zugrunde geht und sich wünscht, sie könnte sich selbst die augen mit einem eisportionierer entfernen.
aber sowas machen wir ja nicht, dass wir ein jahr im dunkeln sitzen, nur um zu schauen, wie es der stadt danach geht. ein dummer gedanke. vielleicht wie alle gedanken.

so ist busfahren nun einmal. man fährt stumpf an der einöde vorbei. guckt häuser, gärten und gramgebeugte bäume. man könnte den anderen fahrgästen bei ihren unspannenden unterhaltungen zuhören, aber schon beim einsteigen hat man die nase gestrichen voll von diesem pack. schmuddelig sind sie. besonders an warmen tagen riechen sie streng. nur weil die sonne scheint, bat sie niemand, aus ihren eitrigen löchern zu steigen. aber sie tun es. fühlen sich magnetisch von den sonnenstrahlen angezogen, wollen sich unerkannt unter das volk mischen und so riechen, wie wir. die schönen und arbeitenden (jetzt darf ich endlich wieder über arbeitslose herziehen, egal, ob sie nun stufe eins oder drei sind).

aber lassen wir das. ich habe nun keine zeit mehr für gedanken dieser art. denn ich muss mich nun schön machen und meine stiefel und anderes wichsen.
morgen werde ich blitzen, wahrheit und freiheit beschützen. mein motto nach dem aufstehen. bestimmt.






irgendwie osterlich und spät...

bankdie königin beklagte sich in ihrem letzten schreiben, das mir per kutsche gestern entgegnet wurde, dass sie es traurig findet, dass ich nicht mehr schreibe. es wäre ein verschenkter tag, seinen computer einzuschalten und nichts neues auf dieser seite vorzufinden.
da hat sie recht. mir geht es auch so. aber ich komme momentan zu nichts. nicht einmal zeit für selbstverstümmelung habe ich noch. aber das wird sich nach pfingsten sicher ändern. dann können wir uns wieder gemeinsam bunte bilder in die oberschenkel gravieren und uns adäquate luftröhrenschnitte zufügen. es wird eine zeit, auf die wir so lange gewartet haben. eine zeit in gold. oder sowas in der art. ich habe keine ahnung. aber sie wird sicher glitzern. und duften.

jedenfalls habe ich es vorgestern geschafft, endlich zum friseur zu gehen. denn ostern muss ich wenigstens richtig gut aussehen. und man macht es ja auch für sich selbst. und da bin ich gerade dabei. sich selbst aufzuräumen, äußerlich und innerlich, die wohnung dann auch. morgen. ein feiertag. der wird dafür herhalten müssen.
und da habe ich dann vorgestern nicht lange gefackelt und bin zu 'nadja' gegangen, der wohl schäbigste friseur, den die metropole sielwall zu bieten hat. alles ab sieben euro. habe mir von türkisch-polnischen damen die haare waschen und den schritt shamponieren lassen. ich hatte angst um meine haare. sie wollten mir eine haarkur aufschwatzen und ein tolles haarwachs, das die haare nicht so hart macht. ich liebe es hart und so brauche ich es auch.
aber am ende waren alle zufrieden. man erkennt mich nun wieder. ich sehe endlich wieder wie ein mensch aus. habe nicht mehr das aussehen wie logan.

mitte des monats lockt mich der ruf der reichshauptstadt. also werde ich diesem folgen und ein paar schöne tage am meer verbringen. mein chef hätte mich gerne zur whisk(e)y-verkostung in die metropole sielwall mitgenommen, aber leider muss ich dieses mal leider ausschlagen, obwohl es mich reizen würde, zu wissen, in welchem holz der whisk(e)y am besten schmeckt.

wie dem auch sei, ich muss nun leider schluss machen für heute. gleich gibt es die generalprobe für ostern und vorher muss ich noch ein paar fleischbällchen kauen. kuss.






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