gestern saß ich wieder einmal in der bremer straßenbahn. das passiert mir oft. ich hasse es. es gibt nichts schlimmeres. nirgendwo ist man der fratzenparade so ausgesetzt, wie dort. besonders regen mich die kinder auf, die anscheinend niemals irgendeine art der erziehung genossen haben.
so auch an diesem tage:
vor mir saß so ein kaffeebohnenkind und schaukelte die ganze zeit herum. die mutter, ihre freundin und die restlichen drei kinder unterhielten sich über verschiedene sitze lauthalts. das kind vor mir trieb mir die tränen des hasses in die augen. ich war kurz davor, mein reizgas zu zücken - da kam mir ein alter mann zuvor. er stand auf und schrie: "ihr scheißvolk, ihr!"
dann ging er fort. die mulattenmutter schrie noch schnell "sie sind ein scheißmann!" - dann war alles vorbei. leider. ich habe so auf eine große auseinandersetzung gewartet, die es ohnegleichen nur in der straßenbahn gibt, dort, wo randgruppen ohne ende aufeinander prallen.

gestern hat mich mein martin mit einer massage überrascht. wir sind zu seiner masseurin gefahren, um uns dort durchkneten zu lassen. außerdem saß ich gerade auf einem gesundheitsstuhl und so. das tat wirklich gut, einige verspannte verspannungen der letzten jahre loszuwerden.

nun muss ich aber gleich mal weiter. die mutter wartet mit köstlichem mutterkuchen.

es hat draußen wieder geschneit wie verrückt. die stadt versteckt sich unter einer dicken schneedecke und spielt winter, obwohl wir februar haben und das schon im sommer ist. manchmal.
die gezeiten spielen verrückt. dabei wollte ich heute mit mutter an den strand fahren und ihren neuen tanga ausprobieren, den sie sich bei der 'klingel'-hotline bestellte. limonade wollte sie auch machen, damit ich mich nicht so sehr langweile, wenn sie ihre 13 runden freistil schwimmt.

wir träumen doch alle davon, dass unser liebstes uns mit kühler wassermelone füttert, uns eiswürfel in das abgestandene getränkt wirft, wann immer man das mit einem lässigen augenaufschlag verkündet! so will man das. aber so sieht es momentan nicht aus. ich werde heute nicht mit mutter an den strand fahren. wir werden nichts in dieser richtung unternehmen.
wir werden nicht einmal gemeinsam durch den schnee laufen, denn...

a)...mutter hat seit geburt keine beine, obwohl man sie den 'roten blitz von vegesack' nennt.
b)...mutter wird im schnee immer übersehen.
c)...mutter mag keinen schnee. jedenfalls nicht in dieser form.
d)...[$baustein_name]

wow, das ist in diesem neuen blog meine erste 'auswahlrunde' und die sollte gefeiert werden. aber dazu habe ich gerade keine lust. ich muss gleich grillen kaufen und mehlwürmer, die sich dann in meinem rucksack öffnen und mir den tag versüßen.
mehlwürmer sind ekelig. die werden zu dicken weißen maden und dann zu dicken schwarzen käfern.
das tut nicht not. da hat gott gepfuscht, oder wie man das schreibt. was für eine hohle evolution! wer braucht würmer, die sich zweimal verwandeln und dann nicht gemocht werden, das ist wie bei den... - lassen wir das. genießen wir lieber den sommer.

gott! gott!! gott!!! - es gibt tage, an denen kommt die erinnerung zurück wie ein schlag in die fresse. da steht man mit vogelgesang auf, tanzt mit flotten bienchen über taubenetzte wiesen, trägt ein glitzerröckchen von gucci und sing gemeinsam mit dem farbenspiel des winds - zack! - ist die ganze märchenhafte atmosphäre erloschen!
gut, eigentlich habe ich mich daran erinnern können, aber nun habe ich das beweisfoto hier auf dem heimischen computer liegen. es lacht mich an und sagt mir, dass ich lieber auf den alkohol verzichten sollte.
jedenfalls erst nach freitag:


ich war nackig. da waren die kurzen dran schuld. ich habe mich in einem öffentlichen lokal entblößt und meine muskeln statt argumente sprechen lassen. wie grausam. und das war alles nur, soweit ich mich erinnere, dass ich sagte, mir sei warm und ich trug nur ein shirt. man sagte mir, ich könnte mich ausziehen. ich tat erst so. man glaubte mir nicht. da tat ich es wirklich - ich zog mich aus. so richtig. naja, untenrum bin ich mir treu geblieben. wenn man in einer partnerschaft lebt, muss man nicht mit seinen genitalien in der öffentlichkeit angeben.

und nun schickt mir bettina die tage eine cd mit weiteren fotos. damit werden auch die letzten löcher des blackouts gefüllt. ich bin gespannt, aber auch leicht erschrocken. ich habe etwas angst, alle erinnerungen wieder zurück erlangen zu können.

man hat es gerade mal geschafft, den trennungsschmerz von irene hermann zu überwinden, da muss man auch gleich eine folge aussetzen.
ja, gestern konnte ich kein 'hinter gittern - der frauenknast' mit meiner königin schauen, da meine mutter geburtstag feierte und ich da gerne hingehen wollte. ich dachte, dass ich einfach mal eine folge aussetzen kann und nicht soviel verpasse, wenn ich sie verpasse. weit gefehlt! denn gegen ende der sendung kam eine sms meiner königin, in der sie schrieb, dass sie hofft, ich habe die folge gesehen, denn es hätte wieder viel auf die fresse gegeben.
schade eigentlich. wahrscheinlich war das die episode des jahres und ich habe sie nicht gesehen.


um 14h ist kaffeetrinken und leserunde bei meiner königin. da wird dann wieder über nichtanwesende gelacht und so. besonders über die geister, die ich rief.
die immitieren wir dann und lachen bis in den abend.

da wollte ich gerade fundstücke aus dem netz vorstellen und siehe da, http://www.deinflyer.de/ wurde von einem türkischen hacker geknackt. gibt es dort schon computer? ich bin immer wieder fasziniert, wie weit deutsche erfindungen verbreitet sind.
und vom thema computer und hähnchen, fällt mir auch gleich rotenburg ein. denn das leben des kannibalen von rotenburg wird verfilmt. irgendein gericht war dagegen, aber die filmemacher haben recht bekommen und werden bald einen schönen deutschen heimatfilm zum beisser der saison veröffentlichen. mehr darüber gibt es hier zu lesen. dazu empfehle ich ein glibberiges eisbein nach rotenburger art.

nun bekomme ich doch etwas hunger und werde geburtstagsreste in mich stopfen. auf bald, holde leserschaft. morgen habe ich sicher mehr zu erzählen, falls ich heute spannendes erleben sollte - wovon ich einfach mal ausgehe.

was wären wir nur ohne die russen? wir hätten kein tetris, keinen vodka und auch nicht diese verdammte kälte. heute morgen zeigte das thermometer ganze -10°c und der wetterberichtsmann sagte leise, dass es die eisige kälte russlands sei, die uns jetzt heimsucht. denn in dem schönen russland, wo auch doktor schiwago lebte, frieren die armen russen nun bei schlappen -40°c. da hilft ihnen auch kein tetris mehr, wenn sie eh auf der straße leben und mit ihrem eiter am asphalt festfrieren.
zum glück gibt es bei uns in deutschland noch sowas wie funktionierende heizungen, tetris-klone und günstigen vodka von lidl. da können wir es uns dann daheim gemütlich machen und im fernsehen leid gucken. ich gucke gerne leid. da wird einem so warm ums herz. dann zählt man sein knappes geld, frisst kaviar und trinkt perligen weißwein aus paris. so richtig dekadent schaut man dann den leuten im fernsehen beim kriegspielen zu.


krieg schaue ich mir im fernsehen nicht mehr an. das langweilt mich zu sehr. ich zappe dann einfach auf einen anderen kanal und suche nach lawinen-, kreissägen- oder flutopfern. ist gerade nicht die saison für diese unfälle, dann muss ich auf meine videosammlung zurückgreifen. da sind viele menschliche schicksale drauf. gelegentlich auch schicksalhafte familienfeiern. dabei trinke ich dann auch perlingen weißwein aus paris, weil ich eh nichts anderes eingekauft habe. mit weißwein lacht das leben. mit hirn noch viel mehr.

vorhin bin ich mit dem schlitten und meinen 13 hunden zum zahnarzt gefahren. der zahnarzt hat mir meine acht fäden entfernt. das tat etwas weh. aber wieso soll es mir denn auch durchgehend nur gut gehen? aber über sowas bringen die eh keine reportagen. das langweilt die menschheit, weil kein blut fließt.
meine letzte woche war von schmerzen überflutet. ich konnte nur tütensuppen essen oder gekrümeltes. das war nicht fein. nur mit den vorderzähnen zu kauen ist nicht cool. und lachen war auch nicht drin. eigentlich ist heute mein erster tag ohne tabletten. habe überlegt, ob ich die nicht einfach trotzdem nehmen sollte. da lacht dann die sonne und mir wird ganz warm, dann schalte ich den fernseher ein und gucke leid. aber da waren wir ja schon.

ich wäre in dieser woche bestimmt gestorben, wenn ich meinen martin nicht hätte. denn der martin hat mich gepflegt und mir das essen mit der gabel klein gedrückt. so musste ich nicht hungern oder mich selbst waschen. so eine zahnziehung kann einen glatt zum pflegefall degradieren. dann fährt man den ganzen tag mit seinem rollstuhl bus und traut sich nicht, den halteknopf zu drücken, da man mit dem rollstuhl noch nicht ganz firm ist und immer so lange braucht. die leute schauen dann alle immer, wenn vorn beim fahrer die tröte angeht und der boden runtergelassen wird, damit man mit dem rolli aus dem bus fahren kann. dann doch lieber tot. denke ich. oder etwas tolles, damit leute im fernsehen auch mal mein leid gucken können.


seit einer woche, vielleicht auch länger, bin ich wieder im 'silent hill'-fieber. bald startet der film und ich bin schon ganz wuschig. und das spiel habe ich der königin geliehen und werde es mir heute zurückleihen. ich muss einfach heute nacht ins 'silent hill'-universum eintauchen und leid anrichten.

am samstag war kohlfahrt. sie war hinreißend und gehaltvoll. ich denke, soweit ich mich erinnern kann, hatten alle ihren spaß - so auch ich. jedenfalls kam meine erinnerung einige tage später zurück und in meinem hinterkopf wusste ich noch immer, dass ich mein shirt auszog und so. mir wurde sogar erzählt, dass wir das makkaronispiel doch gemacht haben. ich muss irgendwann kurz vor der brücke ein blackout gehabt haben. komisches gefühl, wenn sich die zweite persönlichkeit ungefragt in den vordergrund stellt.


am montag hatte ich meinen chirurgischen eingriff. es wurden mir ein paar zähne entfernt, damit ich bald wieder ohne bedenken kraftvoll zubeißen kann.
habe bei der extrahierung kaum etwas gemerkt, aber jetzt, einige tage später, hänge ich doch irgendwie nur blöd rum und habe wundschmerzen.
zudem sehe ich heute ziemlich scheiße aus! mein gesicht gleicht einer knautschkugel oder ähnlichem.


besonders heute sehe ich so richtig kacke aus. jetzt gerade, nachdem ich eine tablette genommen habe, geht es mir etwas besser. ich kann einigermaßen aufrecht sitzen und so tun, als würde es mir gut gehen. aber nur so tun. denn ich darf auch bis montag nicht rauchen! hallo? ich darf bis montag nicht rauchen! ich darf bis montag nicht rauchen...
und gerade momentan würde ich mich dem kleinen süßen rauch hingeben. einfach so. ich brauche eine kippe und fresse den ganzen tag schon kaugummis und den komischen geschmack, der aus den kratern kommt, wo vorher meine zähne wohnten.


und was mache ich nun den ganzen tag? ich liege herum, schlafe oder streichel den hund in den schlaf - manchmal streichelt auch er mich in den schlaf und so weiter. es gibt da so einige variationen, was man wie machen kann.
am liebsten würde ich nun kekse essen oder anderweitiges. aber das klappt auch nicht. kann sowas nicht kauen. aber ich habe hunger auf irgendwas herzhaftes. wird es aber nicht geben.

habe vorhin den fernseher fotografiert, als eine unserer tollen gerichtsshows lief. ich fand es toll, den versuchten mord, bei dem das opfer in einem brauereikessel ertrinken sollte, mit playmobil nachzustellen! eine grandiose idee. muss man gesehen haben.


ich muss nun weiter meinen kratergschmack mit irgendwas übertünchen. vielleicht esse ich gleich eine weitere tütensuppe.

während ich die spuren eines zertretenen tieres aus den rillen meiner schuhe entferne, schaue ich in das schimmernede licht des mondes. ich erinnerte mich dabei daran, dass ich schon seit drei monden nichts mehr in mein blog schrieb. und das erfüllte mich mit zorn. habe ich doch all die erlebten dinge der letzten tage nicht zu papier gebracht, so möchte ich dies nun tun, sofern ich mich erinnern kann. denn der drogenkonsum der letzten jahrzehnte macht es mir oft schwer, mich daran zu erinnern, was... nun habe ich glatt den faden verloren egal.
'es gab eine inventur. eine inventur... ein...' - schallt es in meinem hinterkopf. es donnert. man schaut und geht weiter.


ja, es gab eine inventur. da hast du recht, wer auch immer du bist. diese inventur habe ich bei fegro mit meiner königin gemacht. letzte woche samstag. wir brauchten das geld. und da wir unsere zeit am liebsten mit dem zählen von produkten, die dick machen, verbringen, dachten wir, dass wir aus diesem hobby auch geld machen könnten.
einige betriebe, die inventuren anbieten, nehmen keine arbeitslosen, was ich gar nicht verstehe. so hätten sie das haus voll ohne ende und so. aber wahrscheinlich lebt bei diesem firmen noch das bild des stehlenden südländers, wenn sie das randgruppenwort 'arbeitslos' hören. da war es früher besser! es war denen egal, woher man kam und wohin man ging. man hat uns einfach walten lassen.

jedenfalls durfte meine königin konserven zählen und ich süßigkeiten und gebäckteilchen, später konfitüre. das war toll. irgendwie.
doch leider gab es keine wirkliche einweisung. denn man wurde mit 'post-it's' und einem kugelschreiber in einen gang gestellt und sich selbst überlassen. und ein arbeitsklima war auch nicht vorhanden. es wurde geschwiegen und gezählt - fast wie in einer geheimloge.
das einzig wirklich positive war das büffett, für das wir eigentlich nur dort waren. es gab buletten, wurst, kartoffelsalat und tolles eis. alles aus dem sortiment. aber lecker.

mehr weiß ich nicht mehr. ich weiß nur, dass wir knapp 5 stunden am zählen waren und wir sowas von kaputt waren, dass wir erstmal ein bier trinken mussten.

morgen ist schon wieder ein samstag. und da machen wir kohlfahrt. ich bin gespannt und muss noch dinge dafür besorgen. hoffentlich gibt es tolle fotos. und so.
mir fehlt gerade die muse, mich an mehr zu erinnern. lassen wir den tag erstmal beginnen und schauen dann.

würde ich der frau vom lidl erzählen, dass ich letzte nacht von ihr träumte, würde sie heimlich den alarmknopf unter ihrer kasse drücken. dann würde herr wegner, so nenne ich ihn mal, weil er so aussieht, schnell angelaufen kommen und mich des ladens verweisen. oder er würde mir mit einer handelsüblichen machete den kopf abtrennen, wie das so alltag in meiner überfremdeten stadt ist.
deshalb habe ich beschlossen, diesen traum, in dem ein junge meine zigaretten heimlich vom band nimmt und damit verschwindet, ich ihn erst nicht verrate, es dann aber doch tue, da er die letzten zigaretten hat, für mich zu behalten. was für ein satz. jetzt bekomme ich sicher beschwerdebriefe aus istanbul, da keiner von denen meinen satz versteht. ist ja auch egal. war ein deutscher traum. und damit muss sich keiner auseinander setzen. oder wie man das nun schreibt. heute will ich noch in die stadt gehen und irgendwas umtauschen oder irgendwas neu erstehen. ich weiß noch nicht genau, wonach mir ist. es muss nicht aus gold sein oder viel kosten. es soll einfach meiner kaufsucht beitragen und mich in die wohlige decke eines konsumenten hüllen.

nun ist schon das neue jahr. das ist ok. es sieht aus wie das davor und fühlt sich auch so an. nicht, dass mich das traurig macht. es ist einfach so. es muss irgendwas passieren, damit es sich wie 2006 anfühlt.
aber das tut es nie. zu beginn. im januar. da ist es immer ein wenig trocken und so. da kommt man dann oft zur überlegung, ob ein jahreswechsel nötig war. nur weil andere länder das jahr wechseln, müssen wir doch nicht mitziehen! bleiben wir doch in 2005 bis sich etwas ändert.

dieses jahr zu silvester möchte ich gerne auf eine party gehen. deshalb fange ich morgen an, schonmal etwas zu planen. ich habe es satt, irgendwo zu versauern. seit jahren feiere ich in irgendwelchen wohnzimmern. dann geht man zum knallen raus und fährt dann mit einer alkoholvergiftung nach hause.
das muss sich ändern! ich möchte in einer großraumdisko abkotzen, morgens in meinem erbrochenen aufwachen. oder vielleicht sogar in einer zelle mit anderen betrunken, die mich des nachts ausraubten. das wäre lustig. aber nicht zwingend notwendig.

ich muss nun an meine morgendliche hygiene denken. hätte sie fast vergessen. gruß an die mutter. auch an den vater, wenn es sein muss.

schon nach 'st. john's wort' [otogiriso] war ich mir eigentlich bewusst, dass ich mir nie wieder in meinem leben einen fitschi-film ansehen werde. es liegt nicht an der stellung und form der asiatischen augen - es ist einfach die art, wie die filme gemacht sind. sie haben einen anderen spannungsbogen und sind von der bildkomposition vollkommen anders gelagert, als das europäische auge es gewohnt ist. das mag ja alles recht toll sein, aber die dialoge und die story lassen oft zu wünschen übrig, gerade bei asiatischen horrorfilmen. so wollte in 'otogiriso' ein mann in ein unheimlich altes haus ziehen, um dort szenen für sein videospiel zu finden. alles irgendwie komisch. er entdeckt das geheimnis des hauses und man weiß nie wirklich, was realität oder traum ist. nachher ist man irgendwie im videospiel und so. der reine abklatsch von irgendwas.
dann kam letzten monat ein film hinzu, wieder fitschi, der nicht einmal einen link bekommt. eine verstorbene selbstmörderin kehrt zurück, um sich an ihren blutspendern zu rächen. vollkommen daneben. da wusste ich: nie wieder fitschi-filme. doch gestern abend wurde ich umgestimmt. die autoren, die den klappentext der filme auf die hüllen schreiben, sind wahre götter! sie konnten sogar einen der schlechtesten filme der letzten jahre, 'donnie darko', gewinnbringend unter das volk und an mich bringen - und sogar wieder einen fitschi-film: 'a tale of two sisters' [janghwa, hongryeon].


der film beinhaltet elemente von 'the sixth sense' und anderen genretypischen elementen, die in japan oder dort, wo mandelaugen als 'in' gelten, noch nicht so abgelutscht sind wie hier. der film ist wirklich spannend, jedenfalls bis zur mitte. gruselige und groteske dinge passieren. unheimliche geräusche ziehen sich durch das haus und kreaturen werden gesichtet, menstrat fließt in unmengen. klingt eigentlich recht hübsch - aber am ende sitzt man da und denkt, dass man auch zum zahnarzt hätte gehen können. oder eine darmspühlung über sich ergehen lassen. auch fein.
der film hat seine längen und dadurch besticht er auch. das ist alles. eigentlich schade. wäre eine tolle geschichte gewesen, wenn man sie verstanden hätte.


hingegen war 'charlie und die schokoladenfabrik' [charlie and the chocolate factory] ein hit. aber auch nur für tim burton-fans, so wie mich. eine schrille geschichte über einen depressiven schokoladenhersteller, der sich nach nicht mehr sehnt, als nach einer liebenden familie und einem erben, der sein werk nach dem tode weiterführt.
die geschichte ist in den usa so bekannt, wie hier 'hänsel und gretel' oder tripper. doch in deutschland kennt sie kaum einer. und das macht auch nichts. soweit ich weiß, floppte der film eh in deutschland. viele filme haben es hier schwer. aber sowas wie 'der untergang' kommt gut an, weil die deutschen sich immer freuen, wenn sie in filmen gut davon kommen - nun, mehr oder weniger. vielleicht auch gar nicht.
deutsche sind in filmen immer dick, dumm oder böse, oft auch beides oder alles. sie sprechen schlechtes englisch und sind nazis. so wie alle, die nicht zum 'geistertanz' gehen. aber das will ich hier nicht ausweiten. ich habe anderes zu erledigen. und für diese komische tanzveranstaltung, wo bandmember zu ihren eigenen sachen tanzen und playback machen, werde ich keine werbung platzieren.

wenn mich nicht alles täuscht, ist morgen silvester. der letzte tag des jahres. der tag, an dem man gemütlich mit einem kleinen pfännchen in einem sterilen wohnzimmerchen sitzt und käse über gemüse verdunsten lässt, dabei unmengen wein trinkt und sich auf das nächste silvester freut, weil es da bestimmt eine bessere organistation gibt, was die party angeht. so geht es dann jedes jahr. irgendwann fällt einem dann ein, dass silvester eigentlich gar nicht toll ist.
die kanacken kaufen hier seit gestern knaller und werfen die schon wild durch das ghetto. alle leute, besonders die hartz-iv-fraktion, heult, dass sie kein geld hat, gibt aber mit den tollsten feuerwerkskörpern an, die die geschichte jemals gesehen hat. ich gebe dafür nie geld aus. ich brauche das nicht. irgendwelche teuren böller durch die gegend werfen und sich bei jeden knall sicher sein, dass gerade drei euro verpufften - nein, das ist vollkommen nicht meine welt. irgendwo hört es auch auf.

wir haben diese feste ja auch nur, um uns vom verfall abzulenken. und die welt freut sich. neujahr, wenn 'pocahontas' auf rtl läuft, räumen ausländische arbeitskräfte unseren böllermüll auf. am nächsten tag geht es wieder zur arbeit und alles sieht aus, wie immer. der tag ist trist, die bahn ist voll. in der fabrik lungern staubpartikel herum, die sich gerne wie gefährliche sporen in der lunge einnisten und mit uns auf das nächste silvester warten.
das ist fein. und ehe man sich versieht, ist auch 2006 schon wieder vorbei. gleich noch schnell ein paar sachen für morgen fertig machen und dann geht es auch schon fast in neue jahr mit pizzabrötchen und alk. so wie eigentlich bis jetzt jeder tag beendet wurde.

achja, es soll nicht der eindruck entstehen, dass alles aus dem land des lächelns schlecht ist! ich höre z.b. die musik von japanischen komponisten, wie akira yamaoka und tetsuya shibata. nur auf die filme komme ich nicht klar!

weihnachten ist vorbei. ob das gut oder schlecht ist, weiß ich nicht. es war jedenfalls ein schönes weihnachten, ein sehr schönes. das schönste seit einigen jahren. es war stressfrei und, wie ich schon schrieb, schön.
mein martin und ich, wir schmückten uns einen recht schwulen weihnachtsbaum, der hier zu sehen ist (bilder anklicken für großansicht):


ich hatte seit jahren keinen weihnachtsbaum mehr. eigentlich lege ich da auch keinen wert drauf. aber wenn schon einer da ist, erfreue ich mich an ihm und den anderen christlichen bräuchen, auch wenn das christentum eine vergleichbare maschinerie wie mcdonald's in meinen augen ist.
und am ersten weihnachtstag, vielleicht war es auch der zweite, kam der versprochene schnee. schnell habe ich meine 13 schlitten aus dem vestibül geholt und bin bis zur bewusstlosigkeit mit meinen kindern gerodelt. sie liebten es. dabei aßen wir frische lebkuchen, die mutter mit ihrer prothese am weihnachtsmorgen zauberte. hach, die mutter. dort war ich heiligabend. sie war stressfrei, so wie großmutter. endlich mal ein weihnachten ohne böse erinnerungen, ohne irgendwelcher sprüche. letztes jahr wurde ich ermahnt, dass es weihnachten ist und nicht zu einem besäufnis werden soll. dieses jahr habe ich doppelt alkohol geschenkt bekommen - wieso auch immer - und habe dafür keinen blöden spruch bekommen.


das ist übrigens der schnee, der irgendwann kam und dann auf den straßen blieb. schnee macht mich nicht mehr schwermütig. das tat er einst, aber man muss ja auch irgendwann mal abschließen.
am dienstag war 'kiki aus berlin' bei mir zu besuch. wir haben uns eine ewigkeit nicht gesehen, da wir zerstritten waren. eigentlich waren wir das gar nicht. das ist uns aber erst einige monate später aufgefallen. so spielten wir ein wenig 'resident evil 4', tranken dabei bier vom lidl und aßen chips. später haben wir uns 'the descent' angesehen, ein richtig toller film, den ich der königin und ihrem nico nur ans herz legen kann. eigentlich kann ich diesen film jedem empfehlen, der auf filme steht, die urplötzlich ihre szenerie wechseln und dann beklemmend werden.
hier gibt es nun das offizielle und aktuellste foto von 'kiki aus berlin'. es trägt den titel 'kiki aus berlin erschreckt sich in bremen' und ist durch anklicken in der großsansicht verfügbar. ich weiß, er wird mich für die veröffentlichung töten, aber dieses risiko werde ich eingehen. ich kann dieses foto niemandem vorenthalten, es ist einfach zu toll und zu spontan entstanden: kiki kam vom klo und da kam auch schon der vorblitz, gefolgt von seinem schrei. grandios. darauf habe ich gewartet! vorher hatte ich ein wenig bedenken, kiki könnte vor schreck sterben, aber auch diese risiko bin ich im namen der kunst eingegangen.


so, nun wird es zeit für die morgendliche hygiene und all dem anderen schnickschnack, den dritteweltkinder nicht haben. kann sein, dass es das wort so nicht gibt, aber irgendwann haben wir eh keinen gebrauch mehr für dieses wort. deshalb darf man das auch so schreiben, wie man möchte.
dann fahre ich nachher vielleicht noch kurz in die stadt, gehe mit dem hund raus und masturbiere danach unter dusche mindestens zwei stunden. dann bin ich fit.