heimseite

irgendwie von koks und räucherstäbchen...

ein neuer morgen lacht. ich habe gut geschlafen und eigentlich wieder zuviel. bin direkt nach der arbeit ins bett gegangen und habe bis halb fünf geschlafen. das ist nicht wirklich toll, aber so gewöhne ich mir sicher wieder einen neuen schlafrhythmus an. schön wäre das, aber sicher sieht es dann am wochenende wieder anders aus. denn an den wochenenden lässt man all seine selbst auferlegten angewohnheiten und prioritäten sausen - man lebt, frisst und fickt. oder schläft. egal. irgendwas macht man und dann ist der ganze ablauf für die katz!
zum frühstück gibt es jetzt spaghetti in käse-sahne sauce von knorr. ich liebe diese galvanisierenden produkte, die mit geschmacksverstärkern vollgepumt werden. pulverartiges wird innerhalb weniger sekunden zu einer festen masse. es schmeckt besser als bei muttern. käse schmeckte noch nie so sehr nach käse. ein hoch auf die chemie- und lebensmittelindustrie - obwohl das sicher das gleiche ist. man darf sich einfach nicht vor augen führen, was man da gerade in seinen körper herabgleiten lässt. augen zu und durch, an bunte wiesen denken, vielleicht auch an frau antje aus holland. gibt es die noch? sie war meine liebste werbefigur, als ich klein war. ich wollte immer wie frau antje sein. sie wusste, wie man lebt. klar war sie einsam, aber sie konnte den käse so filigran tranchieren, dass ich immer den tränen nahe war.

die bloggerlesung war schön. ich habe es genossen, einem kleinen großen publikum ein paar meiner ergüsse vorzulesen. da bin ich doch glatt auf den geschmack gekommen, sowas in der art öfter zu machen. gerne mit anderen, die auch schöne texte haben und ebenfalls gerne abartig sind.
eigentlich könnte ich nun den ganzen leseabend hier aufführen, aber dazu habe ich keine wirkliche lust. das wäre dann eine fiese beweihräucherung und das überlasse ich anderen. ansonsten haben hella und quirinus über den abend geschrieben.
wie gesagt, ich würde gerne an diesen abend anknüpfen, aber eher in einer anderen form.

meine strickjacke duftet noch nach ihm. ertappe mich dabei, verträumt auf der arbeit meine nase tief ins gewebe zu stecken. das tat ich zuletzt, als mir koks auf den ärmel krümelte. könnte nun ein räucherstäbchen als ersatzstoff anzünden. eine feine idee. dazu schöne musik und noch 1,5 stunden von einer besseren welt träumen, in der wir bäume pflanzen, häuser waschen und autos mit lockrufen in die enge treiben.

the search for another von james horner aus dem film 'bicentennial man' läuft hier gerade auf wiederholung. der film ist schön, obwohl dort robin williams mitspielt. den mag ich nicht besonders, weil er immer so komische rollen spielt. doch bewies er in anderen film, dass er auch tragisches spielen kann. seitdem akzeptiere ich ihn. und er mich.

nun schaue ich, ob es hier irgendwo noch schicke pulvernahrung gibt, die ich zu mir nehmen könnte. der tag ist noch jung und ich werde ihn mit essen füllen.






irgendwie vom kuscheln und starbucks...

gerade eben schwamm ich an die oberfläche, um mir neue zigaretten zu kaufen. der tag ist dunkel und verregnet. es ist kalt und nass. ein tag, an dem man am liebsten seine ganzen jobs kündigt und sich bis zum frühling irgendwo einschließt. in dieser zeit ernährt man sich dann von kartoffelbrei in pulverform, schaut advantgardistisches filmgut und singt arbeiterlieder. es ist heute ein tag der schrecklichen art. und alle leute haben den gleichen blick. sie wünschen zurück ins bett, zurück in die mutter, dort, wo es warm und geborgen schien. sie wollen wieder zurück zu ihren wurzeln, wollen kuscheln, sich an fremden gedärm die nase plattdrücken. in der bahn sitzen sie dann voller kummer, denken in prosa in ihre milchspenderin, an den warmen schoß, frieren sich innerlich zu tode und singen täglich das selbe lied vom langweiligen alltag. sie wollen ausbrechen, doch ihre flügel sind gestutzt.
vor einigen tagen kaufte ich mir diese perversen fliegenfänger. diese kleinen röllchen, in denen sich ein spiralförmiges klebeband befindet. handwarm zieht man es heraus und hängt es sich unter die decke. lockstoffe ziehen das getier an, um es dann bei kontakt festzuhalten, es nie wieder gehen zu lassen. es verreckt langsam, kann die flügel nicht mehr bewegen. wie treibsand. je mehr sich das getier wehrt, desto stärker verliert es sich im sumpf der klebewelt. habe lange den kampf beobachtet, fand es nach kurzer zeit zu langweilig, einem tier beim sterben zuzuschauen. ödete mich an. oft dauert es zu lang oder zu kurz. ist emotionslos, leidet leise. früher weinte ich im urlaub, wenn die fliegenfänger voller toter leiber die decken der ferienhäuser schmückten. mit aller kraft flatterten die kleinen geleimten flügelchen und wollten das haus davon tragen.

die zeitung gebar eine neuigkeit. meinem stadtteil gehört ein starbucks. ein starbucks. ein starbucks im ghetto. zwischen endstation, sozialamt und moschee. ein amerikanischer kaffeeanbieter in der waterfront, dem toten space park bremen. erster mieter eines neuen projekts, das erst im frühjar nächsten jahres das licht der welt erblicken soll. im ghetto. ein starbucks.
ich kann es nicht oft genug schreiben und überlege, was man diesem starbucks zahlte, damit es dort sein lager aufschlägt, schon vorzeitig öffnet, um unanwesende kunden zu bedienen. nadine arbeitet im starbucks. aufgrund des nichtvorhandenseins von kunden wurde wert darauf gelegt, kaffeespezialitäten mit mindestens doppelter persönlichkeit einzustellen, damit man sich im neuen standort nicht zu sehr langweilt. nadine wischt den ganzen tag tische und versprüht künstlichen kaffeeduft, damit sie das gefühl von amerika oder kolumbien in sich aufsaugen kann. sie weiß nicht, weshalb sie dort jeden tag hinfährt. eines ihrer 'ihrs' verschaffte ihr diesen job.

so ein quatsch. ein kino hat die werdende waterfront schon. schon lange. schon zu zeiten des space park. waterfront. so ein scheiß. relaxen und entspannen, was die gleiche bedeutung hat, im schoße eines toten stadtteils. ein starbucks. einsam und verlassen in einem gebäude, dass eine stadt prägen sollte und auf die gleiche einsame art und weise verstummte, wie es das musical theater tat. heimlich verabschiedete es sich von der stadt, sollte es doch einst mittelpunkt der welt werden.

ach, kleine stadt, die du dort heute im regen kuschelst, wieso möchtest du immer mehr sein als du bist? lass dir heute mal ordentlich den schmutzigen kopf vom regen waschen. lass dir von den tausend füßen der pendler frische gedanken ins hirn trampeln. wach auf, kleines. ich kuschel dich trotzdem. du hast mir viel gegeben. und genommen. aber das gehört dazu in einer liebe.

meine arbeit ruft. diesem ruf folge ich nun. die siebenmeilenstiefel werden angezogen, da die sportschuhe zuviele löcher aufweisen. in berlin war das schlimm. regen ohne ende und nasses fußgut. nicht schön. und auf der arbeit möchte ich nicht unbedingt trocknen. da gibt es schönere orte, aber mir will gerade keiner einfallen. arbeiten wir heute in ruhe. vergessen wir starbucks und andere dinge, die unsere prominente aorta zucken lässt. pfeifen wir lustige arbeiterlieder und schwenken wir die fahnen.






irgendwie vom schreiten...

ich musste letzte nacht mit der straßenbahn fahren. das tue ich oft, um an mein ziel zu kommen. ich gehöre nicht zu diesen schönen kindern, die zum achtzehnten geburtstag einen führerschein samt auto und hübscher freundin geschenkt bekommen. deshalb bin ich auf diese unschöne erfindung angewiesen. öffentliche transportmittel. klingt schon so übel. transportmittel. ein mittel zum transport. öffentlich auch noch. das ist das schrecklichste daran. und heute war es wieder einmal schlimm: ich stieg in die bahn und darin saßen mindestens zwanzig türken, die lauthals irgendwelches liedgut sangen, dabei mit den füßen auf den boden stampften und so taten, als würde ihnen das land gehören. ich war davon sofort angewidert. und vor allem von der lautstärke. was wollten sie damit bezwecken? waren sie auf dem weg zu einer dieser postmodernen abschiebungspartys? egal. das interessiert mich nicht. sie sind dann nach einer weile, als das transportmittel zu sehr unter ihrer last schwankte, ausgestiegen. dann kehrte wieder diese nette ruhe ein, die aber nur eine sehr kurze zeit anhielt. denn dann stiegen irgendwelche schicksen ein, die laut über ihr handy die aktuellen charts hörten. was ist das eigentlich für eine ekelhafte angewohnheit? außerdem klingt es blechernd und nervt. damals, als ich meine schicksen-phase durchlebte, bin ich auch ohne diesen kram ausgekommen. gut, damals gab es sowas auch nicht. man konnte ohne internet und handy auskommen. heute wäre das undenkbar. wo sollte man sonst all die tollen leute kennenlernen, wenn nicht auf urigen internet-partnerseiten?

oh, schon ein kommentar in der nacht. wie unangenehm. hatte diesen eintrag schon zu früh online gestellt, wollte ich ihn doch erst für den samstag schreiben. und nun denkt alle welt, ich bin so eine üble zensur-sau, die erstmal die beiträge eines ganzen jahres in kladde schreibt und sie dann in kleinen gruppen gegenliest. dabei trinkt man mate-tee und reibt sich die genitalien mit brennnesselsud ein. und ich liebte es, als man noch ein 'n' einsparen durfte und es keinen interessierte.

früh bin ich aufgestanden, um den morgen zu küssen. mit zunge. glitschig, lyrisch und schön. nur die sonne scheint nicht. eigentlich scheint sie immer, nur versteckt sie sich hinter einigen dieser herbstlich verquollenen wolken, das schwarze ding. wartet auf bessere zeiten und spielt skip-bo mit den anderen dingen, die in der atmosphäre kreisen.

heute wird aufgeräumt. den ganzen tag. auch wenn der schon wieder dem mittag entgegenschnellt. dabei übe ich meine betonung für kommenden freitag. es ist grottig. und das alles nur für dem pöbel, das fußvolk, die ungewollten, die straßenbahnpassagiere. aus ihren dunklen löchern werden sie der flamme empor steigen und lauschen. ich bin gespannt. gestern hatten wir doch unser erstes zusammentreffen, unsere generalprobe. wir kennen uns nicht, sind uns noch nie begegnet. der märchenonkel, die allwissende, der politische und ich. welche umschreibung ich wohl in ihren heutigen gesprächen bekomme? der gutaussehende? der verwirrte? der junge, der keine korrekten texte schreibt, damit seine umwelt ihn komisch findet?

auf meinem rückweg schritt ich mit den texten in der hand durch das dunkle viertel. kaufte noch schnell an einer ecke zigaretten. im laden fragte mich das mädchen, das mir übrigens mehr als nur bekannt erschien, ob ich im stress sei. auf diese frage wusste ich nichts spontanes zu entgegnen. wieso fragt man sowas? wollte sie mir den kopf streicheln und balsamieren, antwortete ich mit ja? ich sagte nur, dass ich gerne etwas schneller gehe, das würde so toll aussehen. ich bin ein schreiter. den rücken durchgestreckt, die schultern nach oben gezogen und die schritte breit. wie john wayne. das haupt erhoben, damit ein jeder sehen kann, dass ich besser bin als sie. das kinn gespitzt, den körper in leder gesteckt. mein süßes jäckchen.

ich bin heute total daneben, denke, es ist sonntag. habe diesen beitrag am sonntag freigeschaltet, obwohl es samstag ist. wahrscheinlich fahre ich morgen zur arbeit und klingel sturm. keiner wird mir öffnen und ich wundere mich, warum ich nirgendwo brötchen bekomme. heute ist samstag. noch für einige stunden. atme tief durch, kleines.






irgendwie vom träumen und denken...

ich bin zurück aus der reichshauptstadt und habe eigentlich nichts zu berichten. kulturell haben wir uns auch dieses mal nicht verausgabt, noch waren wir im gruselbunker - ein vorhaben, das seit einigen jahren mein totaler traum ist. so gerne möchte ich dort hin, aber wahrscheinlich widert es mich an, sobald ich den gruselbunker von innen sehe. vielleicht sollte man dieses vorhaben einfach als traum abstempeln und ihn es einfach vergessen - halt nur gelegentlich davon träumen. wie vom ruhm, der ehre und dem reichtum, einem haus auf einem hügel, von dem aus man die ganze stadt beobachten kann, wenn mal wieder kein blut im fernsehen läuft. träumen. eine tolle sache. schicke erfindung. von gott. und ich meine nicht diese art von träumen, die man nachts hat, in denen man durch matschige wälder hüpft und eine teekanne als sidekick und ewigen begleiter bei sich trägt. ich meine die träume, die man hat und sich gerne irgendwann einmal erfüllen möchte - und es nie schaffen wird, weil sie teilweise zu obskur sind: der traum von flügeln auf dem rücken, die auch wirklich funktionieren oder der traum eines klons von sich selbst, den man nach aller herzenslust durxxxxxx... - lassen wir das.

in berlin sahen 'kiki aus berlin' und ich wieder viele filme. oft habe ich wunschtitel im kopf von filmen, die wir aber schon gesehen haben, an deren inhalt ich mich aber nicht erinnere oder mich nicht entsinnen kann, dass wir ihn schon sahen. dafür ist ein blog dann immer gut. man kann nachschauen und es als gedächtnisstütze benutzen. so schauten wir dieses mal:

'1408' - ein hochgelobter gruselfilm. angeblich der beste des 21. jahrhunderts, so schrieb es jedenfalls ein amerikaner auf irgendeiner seite. in ordnung, seit dem elften september zweitausendeins sind die alle ein wenig komisch. dieser film macht keinen sinn und wird ab der mitte vollkommen langweilig. in einigen szenen erinnert er sehr an roman polanskis 'Le Locataire'.

'disturbia' - wundervoll. erinnert stark an 'rear window', könnte glatt ein remake sein, etwas auf teenie-film getrimmt, dennoch leicht komödiantisch, aber spannend, wild und gelegentlich blutig. außerdem macht die geile sau aus 'transformers' mit. damit gewann der film eh.

6 folgen von 'family guy' plus der 'star wars'-episode. immer wieder köstlich. ich liebe brian, den hund.

ich überlege richtig hart, doch alles will mir nicht einfallen. achja, wir sahen auch die neueste episode von 'the simpsons'. die erste folge der 19. staffel. sehr schön.

kreisch! '28 weeks later'. wie konnte ich den nur vergessen? blut. blut. blut. wunderschön. habe lange nicht mehr vor voller freude gelacht! ein film fürs herz. wirklich. genau nach meinem geschmack.

und zudem noch piloten einiger serien, die vielleicht irgendwann einmal im deutschen fernsehen zu begutachten sind. wie 'meadowlands', 'the reaper' oder 'terminator - the sarah connor chronicles' (und letztere serie hat nichts mit dem leben einer delmenhorster sängerin zu tun!).

falls ich etwas vergessen habe, so möchte mir kiki bitte eine nachricht schicken. mein kopf scheint schon fast zu implodieren und ich müsste auch bald ins bett. denn in einigen stunden schellt der wecker wieder und die arbeit ruft.

im november fahre ich wieder nach berlin. dann wird vorher ein kulturelles programm aufgestellt, auch wenn filme auch zur kultur zählen, werden wir uns auf sehenswürdigkeiten beschränken. wir könnten den führerbunker suchen oder so. mal schauen.

nun muss ich ins bett. träumen. von meinem haus. auf dem hügel.






irgendwie gelangweilt vom nichtstun...

als einleitung wollte schon wieder davon schreiben, wie schnell doch die wochen derzeit vergehen. wollte dann über das alter nörgeln und so tun, als wäre es das erste mal. dann würde mir später im chiffon auffallen, dass ich dieses schon viel zu oft tat. keinen interessiert das mehr. niemand mag es mehr lesen. wenn sie es überhaupt je taten, die kleinen leserlinge mit ihren unverblümten domestikationen. so gerne wollte ich letzte woche davon schreiben, wie ich mit 'jens vom turm' in seiner küche kochte und ein paar tage drauf mit 'izzy aus der bibi' im pannekoekship war, um pfannkuchen zu essen. schon komisch, aus einem schiff, das vorher ruhmreich durch kriege schwamm, ein pfannkuchen-restaurant zu machen. das wäre so, als würde man aus dem führerbunker eine h&m-filiale basteln. egal. es ist dennoch einen besuch wert. gemütlich ist es, im bauch des schiffes zu sitzen, um pfannkuchen zu essen, die man auch daheim backen kann - da ich aber über keinen eigenen ofen verfüge, erfreue ich mich über dieses schiff, auch wenn es das erste mal war, dass ich dort war. es schaukelt auch nicht. hatte vorher leichte bedenken, die ich nicht äußerte. es hätte ja sein können, dass man dort im bauch eines schiffes sitzt und beim essen durchgeschaukelt wird. jeder bissen landet auf dem boden und die gabel im auge. man lächelt dennoch dabei, um sich seinen dilletantismus bei der aufnahme eines pfannkuchens nicht anmerken zu lassen.

nahrungsaufnahme. ein sehr schönes thema. habe mir gestern einige süßigkeiten aus deutscher herstellung gekauft. wollte mir dazu einige filme aus der videothek ausleihen, kehrte dann aber unverrichteter dinge nach hause zurück. in den beiden videotheken gab es nicht einen film, der mich ansprach. und das pimkie-volk, das dort wieder seine runden drehte, raubte mir die letzte hoffnung.
uschi, 19, hüfthosen, knalleng, ein türke im abzug, schauen wahrscheinlich filme, die wenig dialoge und ein paar muskeln beinhalten. marina, 38, vom leben gemieden, dick, fettige haare, schaut liebsfilme und penetriert ihren kater mit einem wurstfinger der linken hand. harald, 28, kriegsdienstverweigerer, masturbierte zuletzt zu '300'.

lassen wir das. nur weil wir zu intelligent für die filmauswahl waren, müssen wir uns nicht über die abtrünnigen des landes lustig machen. das überlassen wir anderen. vielleicht denen, die das nötig haben.

jedenfalls habe ich keinen film gefunden, der mich ansprach, kehrte mit leeren händen heim und machte mich dann einfach ohne stimmige begleitung über meine süßigkeiten her. das erfüllte mich nicht. ich dachte nach, was man an einem samstagabend ohne alkohol anstellen könnte. man muss nicht immer trinken, auch wenn das langweilig ist. immerhin sind wir hier nicht in boltenhagen.
ich versuchte auch nicht, ein weiteres mal hekatoncheires in diesem minder spannenden spiel zu töten, denn das langweilte mich schon vom gedanken her. hatte schon spannendere gegner. außerdem muss eine spielfigur vernünftig im kampf zu steuern sein. was bringen mir akrobatische angriffskombinationen, wenn die figur mit dem rücken zu den gegnern steht? mir wurde nahegelegt, dieses spielt anzuspielen, war es doch die vorgänger-idee von 'god of war'. nun, die musik ist schön, habe aber schon spannenderes gehört.

'sie rauchen wie ein kleiner vogel!', sagte lisa bedacht, schürzte ihre lippen und verschwand mit den anderen tieren. wie recht sie hatte. unglaublich. welch wissen sie in jungen jahren in ihrem winzigen köpfchen mit sich führte. beeindruckend war das schon immer.

wieviel schwachsinn an einem sonntag aus einem fließen kann. unglaublich. ich rauche mir nun die finger gelb und kehre später an diesen ort zurück.






irgendwie vom elften september zweitausendeins...

an den heutigen tag vor sechs jahren kann ich mich genau erinnern, als wäre es gestern gewesen. ich arbeitete damals in dieser ominösen internetagentur, glaubte noch an die große liebe und aß rehrücken oder den eines anderen tieres. ich habe lange keinen rücken mehr gegessen, zuletzt gab es bauchfleisch, das ich zum grillen mitbrachte und dafür kein lob erntete. ist es doch allgemein bekannt als eine art 'arme leute'-speise. aber ich dachte, dass alle davon satt werden, da in einer packung mindestens zehn bauchfleischstücke wohnten. wollte dieses dann gekommt gegen teures fleisch tauschen. aber das ist eine andere geschichte, mit der ich mich nun nicht aufhalten möchte. jedenfalls lüstet es mir nach exklusivem fleisch. gerne etwas exotisches. krokodil und strauß waren langweilig, hai riss mich nicht vom hocker - damals im bolero fresh konnte man sowas essen. zudem wurden noch allerhand obst- und gemüsesorten gereicht, wie z.b. kaktus (leider ohne meskalin) oder ekrug. mittlerweile gibt es das lokal nicht mehr. damals konnte man sich sowas ja auch leisten. dann kam der euro und man musste wieder bauchfleisch kaufen. taschen aus bauchfleisch, schuhe und ohrwärmer.

2001 war eh ein eigenartiges jahr. das jahr, das alles veränderte. gut, eigentlich verändert jedes jahr irgendwas, ob nun gut oder schlecht. oder schlecht. eher schlecht. schlecht kann auch gut sein, obwohl ich mich daran nicht erinnern kann.

geht es nur mir so, dass die letzten monate sich wie stunden anfühlten? ganz eigenartig. man steht montags auf, schaut zwischendurch auf die uhr und plötzlich ist wochenende. man kann sich nicht mehr daran erinnern, einen dienstag oder die restlichen tage gehabt zu haben. sie sind wie nie dagewesen. vielleicht waren sie es auch nicht, haben sich im jahrekalender mit birte versteckt, getuschelt, über boys gekichert.
und jeder tag vergeht wie im flug. ehe ich mich versehe, schaue ich in mein altes gesicht, das von furchen zerfressen mich durch eiternde augen beobachtet. ein zahnloser mund würde mich anlächeln. mit angel müsste ich den geruch des alters kaschieren, mit zellstoff meine wangentaschen ausstaffieren. jedes jahr würde ich mich an den tag erinnern, an dem ich rehrücken oder den eines anderen tieres aß und... - nun, das hatten wir ja bereits.

durch das wilde schreiben habe ich hunger bekommen. habe aber nichts mehr da. die letzten dinge aß ich gestern oder warf sie in den müll. als freier bundesbürger darf man alles in den müll werfen. auch gute dinge. irgendwer erfreut sich dann daran, auch wenn es die kleinen tiere sind, die an unseren fenstern darauf lauern, dass sie endlich larven in unseren gehörgängen brüten dürfen.

draußen regnet es. ein toller sommer war das. aber mir ist das egal. ich hatte eh keine zeit, mich in die sonne zu legen. und pellende haut kann man sich auch wirklich schenken. regen hat auch was tolles, aber auch daran kann ich mich nicht erinnern. schnee wäre jetzt toll. würde nun gerne durch den schnee tanzen mit michael nyman und dem schneekönig.
gemeinsam würden wir in tempelhof rast machen oder woanders, dort etwas essen, das aus fisch gemacht wurde. herr nyman würde uns die ersten takte seiner meisterwerke mit der gabel auf den tisch klopfen und wir müssten erraten, um welches es sich handelt. eine schöne vorstellung. aber solange es nicht schneit, wird sich die umsetzung hinziehen.

meine letzte französische zigarette rauchte ich vor stunden. im befreundeten lidl kaufte ich mir die billigmarke. sie schmeckt im direkten vergleich ziemlich widerwärtig. american blend. fürn arsch. wahrscheinlich in polen billig gepflückter tabak von billigen polnischen tabakpflückern gepflückt. wow, wie toll. ich habe einen eigenen zungenbrecher erfunden:

"in polen billig gepflückter tabak gepflückt von billigen polnischen tabakpflückern."

wie sinnlos. aber ich wollte heute unbedingt etwas in anführungszeichen setzen, es zentrieren und kursiv schreiben, damit mein herz hüpft. das tat es zwar nicht, aber nun steht es so dort.

spät ist es nun. ich sollte ins bett gehen, damit ich morgen zum tabakpflücken wieder fit bin.






irgendwie von rudolf heß und anderen schönheiten...

ich habe es getan. nach all diesen jahren. nach all diesen unzähligen gedanken darüber. immer wieder habe ich mir vorgenommen, es zu tun, es in die tat umzusetzen - aber irgendetwas hielt mich davon ab. doch heute verspürte ich diesen drang noch etwas stärker. er pulsierte in meiner stirn, in meinem verlangen. er machte mich schwitzend. der drang. und dann... lassen wir das. jetzt denkt die holde leserschaft, ich habe endlich jemanden umgebracht und seine leiche zu mutter in den bettkasten gelegt. nein, dem ist nicht so. ich habe mir lediglich einen neuen kopfhörer gekauft. einen guten. von sennheiser. und seit stunden lausche ich der täglichen musikdosis mit anderen augen ohren. es ist einfach ein famoser unterschied. es sind kopfhörer, die meine zauberhaften ohren umschließen, wie die gebärmutter einer fanatischen christin ihr kind umschließt. oder so. in anatomie, besonders in christlicher, war ich schon immer sehr schlecht. und nichts gegen christen. oder muslime. alle haben sie ein recht auf guten klang. so wie ich. es ist so sonderbar, wie schön auf einmal die musik klingt, die ich sonst auch hörte. diese tiefen und höhen, ein verkanntes vergnügen tut sich dort meinem ohr auf. es ist, als ob ich in der westminster abbey säße und die neuen kopfhörer an einen walkman angeschlossen hätte. meine alten kopfhörer waren schon vom ohrenschmalz besserer tage verklebt. kaum ein ton kam mehr heraus. der klang hatte den charme eines dosentelefons. obwohl das auch nicht zu verachten ist. ein dosentelefon. irgendwann muss ich meinen dialog als theaterstück umschreiben, es wird fantastisch. ein pärchen beendet ihre beziehung tragisch über das dosentelefon. grandios. habe diesen dialog schon am telefon mit 'kiki aus berlin' erprobt. wahrlich ein bild für die götter.

vor einigen tagen hatte ich einen unfall. nichts schlimmes oder frontales. ich wollte mit dem legendären bartschneider meinen bart stutzen, hatte aber vergessen, den aufsatz auf den herrn schneider zu setzen - der bart war fort, nur einige wenige millimeter blieben zurück. egal, das macht jünger. endlich würde mich ahmet vom zigarettenladen wieder nach meinem ausweis fragen, ohne dass ich ihn dafür bezahlen muss. dann klickte ich den aufsatz drauf und wollte die koteletten, oder wie man das in der neumodischen zeit schreibt, korrigieren. das klappte gut, bis ich mir gelangweilt in die kopfseitenflächen rasierte. keine ahnung, wie man die partie des kopfes nennt, aus dem die ohren ragen. jedenfalls musste ich das alles angleichen. dann auf der anderen seite auch. oh, tina, hier kann noch ein stück weg. ohja, und dort auch - plötzlich sah ich aus wie ein zweitklassiger hooligan oder als wäre ich auf dem weg zum rudolf-heß-gedenkmarsch. ich trug haare so kurz wie mein bart. oder andersrum. ich war entsetzt. aber mittlerweile liebe ich meinen neuen look. schaue noch öfter in die schaufenster, in denen ich mich am liebsten spiegel (am liebsten wähle ich die läden, vor denen die meisten obdachlosen sitzen).

außerdem wächst das eh alles nach. und meine arabisch-polnische friseurin meinte eh: "im sommer, alles ab. alles haar ab. ist guuut. alles haar ab. alles bart ab. wächst nach. besser. hart wie mann." - und sie hat recht. die weiblichen züge meiner haarpracht sind geschichte! ich erstehe auf aus den aschen meiner bisherigen frisuren! heil, antep sofrasi!

so. das war der werbeblock. weiter geht es nun mit dem eigentlichen programm. habe ich heute eigentlich schon von diesem live-konzert-gleichen kopfhörer-klang berichtet? gut, ein kopfhörer, der fast so viel kostet wie meine monatliche miete, muss auch schon etwas können. ich habe das gefühl, dass die streicher und bläser direkt hinter mir sitzen. ohja, ein bläser wäre jetzt genau das richtige.

noch knapp 1,5 stunden, dann darf man nicht mehr im sozialamt rauchen, liebe gröpelinger. denn am ersten september, der ja schon gleich ist, tritt das "gesetz zum schutz vor den gefahren des passivrauchens" in kraft, das uns rauchern zeigt, wo wir nicht mehr rauchen dürfen. außerdem wird die tabakabgabe von 16 jahren auf 18 jahre angehoben. tja, uschi, nichts mehr mit anschaffen und dann davon kippen kaufen. vorbei ist die gute alte zeit. stein drauf.

gut. ich muss nun aufs klo und mein bier wegbringen. dann gehe ich gleich noch schnell eine ganze packung blaue gauloises in einem öffentlichen gebäude rauchen. dabei lese ich dann die schönsten gedichte von rudolf heß und streiche mir durch mein imaginäres haar.






irgendwie von nächtlichen hirngespinsten...

ich freute mich so auf meinen wohlverdienten schlaf, träumte davon schon den ganzen gestrigen tag. hatte im wachzustand visionen davon, wie ich sabbernd in meinem kissen versinke und schnarche. aber daraus wurde nichts. um knapp vier uhr morgens wurde ich aus meinem schlaf gerissen. ich hörte im garten hinter meiner kellerwohnung ein lautes ratschen. oder wie auch immer man das nennen mag. ich dachte sofort an gage creed. oder an einen perversen, der mich seit tagen eingängig studierte, um die geeignete stelle zur ablage seines stumpfen messer zu finden.
und dieses geräusch wiederholte sich in einem rhythmus von fünf minuten. ich versank in meinem kissen, stülpte die halbe bettwäsche über meinen kopf und schützte mein gemächt. gruselig war das. ich fühlte mich unsicher, beobachtet und ausgeliefert, hatte ich doch mein kleines lämpchen angelassen aus angst vor dem glu. ich überlegte, was ich machen könnte. erst wollte ich mich selbst anrufen und dann so tun, als würde ich mit einem durchtrainierten mann telefonieren, dann laut rufen 'komm am besten sofort rum, damit wir die perverse sau vermöbeln können!' - aber ich war zu gelähmt durch meine angst. also harrte ich aus. das geräusch kam wieder. ich zitterte, malte mir aus, was man wohl sehen könnte, wenn man seine nase an mein fenster drücken würde. stellte mir vor, wie es wohl aussehen mag, wie ich dort zitternd in meiner sesamstraßen-bettwäsche liege und den tränen nahe bin. ratsch. machte es wieder. schnell zog ich mir unter der bettdecke mein höschen an, sprang dann wie ein irrer auf, rannte in den dunklen flur. ich bewaffnete mich mit meiner großen bastelschere von woolworth, umklammerte sie. dann riss ich die tür zum kellerflur auf - im ersten moment sah ich eine gestalt vor mir - dann wurde mir klar, dass mir meine gedanken und die kranke phantasie einen steich spielten. die gestalt verschwand flugs. und ich schloss die tür wieder. mit langsamen schritten ging ich in richtung fenster. ratsch. machte es erneut. ich sprang zum fenster, drückte es zu, wedelte dabei manisch mit der schere und verdunkelte die jalousie. dann setzte ich mich aufs bett und rauchte eine zigarette. vielleicht meinte letzte, wusste ich doch nicht, ob ich gage nun verschreckte oder er nun sicher war, dass sich doch sein opfer in der wohnung befindet.

nichts passierte. ich konnte aber nicht mehr schlafen. tolle wurst. später am grauenden morgen hörte ich das ratschen wieder. wahrscheinlich war es in meinem kopf. irgendwas muss dort locker sein und kratzte am hörnerv. kein wunder, bei der lauten musik, die man sich in zweitklassigen clubs antut. das ratschen kam wieder. wahrscheinlich war es doch nur ein tier oder eine plastiktüte von lidl. habe kurz aus dem fenster gesehen, nachdem ich mir mut antrunk. da war nichts zu sehen. gruselig ist es dennoch. sicher finde ich nachher im briefkasten eine tote ratte - oder einen weiteren briefkasten. wie surreal das wäre.

dann bin ich halt durch den morgen gelaufen, habe ein paar neue fotos für den header bzw. blogkopf gebastelt. es sind mittlerweile 68 stück. und alle sind so wundervoll.
wenn ich nächstes jahr weggezogen bin, werde ich sicher nie wieder ghetto-bilder machen können. nur noch welche von gekämmten parkanlagen, güldenen menschen mit schneeweißen zähnen, teurem geschirr und tieren, die lustige lieder lieder singen. eine symbiose der freundlichkeit wird mich zuckerguss-gleich einlullen. hach, was für ein traum.

und in ein paar stunden - um genau zu sein, sind es zwei - beginnt die arbeit wieder. dann sitze ich da und optimiere keywords so weit das auge reicht. wahrscheinlich war es herr seo, der da an meinem fenster kratzte. wahrscheinlich drehe ich bald durch und werde mitglied in einer sambagruppe.

fein. die dusche schreit nach mir. und ich möchte schaum in gewissen körperregionen spüren. das wird das highlight meines tages.

ratsch.






irgendwie vom schwachsinnigen frohsinn...

'schatz, keiner kann es mehr lesen, wenn du täglich davon schreibst, wie schlecht diese welt doch ist. es interessiert niemanden, da es ein jeder weiß!", flüsterte mir diese sympathische stimme im kopf ins ohr ungewisse. und sie hatte recht. habe mir auf meiner reise durch das internet andere blogs angesehen, war teilweise kurz davor, meine krone abzugeben. andere erleben so viel. sie lieben, lecken, ficken oder treffen spannende menschen, egal wo sie sich befinden. sie schreiben von farbenfrohen wiesen, über die sie singend springen. ihr leben ist so fröhlich, ausgemalt in den sattesten farben. durch irgendwelche risse drückt sich das maßlose glück, kleckert auf den boden der gewissheit - daraus entspringen lustige gebilde, wie singende blumen und dergleichen. musik überall, natürlich nur leuchtend gesunde.
deren sonne lacht, auch wenn es regnet. deren welt blüht, auch wenn es zeit für eine dürreperiode wäre. überall fliegt glitter durch die luft. in jedem partikel spiegeln sich frohe gesichter, jeder hat eine tolle geschichte zu erzählen. beiträge über das schönste eis des sommers, über die endlich gefundene lieb, über tiere, die vor frohsinn fast zerbersten -

und dann komme ich. der herr, der nur schwarze wolken am himmel sieht, dessen reich auf altem eiter erbaut wurde. es gibt bei mir keine grünen wiesen. die zeiten sind vorbei, in denen man musicals-singend über immergrüne wiesen hüpfte und sich parallel einen kranz aus blumen flechtete/flochte/flichte, den man seiner liebe ins das frohsinnige haar band.

aber wenn der frohsinn momentan nicht bei mir anklopft, dann kann ich ihn auch nicht herbei zwingen. vielleicht kommt er ja irgendwann zurück und beehrt mich mit seiner anwesenheit. dann backen wir zusammen, malen gemeinsam nach zahlen und buchen im kino diese kuschelsitze ohne zwischenlehne.

saß heute im büro und habe hart gearbeitet. dinge, die ich täglich mache. außer donnerstags, da habe ich frei. vielleicht habe ich bald freitags frei - das wäre immerhin ein kleiner schritt zum frohsinn.
in der bahn auf dem weg nach hause, saßen wieder menschen dort, deren gesichter aussahen, als hätte jemand darin mit einem eisportionierer nach gold gesucht. aufgedunsene frauen in karottenhosen, aus deren hosenbeinen kleine füßchen quillen, die in zu engem schuhwerk gefangen sind. die winzigen zehen geben bei jedem schritt ein kleines geräusch wider. ähnlich wie der gang über einen catwalk voller popcorn.

ich habe meinen entschluss gefasst: ich muss hier raus!

raus aus dem ghetto. raus aus der welt der ekelhaftigkeiten. ich muss in einen weniger ________deten ortsteil ziehen, irgendwohin, wo sogar die müllmänner vor glanz und gloria unterm lichterdom erstrahlen. ich brauche außerdem ein zimmer mehr. halte es hier in diesem kellerloch nicht mehr länger aus. bin von der waschmaschine angewidert, die täglich ab acht uhr gegen meine wand hämmert und dabei gellend lacht. ich laufe sonst bald amok, wenn sich an meinem derzeitigen zustand nichts ändert. nach jedem schuss würde ich konfetti in die luft werfen.

habe mir wohnungsangebote angesehen. dort, wo ich nicht wohnen möchte, bekommt man sogar einen einmaligen umzugsbonus, was auch immer das ist. die anderen angebote, die mich interessieren, sind zu teuer. kaltmieten zum erbrechen. eine wohngemeinschaft kommt nicht in frage. hatte da schlechte erfahrungen.

ja, das ist mein nächster schritt in richtung frohsinn. dann erlebe ich wieder lustige dinge, weil die umgebung es einfach hergibt. sehe wieder menschen mit haaren, menschen ohne tücher. verstehe wieder die sprache der nachbarn, fühle mich geborgen. muss nicht neben gammeligen wänden schlafen.

ein vorhaben. ich habe ein vorhaben vor. das erfüllt mich. und plötzlich öffnet sich die geistige tür und der frohsinn kommt mit seinen freunden vorbei. gemeinsam tanzen wir zu wildem blues, vielleicht auch jazz. reden über die alten zeiten in bangladesch, kugeln uns vor glücklichkeit auf dem boden aus laminatimitat, schwelgen in vorkindlichen erinnerungen und naschen von mutters plazenta (wow, dank des internets gibt es sogar ein plazenta-kochbuch), die hier noch gefroren im fach liegt.

ich suche auf diesem wege werdende mütter, um eine plazenta-fastfood-kette zu gründen.

ich sollte nun ins bett gehen und von frischem grün träumen.






irgendwie von der gedankenreise...

fast unsichtbar schwebt der feine rauch des räucherstäbchens durch die räume den raum und verteilt dabei seinen fernöstlichen duft. man nimmt natürlich an, dass dieser duft fernöstlicher herkunft ist, aber wahrscheinlich riecht es dort so wie hier. nach spülmittel, sex und eiter. fernöstliche düfte können auch in paris erfunden werden, oder in buextehude. da gibt es keinen wirklichen markt im fernen osten. und damit ist auch nicht die ddr gemeint. denn die gibt es ja nun auch seit kurzem nicht mehr. egal, wo das stäbchen herkommt, es erfüllt seinen job geradezu meisterhaft. es duftet.
die tage ziehen fast unbemerkt am leben vorbei. ehe man sich versieht, beantragt man seine rente und färbt sich die grauen schläfen über, mit einem rostigen bügeleisen entfernt man lästige hautfalten.

seit stunden spielt nun diese cd. sie erfüllt mich mit euphorie und bodenloser traurigkeit. sie ist wunderschön. hat so viele verschiedene stimmungen und nimmt mich mit auf eine besondere reise. ich reise gerne. in gedanken. durch welten und zeiten. öffne mit meinen gedanken verborgene türen. in meiner welt würden alle obdachlosen bunte hüte tragen und tröten besitzen. sie würden auf lohnsteuerkarte betteln. geld würde abgeschafft und in pet-flaschen ausgezahlt werden, denn es ist ein tolles gefühl, für kippen, aufschnitt und cola in flaschen zu bezahlen - das merke ich sehr oft. man legt seinen einkauf auf das band, hört dem kassierer zu, was man zu zahlen hat und legt seine flaschen bzw. den bon auf das güldene tablett und geht. wenn das immer so wäre, wie würde die welt dann aussehen? statt euro und dollar würde man nur noch in flaschen rechnen. es würde keine kriege mehr geben. wir würden sogar leere pet-flaschen nach riga verschiffen, um den hunger zu stillen und...
lassen wir das. das ist vollkommen albern. und meine welten sehen nie so aus. aber eine kopfreise wie in 'the cell' stelle ich mir dennoch aufregend - aber auch sehr bedenklich - vor.

in der letzten woche bis zum wochenende hatte ich besuch von 'kiki aus berlin'. gemeinsam fuhren wir wie in einem roadmovie durch die gegend, hielt an unserem neuen kult-platz, der drehscheibe, an. es ist wunderschön, nachts auf einer sich drehenden drehscheibe zu drehen, dabei dem wasser zu lauschen, das im see, der nur ein paar meter von der drehscheibe wohnt, rauscht. verschachtelt, wie der satz zuvor, lagen wir stundenlang auf dieser scheibe und blickten in den himmel. dabei öffneten wir tore, philosophierten über explodierende autos, die von unachtsam weggeworfenen zigaretten dazu verleitet wurden. eines abends sogar, legte ich kiki meine harry-potter-these nieder, wie der roman, an dem ich unendliche stunden schon las, wohl enden mag. schon nach band 5 hatte ich eine idee - und ich hatte recht. ich bin so gut. wenn das bei allen dingen so wäre, könnte ich glatt die welt erobern. aber da lasse ich mir eh noch etwas zeit.

nun muss ich aber ins bett. in ein paar stunden ruft die arbeit mit sanfter stimme nach mir. und nach kikis besuch muss ich mal eine nacht versuchen, vor dem morgengrauen zu schlafen. im september sehen wir uns wieder. reisen wieder durch die gedankenwelt, obwohl wir über drei stunden in einem auto sitzen, das sich nicht bewegt.

himmlisch.






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